Skurrile Verbrechensserie
Weil Zug zu voll war: Quartett stiehlt Auto und fährt mit Diebesgut nach Bad Reichenhall

27.11.2024 | Stand 27.11.2024, 14:33 Uhr |

Nachdem ihnen der Zug zu voll war, haben Männer einen BMW aufgebrochen. Die Polizei konnte die Männer stoppen, doch weniger später fielen diese bereits wieder auf. − Symbolbild: dpa

Fehlende Ausweise, ein gestohlener BMW und Rauschgift in der Jackentasche: Bei einem Einsatz der Grenzpolizei an der A8 auf Höhe Piding (Berchtesgadener Land) kam am Sonntagabend einiges zusammen.

  

Gegen 22.30 Uhr wurde eine Streife der Polizei auf einen BMW aus dem Darmstädter Raum aufmerksam. Besetzt war er mit vier Personen zwischen 17 und 32 Jahren, welche sich teilweise nicht ausweisen konnten, berichtet die Grenzpolizei. Bei der Überprüfung stellte sie fest, dass der Wagen nur wenige Stunden zuvor gestohlen worden war.

Vom überfüllten Zug ins gestohlene Auto



Damit konfrontiert, gaben die Vier an, dass sie zunächst in Frankfurt in den Zug gestiegen waren. In der Nähe von Darmstadt stiegen sie jedoch wieder aus, weil ihnen die Bahn zu überfüllt war. „Dort streunten sie zu später Stunde um den Bahnhof herum, bis einer von ihnen ein Auto ,gefunden‘ hatte“, schildert die Polizei die Geschichte. Von dort machten sie sich dann auf den Weg nach Bad Reichenhall, um einen Freund zu besuchen.

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Bajonett steckte neben dem Fahrersitz griffbereit

Doch nicht nur das Auto war gestohlen: Bei den Insassen wurden außerdem mehrere Bank- und Kreditkarten aufgefunden, die ebenfalls als gestohlen gemeldet waren. Im Kofferraum befanden sich darüber hinaus mehrere Schachteln mit Gewehr- und Flintenmunition, da das Auto einem Jäger gehörte. Zudem steckte neben dem Fahrersitz ein Bajonett, welches für den 32-jährigen Fahrer jederzeit griffsbereit gewesen wäre.

Neben dem erwähnten Diebesgut wurden im Fahrzeug laut Polizeibericht noch eine kleinere Menge Amphetamin und ein Brocken Haschisch aufgefunden, woraufhin der Fahrer einem Drogentest unterzogen wurde. Dieser fiel bei dem gebürtigen Italiener auch prompt positiv aus, heißt es im Bericht weiter.

Kaum auf freiem Fuß wieder in Aktion

Alle Beteiligten wurden auf die Dienststelle gebracht und der Wagen sichergestellt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden die Personen nach erfolgter Sachbearbeitung auf freien Fuß gesetzt, da jeder einen Wohnsitz in Deutschland angeben konnte.

Mit der neu gewonnenen Freiheit wussten die Vier allerdings laut Polizei „nichts Vernünftiges anzufangen“. Bereits wenige Stunden nach ihrer Entlassung wurde der Einsatzzentrale mitgeteilt, dass sich am Pidinger Bahnhof vier Personen auffällig verhielten und der Verdacht besteht, dass sie versuchen würden, Fahrräder zu entwenden. Erneut rückte die Grenzpolizei gemeinsam mit einer Streife der Inspektion Bad Reichenhall an, um festzustellen, dass es sich um das bereits einschlägig bekannte Quartett handelte.

Ein Diebstahl war ihnen zwar noch nicht gelungen, doch wurde in der Jackentasche des „ehemaligen Fahrers“ eine größere Menge Amphetamin gefunden. Damit war sein Aufenthalt in Freiheit endgültig erledigt, er wurde festgenommen und nach Vorführung beim Amtsgericht in eine nahegelegene JVA gebracht.

− red


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