Keine einfachen Aufgaben haben die erste und zweite Ringermannschaft des SC Anger am Samstag, 14. September, vor der Brust, wenn sie zum Auftakt in die neue Saison direkt beim Titelträger der Oberliga beziehungsweise Vizemeister der Landesliga Süd antreten müssen. Für die „Erste“ geht’s in der neu geschaffenen Regionalliga zum SC Oberölsbach, der 2023 vor dem TSV Westendorf Meister wurde.
Die Gastgeber aus der Oberpfalz mussten dieses Jahr drei substanzielle Abgänge verkraften, da sich Taras Markovych dem Bundesligisten KSV Köllerbach sowie Rostislav Leicht dem Zweitligisten Johannis Nürnberg anschlossen. Clemens Seidler kehrte zu seinem Heimatverein Penzberg zurück. Dafür verpflichtete der SCO Jonas Zimmermann vom AC Regensburg, der im Vorjahr in der Bayernliga Nord ungeschlagen blieb und bis 71/75 kg griechisch-römisch antreten dürfte. Zudem holte Oberölsbach den Esten Erik Reinbok für 75/80 kg Freistil, dessen größter internationaler Erfolg 2019 der 3. Platz bei der Junioren-EM war. Mutmaßlich bis 98 kg Freistil und 66 kg Freistil könnten die letzten beiden Neuzugänge, die Ukrainer Andrii Vlasov (2021 5. Platz WM Männer 92kg) und Yurii Vovk (2024 9. Platz U23-WM 65 kg), auf die Matte gehen, wobei pro Kampftag nur zwei der zehn Gewichtsklassen mit ausländischen Ringern besetzt werden dürfen.
Knapp dreistündige Anreise in die Oberpfalz
Zwei Säulen in der Aufstellung der Oberölsbacher waren 2023 bis 86 kg griechisch-römisch der gebürtige Penzberger Thomas Kramer sowie im Schwergewicht Aushängeschild Patrick Fanderl, die diese Positionen auch am Samstag abdecken dürften. Komplettiert wird der Kader der Oberölsbacher ansonsten durch ihre Eigengewächse wie Said und Salman Kaschijew, Fabian Osman Meier sowie Felix und Lukas Leinweber, die sich in den vergangenen Jahren vielversprechend entwickelten und die vor allem in den leichteren Klassen erwartet werden. Auf Seiten des SC Anger hofft man darauf, sich für die beiden Niederlagen im Vorjahr zu revanchieren und mit Zählbarem im Gepäck die knapp dreistündige Anreise anzutreten. Die Voraussetzungen dafür schufen die heimischen Ringer in den vergangenen dreieinhalb Monaten, in denen sie sich akribisch und schweißtreibend auf die Saison vorbereiteten.
Kurze Anreise für die „Zweite“
Im Gegensatz zu ihren Mannschaftskollegen zeigt sich die Anreise der „Zweiten“ äußerst kurz, da direkt das Lokalderby beim TV Traunstein ansteht. Von ihrem Rückzug aus den oberen Ligen 2019 haben sich die Gastgeber inzwischen wieder gut erholt und können in beinahe allen Gewichtsklassen talentierte, junge Eigengewächse aufweisen, denen 2023 hinter Meister und Aufsteiger Freising der 2. Platz in der Landesliga Süd gelang. Für heuer verstärkte sich der TVT nochmal und holte für 57/61 kg Milan Nyiri, der in Anger noch aus Zweitliga-Zeiten bekannt ist, sowie im Schwergewicht mit Laszlo Egervari einen weiteren Ungarn. Den Traunsteinern fällt daher auch die Favoritenrolle zu, wenngleich der SCA mit einem im Vergleich zu den Vorjahren wieder größeren und sich entwickelnden Kader dagegenhalten kann und definitiv nicht chancenlos zum Derby anreist, das um 19.30 Uhr beginnt. Im Vorkampf ab 18.15 Uhr stehen sich die Schüler des TVT und SCA in der Grenzlandliga gegenüber – ein Kampf, in dem der Angerer Nachwuchs als Vorjahresdritter Favorit ist.
− lk
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