Moos
„Bayerische Passion“ berührt Zuhörer

Leidensgeschichte im Dialekt in der Pfarrkirche Kurzenisarhofen

30.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:14 Uhr
Theresia Friedberger

Das Klarinettentrio Roßmeisl, an der Gitarre Gebhard Schöffmann und am Kontrabass Ludwig Manzenrieder.

Die „Bayerische Passion“ von Pfarrer Alfred Binder ist am Sonntagnachmittag in der Pfarrkirche Kurzenisarhofen zu Gehör gebracht worden. Die Leidensgeschichte im Dialekt berührte die Zuhörer.

Jeder Kirchgänger kennt die Bibeltexte, hat sie viele Male gehört, vielleicht oft auch nicht mehr so richtig zugehört. Das war am Sonntagnachmittag anders. „Eiwandig“ beschrieb es ein Gast und drückte damit im schönsten Dialekt aus, dass es zu Herzen ging.

In vertrauter Sprache und in Versform eröffneten die von Sepp Lehner gelesenen Texte manchen einen ganz neuen Zugang zur Leidensgeschichte von Jesus. Die bayerischen Verse und oft auch harten Worte erzeugten mehr Emotionalität, viele Zuhörer konnten sich besser in die Angst und Verzweiflung einfühlen. Nicht zuletzt trugen die getragene Musik und die schönen kraftvollen Gesänge von Kirchenchor, Männerchor, Frauengesang und der Instrumentalgruppe um Sepp Roßmeisl zu dem „eiwandigen“ Gefühl bei.

Besonders beeindruckte Peter Groh als Solist in der Partie des Pilatus. Damit hat Pfarrer Alfred Binder sein Ziel erreicht – die Passion sollte zum Nachdenken anregen. Der Geistliche aus Künzing hat die Texte gedichtet und auch die Lieder und Musikstücke komponiert oder arrangiert. Schon bei der Uraufführung vor drei Jahren stieß seine Passion auf große Zustimmung. Am Palmsonntag wird sie auch in München-Pasing aufgeführt.

Pfarrer Binder war in Moos anwesend und wurde von Pfarrer Heinrich Blömecke besonders begrüßt, der seinen Kunstsinn und seine Kreativität herausstellte. Blömecke dankte allen Mitwirkenden für ihren Einsatz. Die Organisation und Gesamtleitung hatte Hans Jäger, der schon länger die Idee einer Passion in der Kirche von Moos hatte.

Der Besuch war gut, wenngleich die Pfarrkirche nicht voll besetzt war. Statt eines Eintritts hatten die Veranstalter um freiwillige Spenden gebeten, die dem erkrankten Nico zugute kommen sollen. Dank der Spendenfreudigkeit der Besucher kamen gut über 900 Euro zusammen, die aus der Kirchenchorkasse auf 1000 Euro aufgestockt wurden.

− tf