Nach einer Gewitternacht auf rund 2200 Metern Höhe haben Polizei und Bergwacht einen 50-Jährigen aus dem Landkreis Kulmbach und einen 41-Jährigen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck unverletzt per Hubschrauber ins Tal gebracht. 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Bergwachten Ramsau, Berchtesgaden, Grassau und Traunstein, die Alpine Einsatzgruppe (AEG) der Polizei und drei Heli-Besatzungen waren in der Nacht zu Donnerstag bis zu zwölf Stunden gefragt, berichtet das BRK in seiner Presseaussendung.
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Am Mittwoch gegen 16.30 Uhr hat die Ehefrau den 50-Jährigen und ihren 41-jährigen Bruder als vermisst gemeldet. Am Nachmittag bestand noch telefonischer Kontakt zwischen den Familienangehörigen, schreibt die Polizei Berchtesgaden in ihrem Bericht. Dann war keiner mehr telefonisch zu erreichen. Die kurz nach 22.30 Uhr von der Leitstelle Traunstein alarmierte Bergwacht Ramsau machte sich ohne genauere Ortsangaben zu einer bestimmten Route am Watzmann auf die Suche.
Bergretter steigen in der Nacht über Südspitze auf
Die Bergretter fuhren mit Geländewagen und Motorrad zunächst die Wege bis ins hintere Wimbachgries ab, kontrollierten das Wimbachschloss und die Grieshütte. Die Polizei suchte die Wanderparkplätze ab, fand das Auto dann auf einem kleinen Parkplatz in der Nähe des Sportplatzes und darin auch eines der beiden Handys der vermissten Männer. Drei Bergretter stiegen derweil über die Südspitze auf und kontrollierten bis 1.45 Uhr in der Früh mit ihren Stirnlampen die Rinnen und Abbrüche bis zum Wandfuß oberhalb des Goldbründls hinauf ab. Weitere Bergretter riefen am Watzmannhaus an und suchten das Gebiet zwischen Kühroint, Mitterkaseralm und Wetterstation ab.
Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 4“ versuchte zeitgleich aus der Luft das zweite Handy zu orten und wechselte nach einem Tank-Stop auf die Ostseite des Bergs, wo die Besatzung drei mögliche Lichtquellen in 2200 und 2600 Metern und auf der Schönfeldschneid abklärte. Gegen 1.30 Uhr traf auch der Bergwacht-Technikbus in der Ramsau ein und fuhr weiter ins Gries, um mit der Wärmebild-Drohne das hintere Gries und die Südspitze weiter abzusuchen.
Um 2.45 Uhr Handy in der Ostwand geortet
Die Retter am Goldbründl stiegen wieder ab, da sie für einen sich aufgrund der Lichtquellen abzeichnenden Einsatz in der Ostwand nicht genug Material dabei hatten. Gegen 2.45 Uhr konnte dann das zweite Handy tatsächlich in der Ostwand geortet werden, wobei ein direkter Anflug wegen der Wolken nicht möglich war. Die Bergwacht Traunstein tankte „Edelweiß 4“ in Siegsdorf mit ihrem Kerosinanhänger wieder auf. Die nachalarmierte Besatzung von „Christoph München“ traf kurz nach 4.30 Uhr in der Ramsau ein und transportierte in drei Anflügen Bergretter mit umfangreicher Ausrüstung für einen Wand-Einsatz zum oberen und unteren Schotterfeld auf der Südspitze, die dann gegen 6 Uhr das Gipfelbuch kontrollierten, keinen Eintrag fanden und weiter in Richtung Schönfeldschneid gingen.
Der Einsatzleiter ließ kurz nach 6 Uhr den Bergwacht-Notarzt und die Bergwacht Berchtesgaden für einen Ostwand-Einsatz nachalarmieren. Gegen 7.15 Uhr traf die Besatzung des mit einer Rettungswinde ausgestatteten Polizeihubschraubers „Edelweiß 1“ in der Ramsau ein. Die Einsatzkräfte entdeckten das Duo rund 100 Meter seitlich abseits der Biwakschachtel und setzten die beiden Bergretter mit der Winde ab. Der Heli nahm die Männer kurz nach 8.15 Uhr mit der Winde auf, flog sie ins Tal und holte dann noch die Einsatzkräfte von der Schönfeldschneid ab. Der Einsatz war gegen 10.30 Uhr beendet.
− red
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