Ein Gruppe von Betrügern hat mit „Schockanrufen“ am Freitag in Deggendorf bei drei Opfern versucht, fünfstellige Summen zu erbeuten. In einem Fall waren die Täter erfolgreich: Eine Seniorin hat einem bislang unbekannten Kurier 80.000 Euro übergeben. Die Fahndung der Polizei blieb zunächst ohne Erfolg.
Die Deggendorfer Polizei hatte am Freitag kurz nach der Tat einen Warnhinweis veröffentlicht. Die Details zum Betrug lieferte sie übers Wochenende nach.
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Demnach gab sich ein Anrufer am Telefon als Polizeibeamter aus. Die Täter machten der Frau weis, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall im Ausland verursacht habe. Die Seniorin müsse deshalb eine Kaution für die Freilassung der angeblichen Tochter hinterlegen. Die Geschädigte wurde bis zur Übergabe von den Tätern durchgehend am Telefon gehalten, damit sie keine Angehörigen verständigen konnte. Schließlich kam ein ihr unbekannter Abholer und nahm das Bargeld mit.
Kurier trotz Großfahndung nicht gefunden
Laut Polizei wurde sofort eine Fahndung mit einem „sehr großen Aufgebot“ an Kräften eingeleitet. Der Kurier, der die 80.000 Euro abgeholt hatte, konnte aber nicht ausfindig gemacht werden.
Die Betrügergruppe hat es am selben Tag bei zwei weiteren Frauen probiert – allerdings jeweils vergeblich. Um 15.20 Uhr forderte sie von einer Frau 56.000 Euro. Die Angerufene erkannte den Betrugsversuch und legte nach kurzer Diskussion wieder auf. Bei einer anderen Frau forderten die Täter um 14.30 Uhr 80.000 Euro. Auch sie ging ging nicht auf die Forderungen ein und beendete das Telefonat.
− dz
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