Mit einem abwechslungsreichen Programm hat die Musikkapelle Teisendorf unter der Leitung von Dirigent Helmut Nitzinger beim Osterkonzert das Publikum im vollbesetzten Poststall in Teisendorf (Berchtesgadener Land) begeistert.
Ludwig Pastötter führt humorvoll durch den Abend
Mit dabei war auch die Jungmusi, dirigiert von Andreas Huber jun. und Maxi Eigenherr. Eine Premiere war das Zusammenspiel der Blasmusikkapelle mit dem Ziachspieler Stefan Kern aus Oberteisendorf. Durch den Abend führte humorvoll Ludwig Pastötter aus Wimmern.
Sein Debüt als Ansager bei den Konzerten der Blasmusikkapelle war ein Erfolg, so dass der Vorstand des Musikvereins Tobias Willberger ihm zum Schluss in aller Öffentlichkeit „Vertragsverhandlungen zur Verlängerung als Ansager“ anbot. Diese allerdings wolle man nicht öffentlich führen. Beim nächsten Konzert im Dezember wird man sehen, wie sie ausgegangen sind.
Unter den Zuhörern konnte Tobias Willberger den 1. Bürgermeister Thomas Gasser mit Gattin, Bezirksrat Georg Wetzelsperger, Altlandrat Georg Grabner, Gemeinderäte, aktive und ehemalige Musikanten, Vorstände und Dirigenten benachbarter Musikkapellen sowie Vertreter von Ortsvereinen begrüßen.
Hommage an die Stadt Luzern
Mit dem Konzertmarsch „In vita at optimum“ (zu deutsch „Das Beste im Leben“) von Lukas Bruckmeyer begann die Musikkapelle schwungvoll ihr Programm. Bei dieser böhmischen Blasmusik der Spitzenklasse kam die Klangfülle der 50 Musiker auf der Bühne zur Geltung, das Publikum war begeistert.
Auch der zweite Teil begann ähnlich mit dem Marsch „Sonne über Luzern“, die bekannteste Komposition von Erno Autzen und Gustav Lotterer. Der Marsch ist eine Hommage an die Stadt Luzern in der Schweiz und ihre malerische Umgebung. Aus Luzern ging es ins schöne Egerland, wo Ernst Mosch in seinem wohl berühmtesten Walzer den „Mondschein an der Eger“ musikalisch beschreibt.
Stücke beim Woodstock der Blasmusik gespielt
Eine Idylle, die durch die ruhigen, sanften, ja fast samtenen Töne des Stückes auch in diesem Konzert lebendig wurde. Zwei flotte Polkas komplettierten das Programm, Harald Eitzingers „Am Kolomansberg“ und Matthias Haslingers „Video et Gaudeo“ („Ich sehe und freue mich“). Beide Stücke zeitgenössischer Komponisten wurden beim Woodstock der Blasmusik gespielt und sprühen vor Spritzigkeit und Lebensfreude.
In dem von Rob Ares komponierten Konzertwerk „Memory“, einem Solostück für Tenorhorn, brillierte Maximilian Eigenherr als Solist, begleitet von der Musikkapelle. Das Stück verlangt vom Solisten sowohl technische Fertigkeiten als auch hohe musikalische Ausdruckskraft und zeigt, wie vielseitig das Tenorhorn sein kann.
Gute Beziehungen zur Blaskapelle St. Georgen
Ähnlich emotional, ausdrucksstark und hervorragend gelungen war das Zusammenspiel von Stefan Kern als Solist auf der diatonischen Harmonika mit der großen Kapelle bei dem Stück „Danke“, einer Ballade des Salzburger Komponisten Alexander Maurer.
An die Noten sei man nur dank der freundschaftlichen Beziehungen zur Blaskapelle St. Georgen gekommen, verriet der Ansager. Wie abwechslungsreich und anspruchsvoll das Programm des Osterkonzertes war, zeigten zwei Stücke, die die Kapelle neu einstudiert hatte: die Musik von Ennio Morricone zur berühmten Westernkomödie aus den 1970ern „My name is nobody“ mit Terence Hill in der Hauptrolle und die Rockballade „Can“t help falling in Love“ von Elvis Presley, ein Evergreen und Ohrwurm für Junggebliebene, Jüngere und selbst Junge, die sich gegen den Zauber der Liebe nicht wehren wollen.
Jungmusi spielt Melodie von „Winnetou“
Auch die Jungmusi zeigte mit vier schwungvollen Stücken ihr Können. Die Maxi-Polka, eine preisgekrönte Komposition von Berthold Schick aus dem Allgäu, und den Walzer „Die schönste Zeit“ von der Gruppe Schnops-idee aus dem Ybbstal dirigierte Maxi Eigenherr.
Dann gab es einen Dirigentenwechsel und Andreas Huber jun. dirigierte „Ein Leben lang“ von den Fäaschtbänkler und die Titelmelodie zu dem Kultfilm „Winnetou“, die vor allem bei den etwas älteren Semestern viele Erinnerungen an Winnetou und Old Shatterhand wachrief. Die beiden Nachwuchsdirigenten verbindet eine enge Freundschaft und so bezeichnete Andi Huber den Maxi Eigenherr in echter Winnetoumanier als „meinen musikalischen Bruder“.
Auch die Tuba darf in den Vordergrund
Der Applaus des Publikums zum Schluss zeigte, dass die jungen Musikanten schon einiges können. Bevor die Jungmusi die Bühne verließ, spielte sie mit der Musikkapelle einen Marsch, den Maxi Eigenherr und Andreas Huber jun. gemeinsam komponiert und als „Marcha Cronicum“ (zu deutsch die „Chroniken des März“) betitelt haben. Es dirigierte Andreas Huber jun.
Das letzte Stück im offiziellen Programmteil war der Tuba, Instrument des Jahres 2024, gewidmet. „Them Basses“ (Diese Bässe) stammt aus den 1920ern und wurde von Getty H. Huffine aus Kentucky geschrieben. Der Untertitel, den der Komponist des swingenden amerikanischen Marsches seiner Komposition zugefügt hat, sagt alles über das Stück aus: „ein Marsch, in dem die Bässe stets die Melodie spielen“. Mit vier hervorragenden Tubisten fiel es der Musikkapelle Teisendorf leicht, das besondere Stück vorzutragen.
Zugaben zum Schluss
Aufgrund des langanhaltenden Applauses des Publikums brachte die Musikkapelle noch zwei Zugaben mit Ernst Moschs „Dompfaff“-Polka, gespielt in der typisch böhmisch-egerländischen Art, und dem Bruckerlager-Marsch, einem kaiserlichen und königlichen Marsch vom Feinsten, komponiert 1874 von Nepomuk Král.
Zwei Auszeichnungen vergeben
Beim Osterkonzert hat Vorstand Tobias Willberger das Leistungsabzeichen in Bronze an Eva Mühlbacher (Querflöte) und Hannes Willberger (Schlagzeug) verliehen. Auch Dirigent Helmut Nitzinger gratulierte. Die Musikkapelle Teisendorf ist hervorragend aufgestellt und wie der Abend zeigte, braucht sie sich um ihre Zukunft keine Sorgen zu machen.
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