Anger
Wenn Bienen zu früh ausschwärmen: Was bedeutet das für sie?

03.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:20 Uhr

Am Neujahrstag landete eine Biene bei Prasting (Anger) auf einem Löwenzahn. −Foto: Peter Koch

Den wärmsten Jahreswechsel seit Beginn der Aufzeichnungen hat der Deutsche Wetterdienst verzeichnet. Doch während die Menschen die milden Temperaturen rund um die Feiertage im Freien genießen, tun sie den Bienen gar nicht gut, weiß Walburga Stadler vom Bienenzuchtverein Piding-Anger. Das Wetter lockt die sogenannten Winterbienen, die Generation, die von August bis März lebt, viel zu früh aus ihrem Stock.

Normalerweise versammeln sich die Insekten während der kalten Monate um ihre Königin und bilden dabei eine Art Kugel, um sie durch das Zittern ihrer Muskeln zu wärmen. Wenn die Sonne wie in den vergangenen Tagen an Kraft gewinnt, schwärmen die Arbeiterinnen tagsüber aus und machen sich auf die meist vergebliche Suche nach Futter – wie das Tier auf unserem Foto, das am Neujahrstag bei Prasting (Anger) auf einem Löwenzahn fündig wurde. Sterben würden sie daran nicht zwangsläufig, aber: „Sie verschwenden Energie, die sie eigentlich im Frühjahr brauchen“, erklärt Stadler.

Sie rechnet damit, dass Ende Januar ein Kälteeinbruch kommt, „dann müssen die Bienen wieder alles zurückfahren“. Im schlimmsten Fall sind sie geschwächt und haben Startschwierigkeiten, wenn es im Frühling dann wirklich ans Nektar Sammeln geht.

− amr