Die Seele zur Ruhe kommen lassen
Stimmungsvolle Melodien und berührende Texte bei Adventssingen in voll besetzter Freilassinger Marienkirche

03.12.2024 | Stand 03.12.2024, 16:00 Uhr |
Paul Krenner

Mit stimmungsvollen Melodien und berührenden Texten stimmte das Adventssingen in der Marienkirche Salzburghofen auf die Vorweihnachtszeit ein. Am 1. Advent fand die Veranstaltung, die seit Jahren fest im Kalender vieler Freilassinger steht, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche statt.

Programm aus Musik und Poesie



Maria Schindler, die das Erbe der verstorbenen Ida Killer übernommen hat, organisierte das Adventssingen bereits zum dritten Mal mit großem Engagement. Mit einem sorgfältig zusammengestellten Programm aus Musik und Poesie schuf sie gemeinsam mit dem Bläserquartett der Stadtkapelle, der Triharmonie aus dem Salzburger Land, dem Duo Rottenmoser/Lexhaller aus Anger, der 100-Soatn-Musi aus Ainring, Teisendorf und Waging und dem Kirchenchor St. Rupert eine Atmosphäre der Besinnlichkeit und Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Josef Kapik stimmte zwischen den musikalischen Beiträgen mit passenden Texten und Geschichten aus dem Gedichtband „A bsundre Zeit“ von Mundartdichter Lorenz Heiß die Zuhörer auf Weihnachten ein.

Banko zu Advents-Botschaft: Gott will uns nahe kommen

Noch bevor die ersten Klänge des Blechbläserquartetts der Stadtkapelle Freilassing die Marienkirche erfüllten, hieß Stadtpfarrer Lucjan Banko die zahlreichen Besucher herzlich willkommen. Der Geistliche lud die Anwesenden dazu ein, zur Ruhe zu kommen und die adventliche Stimmung bewusst zu erleben: „Lassen Sie Ihre Seele zur Ruhe kommen und genießen Sie die zeitlosen Musikstücke und schönen Texte! Der Advent ist eine schöne Zeit – eine Zeit voller Harmonie. Eine besinnliche Zeit mit der Botschaft: Gott will nahe zu uns kommen. So kann unsere Wartezeit eine spannende, erfüllende, freudige und vor allem eine spirituelle Adventszeit werden.“ Mit diesen Worten leitete er das geruhsame Programm ein.

„Finsternis“ von Lorenz Heiß



Es wurde besinnlich von den Damen der Triharmonie, unterstützt von einer Knopfharmonika, eröffnet. Ihre Musik leitete die Besucher sanft in die ruhige Atmosphäre des Abends ein. Passend zu den Melodien trug Josef Kapik ein Gedicht von Lorenz Heiß vor. Aus dem Werk „Finsternis“ las er die tiefgründigen Verse, die die Ängste und den Aberglauben vergangener Zeiten thematisierten. In dem Gedicht heißt es: „De Finsternis habm‘s früaher gscheicht, de Menschn in da oidn Zeit, sie habm si nachtns narrisch gfürcht und über jedn Liachtstroih gfreit. Denn Teifen habm im Finstern tanzt. Van Höll'nfeier außatriebm, habm‘s manche oarme Seel daschreckt, habm Bocksprüng gmacht und Feier gspiebm. Dämonen, Gspenster, Gnom und Hexn habm geistert, gspukt und Angst verbroat, drum habm sie d‘Leit auf d Nacht verkrochn und angstig auf des Tagwern gwoart.“

Harmonisches Zusammenspiel von Ziach und Harfe



Mit einem etwas lebhafteren Stück im Dreiviertel-Takt bereicherte das Duo Rottenmoser/Lexhaller die Veranstaltung und sorgten für eine willkommene Abwechslung. Ihr harmonisches Zusammenspiel von Ziach und Harfe brachte eine schwungvolle und gleichzeitig besinnliche Atmosphäre in die Marienkirche. Im Anschluss daran stimmte der Kirchenchor St. Rupert, begleitet von Kirchenmusiker Peter Voitz an der Orgel, die Gäste mit seinen gefühlvollen adventlichen Liedern in eine nachdenkliche Stimmung. Zu hören waren unter anderem Werke wie „Dem in der Finsternis“, „Ave-Maria“, „Als Maria übers Gebirge ging“ und „Ach mein Seel fang an zu singen“. Die sanften Melodien und tiefgründigen Texte passten perfekt zur Adventszeit und luden die Zuhörer ein, sich in der Musik und der Botschaft der Lieder zu verlieren.

Im Anschluss setzte die 100-Soatn-Musi, die mit Harfe und zwei Hackbrettern musizierte, gekonnt einen ruhigen, meditativen Ton, der perfekt zum Advent passte. Dem besinnlichen Programm folgten das Blechbläserquartett der Stadtkapelle Freilassing und die Triharmonie ergänzte das abwechslungsreiche Programm.

Kapik las Geschichten, die zum Nachdenken anregen

Zwischen den musikalischen Darbietungen trug Sepp Kapik in seiner Erzählweise Geschichten und Gedichte vor, die die Zuhörer zum Nachdenken anregten. Besonders die Werke „Josef, du heiliger Mo“ und „Es san ned grad de Wirt“ erinnerten an die tiefere Bedeutung der Adventszeit und der Weihnachtsgeschichte. Zum Abschluss stimmten alle Akteure und Besucher ein, um gemeinsam den „Andachtsjodler“ zu singen.

Dank an alle Beitragende



Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Pfarrer Lucjan Banko herzlich bei allen, die zum Gelingen des Adventssingens beigetragen hatten – sei es durch ihre musikalischen Darbietungen, ihre organisatorische Unterstützung oder durch ihren Einsatz im Hintergrund. Besonders erwähnte er die Initiatorin Maria Schindler, deren Engagement dieses besondere Event erst möglich gemacht hatte. Ein herzliches „Vergelt‘s Gott!“ richtete er an sie sowie an die Sänger und Musikanten, was von den Besuchern mit kräftigem Applaus honoriert wurde.

Zum Abschluss lud der Geistliche alle Gäste ein, den zehnten Salzburghöfler Advent vor dem alten Pfarrhof zu besuchen.

Am Ausgang der Marienkirche wurden freiwillige Spenden gesammelt, die zugunsten sozialer Projekte im Pfarrverband verwendet werden. So trugen die Gäste nicht nur zur festlichen Stimmung bei, sondern auch zur Unterstützung von wohltätigen Initiativen, die die christliche Gemeinschaft stärken.

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