Trailrunner in Slowenien stark
Podestplätze für Marcel Geißler und Stephan Tassani-Prell vom SC Ainring

25.09.2024 | Stand 25.09.2024, 13:39 Uhr |

Das Finisher-Trio des SC Ainring im Zielort Kranjska Gora mit (von links) Stephan und Barbara Tasani-Prell sowie Marcel Geißler. − Foto: privat

Über 3000 Teilnehmer meldeten die Organisatoren des Julian Alps-Trailrun im slowenischen Ski-Weltcup-Ort Kranjska Gora. Aufgeteilt auf die Distanzen 120, 80, 54, 25, 15 und zehn Kilometer sowie mehrere Kinderläufe waren Athleten aus der ganzen Welt vertreten. Aufgrund der starken Schneefälle in der Vorwoche und den dadurch aufgeweichten Steigen in den Gipfelpassagen wurden alle langen Strecken zwischen 54 und 120 Kilometer etwas angepasst.

Die „Königsstrecke“ des Ultra-Trails über 120 Kilometer führte von Radovlica über die Ausläufer der Julischen Alpen. Der Start erfolgte um 21.30 Uhr, ging über die Karawanken-Kette bis zum Ziel in Kranjska Gora und zählte nicht weniger als 442 Finisher. Dabei gelang dem Pidinger Marcel Geißler (The North Face) vom SC Ainring, bestens betreut von seiner Frau Sylvie, ein grandioser 3. Gesamtrang im internationalen Teilnehmerfeld. Für die gut 5000 Höhenmeter im „meist gut laufbarem Terrain“ benötigte der 39-jährige Top-Athlet 13:13:58 Stunden und kam bereits 30 Minuten nach dem slowenischen Sieger Ales Svetina um 10.45 Uhr am Kirchplatz des Bergsteigerdorfs an. Damit gewann Geißler, im Ziel mit Töchterchen Elfie im Arm, deutlich die Klasse M35. Zweiter wurde der erst 21-jährige Schwede Casper Höglund. Sturzpech hatte Hans Mühlbauer (SC Ainring), der verletzungsbedingt bei Kilometer 44 in der Nacht aufgeben musste.

Qualifikationspunkte für den Ultra Trail du Mont Blanc

Barbara und Stephan Tassani-Prell, beide ebenfalls für den SC Ainring am Start, begaben sich mit weiteren 724 späteren Finishern auf die 54,6 Kilometer lange Strecke mit Start am malerischen Stausee von Zirovnica. Die „Skytrail“-Strecke mit 2450 Höhenmetern war zugleich als Slowenische Ultratrail-Meisterschaft ausgeschrieben. Wie über die beiden längeren Distanzen gab’s Qualifikationspunkte für den legendären Ultra Trail du Mont Blanc (UTMB). Deshalb war das Rennen quantitativ wie qualitativ extrem stark besetzt. Nach der Nationalhymne Sloweniens stürmte die wilde Meute direkt Richtung Karawanken-Kamm zum höchsten Punkt der Strecke auf 1844 Metern. Leider war der sonst grandiose Blick auf die Julischen-Alpen-Gipfel um Triglav und Co. durch dichte Nebelschwaden verdeckt. Dafür war die Stimmung an der zweiten Verpflegung an der Golica-Hütte bei Kilometer 20 umso eindrucksvoller.

Gute Renneinteilung dank jahrzehntelanger Erfahrung

Die Tassanis überzeugten dank ihrer mittlerweile jahrzehntelangen Erfahrung mit guter Renneinteilung. Der 53-jährige Freilassinger überquerte den Zielstrich in guten 6:23:06 Stunden als Gesamt- 41. und starker M50-Dritter kurz vor der ersten Dame, der Tschechin Eliska Sieglova (6:23:21). Barbara Tassani-Prell kam in 8:37:22 als Klassensechste an. Damit sammelte das heimische Läuferehepaar neben den UTMB-Punkten wertvolle Zähler für den Europe Trail-Cup. Bei den Herren siegte der italienische Weltklasseathlet Francesco Puppi in sagenhaften 4:31:15 deutlich vor dem vorab stärker eingeschätzten „CCC-Sieger“ Hayden Hawks aus den USA (4:52:51) sowie dem Franzosen Dimitri Chapelle (5:08:03).

Große Klasse zeigte der Wonneberger Bernhard Reiter als M40-Klassensieger auf Gesamtrang 16 (8:48:13) der zweitlängsten Strecke über 80 Kilometer. Der Start erfolgte am berühmten See von Bled, 436 Läufer trugen sich in die Ergebnisliste ein. Sieger Zan Zepic aus Slowenien benötigte bei seinem „Husarenritt“ 7:05:33 Stunden, dahinter platzierten sich die beiden Deutschen Marcel Höche (7:11:55/Adidas-Team) und Johannes Löw (7:21:12/Salomon Running).

− bit


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