„Da geh ich nimmer aussa“, ruft Heidi Pritzl Bürgermeister Andreas Moser zu. Die alteingesessene Mettenerin ist bereits etliche Bahnen im 50-Meter-Becken geschwommen und freut sich über das „gesündere Wasser ohne Chlor“ (21 Grad warm) im neuen Mettener Naturbad. Zusammen mit einem anderen „Schwimmpionier“ hat sich Pritzl am Donnerstag schon vor der 14-Uhr-Eröffnung des Probebetriebs mit einem Teil der Offiziellen „reingemogelt“.
Es ist noch nicht mal halb zwei, da kommen die Ersten, packen Liegen aus den Autos, wie der braun gebrannte Deggendorfer Winfried Beham, der mit dem Ruf „Sepp, die lassen mich nicht rein“ einen weiteren „Schwarzbader“ im Badegelände entlarvt. Beham geht immer zum Schwimmen, „wenn das Wetter schön ist“ und er frei hat, „mit meinem Hund halt an den Weiher“. Mit ihrem Besuch aus Mannheim will eine Mettenerin das Naturbad inspizieren, die beiden Frauen hoffen, „einen schönen schattigen Platz“ zu finden.
Am Drehkreuz wurden 481 Besucher gezählt
Die erste von laut dem stellvertretenden Geschäftsleiter Frank Chrzon am ersten Tag 481 gezählten Besuchern, die das Drehkreuz um 14 Uhr passiert, ist Karin Fischer. „Wir warten alle sehnsüchtig aufs Naturbad“, sagt die Mettenerin und verweist auf die 50 Kids, die gerade beim Tenniscamp nebenan mitgemacht haben und noch kommen. In der Umbauphase ist Fischer aufs Hengersberger oder das Plattlinger Freibad ausgewichen.
Die Brüder Stefan und Ludwig Murr haben eine Verstärkung der elektrischen Leitung ermöglicht, lobte Moser bei der jüngsten Marktratssitzung, dies war sehr hilfreich für die Kiosk-Bewirtung und Aufstellung des Kassenautomaten. Tickets konnte man ab halb zwei kaufen, erst Punkt 14 Uhr ließ sich das Drehkreuz am Eingang öffnen. Innerhalb der ersten Stunde wird deutlich, dass man hier noch „nachjustieren“ muss, der Eintritt verläuft schleppend, bis 15 Uhr hat sich eine Schlange entlang des Zauns gebildet. Schneller geht’s sicher, wenn es nach dem diesjährigen Probebetrieb in der Saison 2025 einen QR-Code gibt, wie Moser ankündigte; bis dahin hat der Marktrat auch die Eintrittspreise festgelegt. Immer wieder heißt Moser eintrudelnde Badegäste mit Handschlag willkommen, verteilt selbst kleine Sunkist-Getränketüten an alle unter 18. Auch den Nachbarbürgermeister Hans-Jürgen Fischer kann er begrüßen, Offenberg hat einen erklecklichen finanziellen Beitrag zum Bad geleistet.
Eingeschränkte Karte am Kiosk während des Probebetriebs
Manches fehlt noch, wie die Hinweistafeln am Gebäude, auf denen erklärt wird, wie die Wasserreinigung funktioniert, und eine Zusammenstellung derer, die das Bad gefördert haben, auch das blaue Kiosk-Schild ist noch nicht angebracht. Kiosk-Pächter Sergey Trushkin, dessen Familie mithilft, ebenso wie Max Dondl, bittet um Verständnis, dass es während der Probewochen nur eine eingeschränkte Brotzeit-Karte gibt. Die Currywurst mit Pommes kostet 8,50 Euro, ein Paar Wiener mit Semmel 3,80 Euro, ein bayerischer Wurstsalat 8 Euro, die halbe Helle (Augustiner) gibt’s für 3,50 Euro, eine Radler-Maß für 6,50 Euro, ein halber Liter Cola-Mix, Apfelschorle oder Mineralwasser kostet 3 Euro. Eine Bumskopfsemmel, von denen an Kinder und Jugendliche 100 zur Eröffnung kostenlos verteilt wurden, gibt es für 2 Euro. Eine Hausordnung für den Probebetrieb (täglich 14 bis 20 Uhr) hängt im Bad und am Eingang aus und ist auch im Internet nachzulesen. Einige Auszüge: Der Besuch erfolgt auf eigene Gefahr, Tiere darf man nicht mitbringen. Bei schlechtem Wetter behält sich der Markt vor, das Bad geschlossen zu halten oder zu schließen. Der Genuss von Cannabis ist verboten, Rauchen darf man nur in den ausgewiesenen Bereichen, es sollten keine Getränke in Glasflaschen mitgebracht werden.
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