Künzings Goalgetter und seine Ziele
Christian Seidls „Safari“: 40 Tore und die Jagd auf Rang 2

18.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:49 Uhr

45 der 52 Künzinger Tore gehen bislang auf das Konto des Triumvirats (v.l.) Christian Seidl (27 Tore), Andreas Drexler (11) und Patrick Pfisterer (7). Zusammen mit ihren Teamkollegen wollen sie wieder an die erfolgreiche Zeit zu Beginn der Saison anknüpfen. −Foto: Franz Nagl

Am Ende wird es auch auf seine Tore ankommen, ob der FC Künzing einen Wonnemonat Mai erleben darf oder nach dem 26. Spieltag in der Bezirksliga Ost mit hängenden Köpfen von dannen schleichen wird. Chris Seidl (28) und seine Römer haben sich für die Frühjahrsrunde viel vorgenommen. Im Visier: Platz 2, der zur Relegation zur Landesliga berechtigt. Darüber hinaus hat der Goalgetter vom Dienst auch noch ein ganz persönliches Ziel vor Augen.

Rückblick: Die Truppe um den zum Saisonende scheidenden Trainer Thomas Prebeck zauberte einen Traumstart aufs heimische Fußball-Parkett, reihenweise wurden die Gegner vom Feld gefegt, die Ergebnisse teilweise atemberaubend. Eine Schlagzeile der Heimatzeitung im August 2022 lautete unter anderem: „Halbes Dutzend vom magischen Dreieck - Künzings Traum-Trio Seidl, Drexler und Pfisterer schießt Salzweg im Alleingang ab“. Mit acht Siegen und einem Remis thronte man auf Platz 1. Einzig der 1.FC Passau konnte zu dieser Zeit (zwei Punkte Rückstand) Schritt halten, der Rest durfte sich bei einem alten Uli-Hoeneß-Spruch bedienen – und mit dem Fernglas in der Tabelle auf den FCK schauen.

Doch nach sagenhaften 22 Toren in neun Partien – nur gegen Perlesreut knipste Seidl nicht – war gegen den TSV Mauth, der erst in der Relegation den Ligaerhalt sicherte Endstation. 0:1 und noch viel schlimmer: Der 28-Jährige verletzte sich am Knie. Die niederschmetternde Diagnose: Innenmeniskus im rechten Knie zerfetzt, Außenmeniskus beschädigt, Knorpelschaden. Es folgten zwei weitere Pleiten 0:1 gegen Ruhmannsfelden und 0:3 gegen Aufsteiger Vornbach verbunden mit der bitteren Erkenntnis: Die Leichtigkeit des Seins war von einem auf den anderen Moment futsch, ebenso das zuvor fein herausgespielte Punktepolster. „Das hat uns schon alle wahnsinnig stark geärgert, dass wir ein bisschen gekriselt haben“, beschreibt der quirlige Mittelstürmer, der sich selbst noch bis zur Pause – teils unter Schmerzen – durchschleppte, den Künzinger Herbstblues.

„Hin und wieder zwickt das Knie noch“



Mittlerweile Schnee von gestern: Teile des eingerissenen Meniskus wurden operativ entfernt, der Knorpel geglättet. „Hin und wieder zwickt das Knie zwar noch, aber dafür gibt es vorsichtshalber manchmal vor den Spielen eine Schmerztablette. Aber auch das dürfte in zwei, drei Wochen erledigt sein“, sagt Seidl, der in den letzten spielfreien Monaten auch viel Zeit zum Relaxen hatte. Auf dem Programm – wie könnte es für einen Torjäger auch anders sein – eine wegen Corona verschobene und jetzt endlich mit der Freundin nachgeholte Afrikareise inklusive Safari. „Super Sache inklusive Strandurlaub“, berichtet der Künzinger über die beeindruckenden Begegnungen mit den berühmt-berüchtigten „Big Five“ (Afrikanischer Elefant, Breitmaulnashorn, Kaffernbüffel, Löwe und Leopard).

Auch für die anstehende Frühjahrsrunde spielen gewisse „Big Five“ eine bedeutende Rolle. Verletzungsfrei bleiben, mit vielen Toren gut aus den Startlöchern kommen, Platz zwei eintüten, Relegation spielen – und als Sahnehäubchen oben drauf aufsteigen. Eine fußballerische Safari, die Chris Seidl sofort unterschreiben würde. Bis dahin ist aber noch ein weiter und vor allen Dingen steiniger Weg. Die Vorbereitung verlief durchwachsen, die Generalprobe gegen Dingolfing (Bezirksliga West) ging mit 0:4 gänzlich in die Hose. „Das war ein Schuss vor den Bug“, will Seidl die Pleite aber nicht zu hoch bewerten. „Was zählt ist auf dem Platz gegen Hutthurm.“ Und dieser Nachholpartie blickt der Rangvierte am Samstag (14 Uhr) optimistisch entgegen. Gleichzeitig ist diese Begegnung auch das Toto-Pokal-Halbfinale im Kreis Ost. Das heißt: Endet das Spiel nach 90 Minuten Unentschieden, werden die Punkte für den Spielbetrieb geteilt und das Elfmeterschießen entscheidet über den Einzug ins Finale.

Kampfansagen an die Konkurrenz

In Hutthurm (6.), daheim gegen den Letzten Kirchroth und in Perlesreut (8.) sind ein durchaus anspruchsvolles, wenn auch machbares Auftaktprogramm. „Wenn wir daraus sieben Punkte einfahren, dann bin ich auch guter Dinge, dass wir den zweiten Platz noch holen können“, so die Kampfansage des 28-Jährigen an die Konkurrenz.


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