Ergebnisse werden vorgestellt
Reichenhalls ISEK-Verfahren vor dem Abschluss: Info-Veranstaltung am Montag

05.10.2024 | Stand 05.10.2024, 19:00 Uhr |

Was macht Reichenhall aus? Darum geht es beim Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept. − Foto: Archiv Werner Bauregger

Gesucht ist die „Corporate Identity“: Was macht Reichenhall aus? Was sind die Stärken, was die Schwächen der Kurstadt? Eineinhalb Jahre sind seit der ersten Bürgerwerkstatt für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) mit Vorbereitenden Untersuchungen (VU) vergangen. Am Montag, 7. Oktober, ab 19 Uhr stellen die Planer der Schirmer Architekten + Stadtplaner GmbH die Ergebnisse im Alten Feuerhaus vor.

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Die ausgearbeiteten Ziele und Entwicklungsleitlinien sollen Entscheidungs- und Handlungsgrundlage für die nächsten 15 Jahre bilden.

Tags darauf beschäftigt sich auch der Reichenhaller Stadtrat in öffentlicher Sitzung mit dem ISEK-Verfahren, ab 18 Uhr im Alten Rathaus. Das Gremium soll den Entwurf des Abschlussberichts billigen. Wichtig ist das Verfahren, weil mit der Erstellung des ISEK auch eine Grundlage für Fördergelder aus der Städtebauförderung geschaffen wird.

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Vom öffentlichen Raum bis Verkehr und Mobilität



Die Stadtidentität Bad Reichenhalls als Kur-, Tourismus- und Gesundheitsstandort soll gestärkt werden, ebenso Bad Reichenhall als attraktiver Wohn- und Lebensstandort und als „zukunftsweisender Wirtschafts- und Einzelhandelsstandort“, hieß es im Dezember 2023 im Stadtrat. Außerdem gelte es, prägende Landschaftsräume zu verbinden, Anpassungsstrategien an den Klimawandel zu entwickeln sowie Mobilität „neu zu formatieren“ und zukunftsweisend zu organisieren. Speziell für die Innenstadt, das sogenannte Sanierungsgebiet, haben die Planer folgende Handlungsfelder und Ziele formuliert und im Stadtrat vorgestellt:

Stadtbild und öffentlicher Raum: Zum Beispiel sollen „prägende Altstadtgassen als öffentliche Räume gestaltet“ und die historische Stadtmauer „wahrnehmbar“ werden.

Kur und Gesundheit, Tourismus und Kultur: Unter anderem gilt es hier, „überörtliche Kultur- und Tourismusangebote“ wie die Therme zu sichern, auszubauen und zu vermarkten. Auch die „Ankunftsorte“ von Gästen – neben dem Bahnhof zählt dazu auch die Alte Saline – sollen in den Blick rücken.

Wohnen, Bildung, Soziales und Freizeit: Hier geht es um eine „strukturverträgliche Innenentwicklung“.

Wirtschaft, Einzelhandel und Versorgung: In diese Kategorie fällt zum Beispiel der Kampf gegen den Ladenleerstand.

Landschaft und Stadtklima, Energie und Klimaschutz: Dazu zählt, den „prägenden Baumbestand auf prominenten Plätzen und in öffentlichen Räumen zu bewahren, klimaangepasst zu verjüngen und zu ergänzen“.

Verkehr und Mobilität: In diese Kategorie fallen „Stellplatzkapazität an leistungsfähigen Parkstandorten“ ebenso wie die „autoarme Innenstadt“ und die „Neuordnung der Stadtdurchfahrt“.

Geplantes Sanierungsgebiet erweitert



Im Dezember 2023 beschloss der Stadtrat, das Sanierungsgebiet zu erweitern. Neben der Innenstadt soll auch die westliche Kurstadt sowie das nördliche Bahnhofsumfeld dazugehören, „da in diesen Bereichen städtebauliche Missstände erwartet werden. Zudem sind die ergänzten Bereiche größtenteils typologisch der Kurstadt ähnlich“, schrieb die Stadtverwaltung.

70 Projekte haben die Planer wenige Wochen später bei einer Zukunftswerkstatt im Magazin 3 vorgestellt. Wieder waren die Reichenhaller Bürger gefragt, sollten ihre Prioritäten setzen. Dabei forderten die Teilnehmer das Freizeitgelände 2.0, ein Parkraumkonzept „Parken vor den Toren der Innenstadt“und die Tempo-30-Stadtdurchfahrt. Welche davon umgesetzt werden können bzw. welche die Planer für umsetzbar halten, können Interessierte am kommenden Montag ab 19 Uhr im Alten Feuerhaus erfahren.

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