Die Meisterschaft in der Fußball-Kreisklasse 4 wird am letzten Spieltag der Saison entschieden – allerdings in vorgezogenen Partien der drei Top-Mannschaften bereits am Samstag, 18. Mai, um 15 Uhr. Für die übrigen Teams steht der Saisonabschluss am Pfingstmontag um 15 Uhr an. Der SV Leobendorf, der drei Punkte Vorsprung (27) auf einen Relegationsplatz und damit den Klassenerhalt gerade noch geschafft hat, ist spielfrei und bereits in der Sommerpause.
Während die Entscheidungen am Tabellenende – der SV Unterwössen (13. Platz/1 Punkt) steht als Absteiger fest, der FC Bischofswiesen (12./23) und die DJK Weildorf (11./24) spielen in der Relegation um den Klassenerhalt – bereits gefallen sind, geht es an der Tabellenspitze noch eng zu. Die besten Karten hat Spitzenreiter SV Oberteisendorf (1./50), der mit einem Punkt Vorsprung auf die zwei Verfolger TSV Waging (2./49) und DJK Otting (3./49) ins Saisonfinale geht. Dazu haben die Oberteisendorfer ausgerechnet Schlusslicht Unterwössen zu Gast, dem noch kein Sieg in dieser Saison geglückt ist.
„Es gilt, voll konzentriert zur Sache zu gehen“
Trotzdem warnt Oberteisendorfs Fußball-Abteilungsleiter Michael Schallinger: „Es gilt, am Samstag voll konzentriert zur Sache zu gehen. Jemanden zu unterschätzen können und werden wir uns nicht leisten, zumal sich der SV Unterwössen auch die gesamte Rückrunde in jedem Spiel zur Wehr gesetzt hat, was wir im Übrigen sehr respektieren.“
Klar ist für den Abteilungsleiter aber auch: „Nach der für uns selbst doch eher überraschenden Entwicklung in dieser Saison wollen wir jetzt natürlich auch den letzten, entscheidenden Schritt zur Meisterschaft gehen. Unsere Jungs können am Samstag ein Stück Vereinsgeschichte schreiben und den SVO zum dritten Mal in die Kreisliga hieven.“ Personell sieht es bei den Gastgebern gut aus, Ludwig Tannhäuser und Christian Spiegelsberger kehren in den Kader zurück, lediglich hinter Peter Enzinger steht laut Schallinger noch ein größeres Fragezeichen.
Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß, die Meisterschaft vor dem eigenen Publikum fix machen zu können. „Da auf Initiative des Spielleiters das Spiel auf Samstag vorverlegt wurde, haben wir in jedem Fall unser traditionelles Stadionfest geplant“, kündigt Schallinger an. „Aber mit einem Erfolgserlebnis ließe sich natürlich noch besser und vermutlich auch länger feiern.“
Allerdings braucht der SVO einen Sieg, um ganz sicher zu sein. Denn im zeitgleichen Gemeindederby der Verfolger ist noch alles drin: Der Sieger könnte sogar noch an Oberteisendorf vorbeiziehen, hat aber auf jeden Fall den 2. Platz und damit die Aufstiegsrelegation sicher. „Es ist nicht nur das letzte reguläre Spiel der Saison 23/24, sondern für beide Mannschaften auch das Wichtigste – denn in Sachen Aufstieg ist noch alles offen“, erklärt Wagings Pressesprecher Christian Tanner. „Für die Waginger und Ottinger wird es alles andere als ein Zuckerschlecken. Das ohnehin schon hitzige Derby wird durch diese Ausgangslage noch spannender.“
Bestes Hinrunden-Team gegen bestes Rückrunden-Team
