Rechenschaftsbericht
Bauprojekte standen im Mittelpunkt bei Aholminger Bürgerversammlung

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 5:33 Uhr

In seinem Bericht informierte Bürgermeister Martin Betzinger die Zuhörer, darunter Gemeinderäte und Mitglieder der Gemeindeverwaltung, über die erste Jahreshälfte. −Foto: Schmidhuber

Zur zweiten Bürgerversammlung in diesem Jahr hat die Gemeinde Aholming die Bevölkerung am Donnerstagabend ins Gasthaus Karg eingeladen. Bürgermeister Martin Betzinger legte seinen Rechenschaftsbericht ab und beantwortete die Fragen der Bürger.

„Zurück im Rhythmus“ ist die Gemeinde jetzt wieder mit den Bürgerversammlungen – wegen der Pandemie hatte bereits eine im März stattgefunden, weshalb sich Betzinger in seinem Bericht auf Zahlen aus der ersten Jahreshälfte 2022 bezog. Die Einwohnerzahl zum 31. Dezember 2021 belief sich auf 2319 Personen. Zwischen Januar und Juni gab es 17 Geburten, 13 Sterbefälle und drei Eheschließungen. In diesem Zeitraum seien außerdem sieben Gemeinderatssitzungen abgehalten worden, in denen das Gremium insgesamt 94 Tagesordnungspunkte behandelt hatte.

Bauvorhaben in Aholming

Der Bürgermeister stellte mehre Baumaßnahmen vor, darunter die geplanten Freiflächenphotovoltaikanlagen mit Umspannwerk in der Gemeinde. Betzinger betonte, dass es sich dabei nicht um ein Projekt der Gemeinde handle – somit könne auch der Strom nicht von der Gemeinde bezogen werden. Hinzu kommt: „Bei dem Vorhaben ist noch nichts in Stein gemeißelt. Die genaueren Planungen beginnen demnächst.“ Aholming könne mit dem Vorhaben einen „wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, führte Betzinger aus. Auf die Gewerbesteuer-Einnahmen der Gemeinde könne sich der Park positiv auswirken, es könne zusätzlich vereinbart werden, dass an die Gemeinde 0,1 Cent pro Kilowattstunde abgeführt werden muss. Betzinger sprach von einem Betrag von rund 100000 Euro zusätzlich zur Gewerbesteuer. Für Bürger werde es die Möglichkeit geben, sich an dem Projekt zu beteiligen.

„Das Gewerbegebiet ‚Ochsenweide‘ wird in dieser Woche fertig erschlossen“, so Betzinger, es sei bereits eine Parzelle veräußert worden. Auch die Verlegung des Erdgases von Kühmoos in Richtung des Gewerbegebiets sei vorangeschritten. Hinter dem Rathaus soll in den kommenden Jahren außerdem ein neues Bauhofgelände entstehen. „Die Planung soll zeitnah beginnen.“

Für das „graue Fleckenprogramm des Bundes“ hat sich der Gemeinderat im weiteren Breitbandausbau entschieden, teilte Betzinger mit. Weil der Projektträger aber das Förderprogramm gestoppt habe, könne es derzeit nicht weitergehen. Anfang 2023 solle das Programm mit neuen Richtlinien wieder aufgegriffen werden.

Martin Betzinger informierte im Anschluss über das „Digitale Baugenehmigungsverfahren“ des Landratsamts, das zum 1. Januar 2023 eingeführt wird. Anträge auf Baugenehmigung, Vorbescheide und Abgrabungsanträge – digital und schriftlich – müssen dann beim Landratsamt eingereicht werden. Der Bürgermeister teilte außerdem mit, dass alle Grundstückseigentümer, die am Unternehmensflurbereinigungsverfahren beteiligt sind, wahlberichtigt sind für den Vorstand, der zum Verfahren gegründet wird. Wahlvorschläge können bis 1. Dezember eingereicht werden, Interessierte können sich bei der Verwaltung melden.

Schule und Kindergarten

64 Kinder besuchen laut Betzinger derzeit die Grundschule Aholming. Vier Klassenleitungen und fünf Fachlehrer betreuen die Kinder. 52 Prozent nutzen die Betreuung nach dem Unterricht im Rahmen der offenen Ganztagsschule, die im achten Jahr betrieben wird. In der Grundschule seien neun Lüftungsgeräte installiert und in Betrieb genommen worden. Im Rahmen des Förderprogramms „DigitalkPakt Schule“ sei kürzlich die Vergabe von Tablets beschlossen worden, vergangenes Jahr wurden außerdem vier Notebooks über das Sonderprogramm „Lehrerdienstgeräte“ angeschafft, zwei weitere seien beantragt.

Im Kindergarten werden zurzeit 79 Kinder betreut, in der Kinderkrippe sind es zehn. 13 pädagogische Fachkräfte arbeiten im Kindergarten St. Stephanus. Die Sanierungsmaßnahme ist laut Betzinger abgeschlossen, heuer sollen noch die Außenanlagen neu gestaltet werden.

Vereine

In die Feuerwehren hat die Gemeinde heuer bereits 37800 Euro investiert. Im Rahmen des Sonderförderprogramms „Digitalfunk“ werden außerdem die Sirenenanlagen ertüchtigt. Diverse Zuschüsse in Höhe von 11700 Euro habe die Gemeinde außerdem gewährt – für Vereine, das Ferienprogramm, das Kulturmobil und die Vereinsbroschüre.

Hinweise

Derzeit werde für die Bevölkerung außerdem online ein Bürgerserviceportal eingerichtet. Den Zugangslink gibt es auf der Gemeinde-Homepage, sobald die Einrichtung abgeschlossen ist. Am 8. Dezember wird um 11 Uhr ein Sirenenprobealarm stattfinden, so der Bürgermeister. Er erinnerte die Bürger abschließend an die Räum- und Streupflicht auf Gehwegen und Gehbahnen im Winter. Betzinger gab bekannt, dass in Baugebieten und innerörtlichen Erschließungsstraßen kein Salz gestreut werde. Bäume und Sträucher, die vor allem in Kreuzungsbereichen die Sicht versperren, müssen Grundstückseigentümer zurückschneiden. Eindringlich wies Betzinger außerdem darauf hin, dass Gegenstände wie Duftkörbchen, Zahnbürsten oder andere Hygieneartikel nicht in die Toilette gelangen sollten. Auch feuchtes Toilettenpapier solle nicht über die Kanalisation entsorgt werden. Bei Nichtbeachtung könnten hohe Kosten entstehen.

Abschließend bedankte sich Betzinger bei den gemeindlichen Feuerwehren für ihre Einsatzbereitschaft trotz der schweren Pandemie-Zeit, bei den Vereinen für die Bereicherung des Dorflebens, auch durch die Teilnahme am Ferienprogramm, beim seinem Team mit Verwaltung und Bauhof, bei der Geistlichkeit, der Schul- und Kindergartenleitung, und beim Gemeinderat für die stets konstruktive Zusammenarbeit.

− cls