Rehrl will in Saaldorf „anpacken“
Surheimer (33) tritt Ortner-Nachfolge beim Bezirksligisten an – Zuletzt in Österreich aktiv

14.06.2024 | Stand 16.06.2024, 12:44 Uhr |

Das neue Trainergespann des SV Saaldorf: Coach Josef Rehrl (links) und der spielende „Co“ Paul König. − Foto: privat

Der Nachfolger von Pascal „Calli“ Ortner ist gefunden: Josef Rehrl übernimmt ab sofort beim Fußball-Bezirksligisten SV Saaldorf. Der 33-Jährige war zuletzt als Übungsleiter bei der zweiten Mannschaft des USK St. Koloman (2. Landesliga Nord) in Österreich aktiv.

Der Surheimer weiß, dass die Fußstapfen, in die er beim SVS treten wird, definitiv groß sind. Die Mannschaft sei mit der Arbeit von Ortner immer sehr zufrieden gewesen und habe ihn auch menschlich sehr gern gemocht. Rehrl hat sich öfter mal ein Bild bei den Heimspielen gemacht und diese Harmonie zwischen Trainer und Mannschaft live miterlebt. Umso überraschender waren für ihn sowohl das Ende des Ortner-Engagements als auch die Anfrage von Saaldorfer Seite. Nichtsdestotrotz ist Rehrl nun voller Tatendrang. „Als Externer freut es mich extrem, dass sich der Verein bei mir gemeldet hat. Ich bin sehr motiviert, hier anzupacken und das Team genauso erfolgreich zu führen – wie es eben zuvor auch schon funktioniert hat“, betont der Übungsleiter, der den spielenden Co-Trainer Paul König zur Verfügung hat. Als Surheimer kennt er die meisten schon „ein ganzes Leben“, da er bereits in der Jugend gegen den ein oder anderen gespielt hatte. Dennoch hat er mit der Traineranfrage nicht wirklich gerechnet. „Eine große Ehre. Doch im Endeffekt war gleich alles ausgeredet.“

Vor knapp zwei Jahren verschlug es Rehrl ins Salzburger Land. In Österreich ging er dann bei der „Zweiten“ von St. Koloman einer Trainertätigkeit nach. Fußballerisch wäre es für Rehrl da künftig auch noch weitergegangen, doch die Anfrage aus Saaldorf konnte er einfach nicht ablehnen.

Bayerische Einflüsse in Österreich reingebracht

Vor allem der Unterschied zwischen österreichischem und bayerischem Fußball kommt dem Surheimer ins Gedächtnis. „Es war natürlich sehr vorteilhaft, die bayerischen Einflüsse, die man das ganze Leben mitgenommen hat, in Österreich reinzubringen.“ Oftmals sei der Fußball im Nachbarland – gerade auf taktischer Ebene – etwas unstrukturiert. Rehrls Arbeit trug gleich Früchte: In seinem ersten Jahr avancierte er im Salzburger Land mit dem Team zur besten Reservemannschaft und wurde sogar Meister. Daraufhin fand beim USK allerdings ein Umbruch statt, wobei die „Erste“ das Hauptaugenmerk auf junge Akteure legte und einige Reserveleute integrierte. Heuer sprang für Rehrl und St. Koloman II immerhin der 3. Rang heraus. Nun muss der Übungsleiter, der in Bad Vigaun wohnt, circa 20 bis 25 Minuten Fahrzeit nach Saaldorf einkalkulieren.

Fußballerisch möchte der Surheimer beim SVS die positiven Aspekte wie Standardstärke oder lange Einwürfe weiter forcieren. Lange und hohe Bälle sieht der 33-Jährige hingegen überhaupt nicht gern. Ansonsten hat Rehrl unter anderem ein durchaus variables Spiel – insbesondere auf dem Flügel – im Sinn.

Das große Kennenlernen zwischen Trainer und Mannschaft bleibt wohl aus, da Rehrl bei den meisten des Kaders bereits gut bekannt ist. In der relativ kurzen Vorbereitung, die beim SVS übrigens am 26. Juni beginnt, geht’s für den Coach in erster Linie darum, die jungen Spieler unter die Lupe zu nehmen, sie fußballerisch einzuordnen und – je nachdem – in den kommenden Jahren aufzubauen. Mit zahlreichen Testspielen und Trainings soll dann eine gute Basis für den Pflichtspielstart Ende Juli geschaffen werden.

In Sachen Saisonziel ist der Coach ganz klassisch unterwegs. „Wir wollen nicht absteigen und die Jungen mehr fördern. Alles, was nach oben irgendwie möglich ist, nehmen wir gerne mit.“ Eine Platzierung im oberen Tabellendrittel wie in den vergangenen Jahren würde Rehrl somit unterschreiben.

In Saaldorf nicht mehr Spielertrainer

Wenn er nicht gerade coacht, geht der Surheimer gerne baden oder besucht andere Fußballplätze, um sich Partien anzusehen. Fußballerisch startete Rehrl in der Surheimer Jugend, wobei er die meiste Zeit eigentlich beim ESV Freilassing (Jugend und zweite Mannschaft) verbrachte. Danach ging’s bereits nach Österreich, wo er die Kommandos bei der Reserve von St. Koloman hauptsächlich von der Seitenlinie gab. Allerdings wechselte er sich auch mal selbst ein. Den Spielertrainer Rehrl werden die SVS-Fans hingegen nicht zu Gesicht bekommen.

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