Bad Reichenhall
Thumsee: Stadtrat entscheidet über Parkgebühren

Auch Stellplätze im Nonner Oberland sollen kosten

26.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:30 Uhr

Sommer wie Winter werden Wanderer und Spaziergänger im Nonner Oberland zur Kasse gebeten, so der Vorschlag, über den der Stadtrat am Dienstag entscheidet. −Foto: Archiv Anton

Fürs Parken am Thumsee und im Nonner Oberland will die Stadt Bad Reichenhall (Berchtesgadener Land) künftig Gebühren verlangen. Wie hoch sie sein sollen, darüber berät der Stadtrat in der öffentlichen Sitzung am Dienstag, 28. März. Beginn ist um 18 Uhr im Großen Sitzungssaal im Alten Rathaus.

Die Stadtverwaltung schlägt für die Parkplätze am Thumsee und in Nonn eine Gebühr in Höhe von einem Euro je angefangener Stunde im Sommer und 50 Cent im Winter vor, zu zahlen „an allen Tagen in der Zeit von 9 bis 18 Uhr“. Außerdem soll es ein Tagesticket für fünf Euro im Sommer und 2,50 Euro im Winter geben. Wie in der Innenstadt gilt das „Sanduhrparken“ mit einer 15-minütigen gebührenfreien Parkzeit, wovon laut Rathaus „insbesondere Kurzschwimmer am Thumsee profitieren könnten“. E-Autos sollen gebührenfrei parken dürfen.

Mehrere Gesprächsrunden

Weil immer mehr Einheimische und Gäste die Naherholungsgebiete und die Wanderwege am Thumsee und in Nonn mit dem Auto ansteuern, „ergab sich in den Jahren ab 2020 die Notwendigkeit, über Lösungen für den gestiegenen Parkdruck nachzudenken“, schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage für den Stadtrat. Zudem stehe im Nonner Oberland der Privatparkplatz an der Padinger Alm nicht mehr zur Verfügung. Die Stadt habe sich dann an dem Projekt SpeciAlps2 beteiligt, um „Erholungssuchende und Naturschätze verträglich zusammenzubringen“. Ziel sei gewesen, gemeinsam mit anderen Kommunen Maßnahmen zur Besucherlenkung zu entwickeln. Parallel sollte Einheimischen und Gästen „ein sensibles Bewusstsein für die Natur vermittelt werden“, schreibt die Stadt, dazu habe es mehrere Gesprächsrunden mit politischen Vertretern, Interessengruppen und Grundeigentümern gegeben.

Ergebnis dieser Runden sei gewesen, dass sowohl für den Bereich des Thumsees als auch für das Nonner Oberland eine großflächige Erweiterung der Parkflächen nicht in Frage komme. Allerdings sollte „eine bessere Besucherlenkung erfolgen und der Parkdruck besser geordnet und gemindert werden“.

In der Folge sei ein Parkraumkonzept entstanden, das der Stadtrat im April 2022 billigte, die Stadt schloss Verträge mit den Grundeigentümern und beschaffte die notwendigen technischen Einrichtungen. Sie nutzte dazu auch ein Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. An den Zufahrtstraßen werden Anzeigen aufgestellt, wie viele Parkplätze noch frei sind, die mit den Parkautomaten korrespondieren und von dort ihre Daten bekommen.

Die Vorarbeiten sind zwischenzeitlich abgeschlossen, sodass es nunmehr noch eines formellen Beschlusses über die Änderung der Parkgebührenverordnung der Stadt Bad Reichenhall bedarf, wie die Verwaltung schreibt.

WEITERE THEMEN



Auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils steht außerdem der Breitbandausbau in Bad Reichenhall. Dazu wird es einen Sachstandsbericht geben. Informiert werden Räte und Zuhörer auch über das Projekt „So(u)leness“ – so lautet der Titel einer Kampagne, die Reichenhaller Hoteliers und das Stadtmarketing starten möchten (wir berichteten). Am Ende geht es um einen Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zu „Balkonkraftwerken“.

Die Vorlagen können Bürger vorab auf der Internetseite der Stadt unter Unsere Alpenstadt – Politik – Bürgerinformationsportal Allris ansehen.