Schließlich treffen in Waging nicht nur die zwei Verfolger aufeinander, sondern auch das beste Team der Hinrunde – Waging holte in zwölf Spielen 30 Punkte – auf die beste Mannschaft der Rückrunde – Otting sammelte in elf Partien 27 Zähler. Die „Seerosen“ verfügen zudem über den stärksten Sturm der Liga, der bisher schon 64 Treffer verbucht hat. Doch auch defensiv stehen beide stabil: Waging kassierte 23 Gegentore, die DJK eins weniger. „Wenn man die Hinrundentabelle anschaut, waren die Waginger acht Punkte vor uns“, verdeutlicht Ottings Trainer Michel Hernandez. „In der Rückrunde hat sich das Blatt gewendet.“ Bei der DJK ist die Vorfreude deshalb groß: „Wir haben uns das Derby-Finale verdient, mehr geht nicht“, betont Hernandez. „Seit Januar haben wir gemeinsam hart dafür gearbeitet.“
Stolz ist der Trainer auf die Entwicklung seiner Mannschaft: „Unser Kader ist breiter geworden, die Jungs haben sich weiterentwickelt.“ Das soll die Mannschaft auch nun zeigen. „Der Respekt vor Waging ist da, aber Angst empfinden wir keine“, verkündet der DJK-Trainer. „Wir freuen uns auf das Spiel vor einer großen Kulisse. Und die Jungs sind hungrig, das merkt man im Training.“ Auf Rechenspiele wollen sich beide Mannschaften dabei nicht einlassen. „Für die ‚Seerosen‘ gibt es nur ein Ziel: den Sieg“, betont Tanner. „Der Fokus liegt ganz klar auf den eigenen Aufgaben.“
Bevor es für Weildorf in die Relegation geht, steht am Montag um 15 Uhr noch ein Heimauftritt gegen den TSV Bergen (9./28) an. Die Gäste wurden in ihrem Lauf zuletzt durch eine Niederlage und ein Unentschieden gestoppt, trotzdem warnt Weildorfs 2. Fußball-Abteilungsleiter Lorenz Reiter: „Bergen wird das Spiel nicht abschenken. Sie wollen sicherlich ihre herausragende Frühjahrsserie mit einem Erfolg beenden.“ Das möchten die Gastgeber allerdings verhindern und sich Selbstvertrauen für dem Kampf um den Klassenerhalt holen. „Wir wollen mit der bestmöglichen Aufstellung antreten“, kündigt Reiter an. „Aber wir werden bei den angeschlagenen Spielern natürlich kein Risiko eingehen.“
Bischofswiesen muss in Vachendorf ran
Als weiterer Relegationsteilnehmer muss Bischofswiesen auswärts ran: Er ist beim SC Vachendorf (8./29) zu Gast. Zeitgleich treffen auch zwei Tabellennachbarn aufeinander, für die es um nichts mehr geht: Der SV Laufen (5./31) empfängt Verfolger SV Kirchanschöring II (6./30). Auf einen positiven Saisonabschluss hofft der SV Ruhpolding (4./44), der nicht mehr in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen kann und den ASV Piding (7./30) zu Gast hat. „Wir wollen das letzte Spiel nochmal gewinnen, um mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause zu gehen“, sagt Ruhpoldings Trainer Thomas Plenk.
Für den Verein wäre das umso wichtiger, weil sich die Hoffnungen auf einen vorderen Platz nach der Winterpause zerschlagen haben. „Natürlich waren wir mit dem Frühjahrsstart (zwei Remis, zwei Niederlagen, d. Red.) überhaupt nicht zufrieden“, gibt der Trainer zu. „Wir haben den Anschluss zu den Aufstiegsplätzen komplett verloren, da hat jetzt der ‚Endspurt‘ mit drei Siegen am Stück auch nichts mehr geholfen“, ärgert sich Plenk. „Wir hätten uns mit der guten Ausgangsposition im Winter mehr erhofft, aber so ist es nun mal – die anderen Mannschaften waren besser und haben mehr gepunktet, das muss man dann anerkennen.
− jom
Artikel kommentieren