Einsätze im Berchtesgadener Land
Radfahrer aus Altötting (56) stirbt auf Weg zur Sellarnalm

02.09.2024 |

Die Salzburger schickten den Notarzthubschrauber zur Sellarnalm. Leider war die Wiederbelebung vergebens.

Ein akut internistisch erkrankter 56-jähriger Radfahrer aus dem Landkreis Altötting ist am Samstagvormittag in einem Steilstück auf dem Weg von Weißbach an der Alpenstraße zur Sellarnalm am Ristfeuchthorn im Weißbacher Forst (Landkreis Berchtesgadener Land) bewusstlos zusammengebrochen. Trotz der Wiederbelebungsversuche seiner Begleiterin und der alarmierten Einsatzkräfte starb er.



Die Frau war ein Stück vorausgefahren und umgekehrt, da der 56-Jährige nicht nachkam. Sie hatte ihn dann gegen 9.30 Uhr gefunden, berichtet der BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land, der am Wochenende sehr gefordert war.

Notarzthubschrauber im Einsatz



Zunächst war wegen der schlechten Handy-Verbindung nicht genau bekannt, ob die beiden Altöttinger von Melleck oder von Weißbach aus losgefahren waren. Deshalb schickte die Leitstelle neben den Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger auch die Bergwacht Inzell, den Landrettungsdienst des Reichenhaller Roten Kreuzes mit Rettungswagen und Notarzt und den Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ los.

Die Reichenhaller Bergwacht fand die Einsatzstelle dann nach guten 20 Minuten. Sie übernahm mit den beiden Notärzten die weitere Wiederbelebung, die die Retter schließlich erfolglos abbrechen mussten. Der nachalarmierte Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich um die betroffene Begleiterin. Die Alpine Einsatzgruppe (AEG) der Polizei nahm den Todesfall vor Ort auf und kümmerte sich um die Bergung des Verstorbenen. Insgesamt 24 Bergretter waren gute drei Stunden lang im Einsatz.

Weitere Einsätze: Am Bogenhorn verstiegen



Am Sonntagvormittag ging gegen 10.30 Uhr ein Notruf vom Bogenhorn im Weißbacher Forst ein. Ein 47-jähriger Mann und seine 13-jährige Tochter aus dem Landkreis München hatten sich in rund 1100 Höhenmetern im Abstieg verstiegen. Das Duo hatte am Sonntagshorn übernachtet und wollte dann auf einer längeren Tour übers Bogenhorn zurück nach Melleck ins Tal. Dabei fand es die Forststraße nicht mehr. Da ein bodengebundener Einsatz wegen des sehr abgelegenen Einsatzorts zu aufwendig geworden wäre, forderte der Einsatzleiter den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ nach, der die Verstiegenen dann zusammen mit zwei Reichenhaller Bergrettern per Winde rettete. Insgesamt acht Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

In der Aschauer Klamm das Knie verdreht



Weiter ging es dann um 13.40 Uhr in der Aschauer Klamm in Jettenberg, wo sich eine 62-jährige Tennengauerin im Abstieg mit einer Wandergruppe sehr schmerzhaft das Knie verdreht hatte.

Die Bergwacht wollte die Rettung zunächst bodengebunden durchführen, forderte dann aber wegen des abgelegenen Einsatzorts nur knapp unterhalb der Klause „Christoph 14“ nach. , Der Notarzt wurde per Winde bei der bereits versorgten und im Luftrettungssack gesicherten Patientin abgesetzt. Sie wurde mit der Winde aufgenommen und zum Klinikum Traunstein geflogen. Elf Bergretter der Bereitschaften Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger waren gute zwei Stunden im Einsatz.

In der Speik am Sprunggelenk verletzt



Bereits am Freitagabend hatte gegen 18.50 Uhr eine 46-jährige Urlauberin aus Mittelfranken die Bergwacht gebraucht. Sie hatte sich am Weißbach-Speik-Rundweg in Bayerisch Gmain im Abstieg etwas unterhalb der Abzweigung zum Freimahderköpfl in einem steileren Stück so schmerzhaft am Sprunggelenk verletzt, dass sie ohne Hilfe nicht mehr ins Tal kam. Ihr Mann und ihr Sohn setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab.

Die Retter fanden die Unfallstelle dann, versorgten die Verletzte, lagerten sie in den Luftrettungssack ab und brachten sie mit der Gebirgstrage stellenweise seilgesichert bis zum Bergwachtauto, mit dem es dann weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall ging.

Insgesamt 16 Bergretter der Bereitschaften Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger waren in der Schlucht und im Bereitstellungsraum am Bergfriedhof rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

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