Großeinsatz für Rettungsdienste
Mädchen (13) bricht durch Eisdecke des Ausees bei Freilassing – Passanten helfen bei der Rettung

04.01.2025 |

Ein Mädchen hat am Samstagnachmittag die Eisfläche des Ausees überschätzt und war eingebrochen. − Foto: BRK BGL

Zu einem Großeinsatz waren Rettungsdienste rund um Freilassing (Landkreis Berchtesgadener Land) ausgerückt, nachdem ein 13-jähriges Mädchen durch die Eisdecke des Ausees gebrochen war. Passanten, die das Unglück zufällig beobachteten, konnten dem Mädchen helfen.

  

Wie die Polizei mitteilt, war das Mädchen mit zwei Freunden ihrer Altersgruppe unterwegs, als sie sich dazu entschloss, die Eisfläche des Ausees zu betreten. Rund 20 Meter vom Ufer entfernt brach die Eisdecke des Sees – und die 13-Jährige fiel in das kalte Wasser. Da der Ausee an dieser Stelle relativ tief ist, tauchte das Mädchen bis zum Kopf in das eiskalte Wasser ein, schreibt die Freiwillige Feuerwehr Freilassing in ihrem Einsatzbericht.

Passanten helfen Mädchen an Land



Passanten, die zufällig in der Nähe unterwegs waren, wurden auf das Unglück aufmerksam und versuchten – mangels geeigneter Rettungsgeräte – dem Mädchen durch Zurufen Anweisungen zu geben, um sich aus dem kalten Wasser zu befreien. „Der Versuch sich auf die Eisfläche hoch zu stemmen und auf dem Bauch liegend zurück zu robben führte zuerst dazu, dass das Mädchen noch mal einbrach“, schreibt die Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht auf Facebook. Ein weiterer Versuch gelang dann aber – einer der Passanten konnte dem Mädchen auf den letzten Metern an Land helfen.

  

In der Zwischenzeit hatten die Passanten zudem die Rettungsdienste über die Integrierte Leitstelle Traunstein alarmiert. „Neben den Wasserwachten aus Freilassing, Laufen und Bad Reichenhall, dem Landgebundenen Rettungsdienst aus Freilassing und Surheim, dem Notarzt aus Freilassing, dem Einsatzleiter Wasserrettung Berchtesgadener Land Nord und dem Rettungshubschrauber Martin sechs aus Salzburg wurde auch die örtliche zuständige Feuerwehr Freilassing alarmiert“, schreibt die FFW Freilassing.

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Mädchen erlitt Schock und Unterkühlung



Der in der Nähe wohnende Kommandant Rochus Häuslmann traf als erste Einsatzkraft am Ort des Geschehens ein. Zu dem Zeitpunkt konnte sich das Mädchen bereits aus dem eiskalten Wasser retten. Die Passanten gaben dem Kind ihre Jacken zum Aufwärmen, Häuslmann stellte sein Privatfahrzeug mit Heizung zur Verfügung.

„Die kurz darauf eingetroffen Kräfte der Feuerwehr brauchten somit nicht mehr wirklich aktiv eingreifen“, schreibt die FFW. Nachdem der Rettungswagen vom Bayerischen Roten Kreuz aus Freilassing eingetroffen war, wurde das Mädchen dem Rettungsdienst übergeben. Laut Polizei erlitt das Mädchen einen Schock und eine leichte Unterkühlung, blieb aber sonst unverletzt. Die 13-Jährige wärmte sich dann noch in einem Krankenwagen auf und konnte schließlich den Eltern übergeben werden. Der Familienvater, der dem Mädchen aus dem Wasser geholfen hatte, wurde nach einer Untersuchung durch den Notarzt von der Feuerwehr nach Hause gebracht.

FFW warnt vor dem Betreten von Eisflächen


Die Feuerwehr Freilassing warnt dahingehend eindringlich davor, die aktuell noch nicht richtig zugefrorenen Weiher, Seen, Tümpel oder gar Fließgewässer zu betreten. Die aktuellen Temperaturen seien noch nicht dazu geeignet, eine tragfähige Eisschicht zu bilden, so die Einsatzkräfte. „Wären hier nicht zufällig Wanderer auf das Unglück aufmerksam geworden und hätten die Rettungskette in Gang gesetzt: Man weiß nicht, wie es ausgegangen wäre“, schreibt die FFW Freilassing.

− jmü

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