Donaubrücke am Ende der Lebensdauer
Christian Bernreiter erklärt: Warum der A3-Ausbau für Deggendorf so wichtig ist

17.01.2025 |

Die Deggenauer A3-Brücke nähert sich nach Angaben der Autobahn GmbH dem Ende ihrer Lebensdauer. Sie soll durch zwei Brücken, eine für jede Fahrtrichtung, ersetzt werden. Steht der erste Ersatzbau, kann die alte Brücke abgerissen werden. − Archivfoto: Binder

Mit dem Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Niederbayern ist der Ausbau der A3 zwischen dem Kreuz Deggendorf und Hengersberg einen wichtigen Schritt vorangekommen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter betont, dass das Vorhaben nicht allein als Erweiterung auf sechs Spuren zu sehen ist. Vielmehr gehe es auch darum, die A3 im Landkreis überhaupt funktionstüchtig zu halten.

  

Die Deggenauer Autobahnbrücke sei am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Das bereite ihm große Sorgen, sagte Bernreiter gegenüber der DZ. Sollte die Brücke gesperrt werden müssen, bevor der erste Ersatzneubau fertig ist, stehe der Stadt Deggendorf ein möglicherweise jahrelanges Verkehrschaos bevor. In dem Fall würde der gesamte Verkehr einschließlich der Lkw zwischen Deggendorf und Hengersberg über die Staatsstraße ausweichen.

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Abschreckendes Beispiel in NRW



Der Minister verweist auf den Fall der Talbrücke Rahmede auf der A45 in Nordrhein-Westfalen. Die musste 2021 gesperrt werden, bevor der Ersatzneubau fertig war – mit entsprechenden Problemen für die Ortschaften in der Region. Um ein solches Szenario zu verhindern, sei es so wichtig, den Ausbau nun schnell auf den Weg zu bringen, betonte Bernreiter.

Das würde auch die hohen Kosten, die aktuell auf 444 Millionen Euro geschätzt werden, relativieren, stellt der Verkehrsminister fest. Der Brückenneubau, der einen großen Teil der Kosten ausmacht, stehe auf jeden Fall an. Auch gebe es in dem knapp elf Kilometer langen Abschnitt, der ausgebaut werden soll, weitere, kleinere Brücken, die ebenfalls zur Erneuerung anstehen. Am offensichtlichsten ist das in Hengersberg bei der Brücke über die B533 und die Ohe, die bereits mit Stahlstützen stabilisiert werden musste.

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Auch Fahrbahn muss ohnehin erneuert werden



In den vergangenen Jahren wurde außerdem die Betonfahrbahn der A3 erneuert – außer in dem für den Ausbau vorgesehen Abschnitt. Auch diese Sanierungskosten würden auf jeden Fall entstehen, unabhängig davon, ob die Autobahn zusätzliche Spuren bekommt. Bernreiter verweist auf Zahlen der Autobahn GmbH, nach denen 85 Prozent der Kosten auch bei einer Erneuerung mit nur vier Spuren anfallen würden.

Für die Anlieger machen die zusätzlichen Spuren aber einen großen Unterschied: Sie machen es erst möglich, dass über weitere Strecken Lärmschutz an der A3 gebaut wird.

Landrat Bernd Sibler verwies in einer Stellungnahme zum Planfeststellungsbeschluss darauf, dass die „Leistungsfähigkeit der A3“ ausgereizt sei. „Diese Durchgangsroute vom Norden in den Süden des Kontinents ist intensiv befahren, speziell auch durch den Schwerlastverkehr.“ Der Ausbau passe diese wichtige Autobahnroute den verkehrlichen Anforderungen von heute an.

− stg

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