Am Ägidiplatz
Kostenlos in die Welt der Oper schnuppern: „Der Freischütz“ wird in Reichenhall aufgeführt

14.06.2024 |

Publikumsnah soll das Werk aufgeführt werden. − Foto: Veranstalter

Die gemeinnützige Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation München lädt ein zu einer Oper im Freien am Freitag, 14. Juni, in Bad Reichenhall. Die Aufführung auf dem Ägidiplatz beginnt um 16 Uhr und findet mit Unterstützung des Bad Reichenhaller Tourismus- und Stadtmarketings statt. Bei schlechtem Wetter wird ins Alte Feuerhaus (VHS) ausgewichen. Gespielt wird „Der Freischütz“. Die Aufführung dauert circa 1,5 Stunde und ist für alle kostenlos.

Zeitaktuell will das Ensemble unter der Leitung von Musikdirektor Johannes Erkes die Oper von Carl Maria von Weber dem Publikum nahebringen, im sogenannten Taschenbuchformat, das im Laufe Kultstatus erlangte: Ein Streichquartett und ein Akkordeonist als Orchester und vier Gesangssolisten bringen alle wesentlichen Arien und Ensembleszenen des Werks auf die Bühne. Darüber hinaus erklärt Musikdirektor Erkes, der die Viola spielt, als Moderator die Handlung und will sowohl Opernneulingen als auch Kennern jeden Alters Interessantes zum Werk, den Figuren und dem Komponisten bieten.

Musik auf Rädern ist ein Projekt der Stiftung, die im Jahre 1995 von dem Münchner Unternehmen Erich Fischer gegründet wurde. Mit dieser quasi „klassischen Straßenmusik“ soll in aufgelockerter Atmosphäre mit klassischer Musik ein Publikum angesprochen werden, das ansonsten kaum den Weg in Opernhäusern oder Konzertsälen findet, etwa aus Kostengründen. Zuhören kann jeder, der Zeit und Lust hat, gezielt kommt oder gerade zufällig vorbei geht.

• „Der Freischütz“: Das Bühnenwerk läutete einst nicht nur die Epoche der romantischen Oper ein, sondern entfaltete eine spektakuläre Szenerie inmitten der Natur. Zuhörer werden in eine gleichermaßen märchenhafte wie mysteriöse Zauberwelt entführt, die einerseits von Idylle, Wohlstand und Magie und andererseits von Angst, Schrecken und Manie geprägt ist. „Nein, länger trag ich nicht die Qualen“ – der verzweifelte Ausruf des jungen Jägers „Max“ steht symbolisch für die Suche nach dem vermeintlich vollkommenen Lebensglück. Dieses scheint menschliches Tun und Handeln bis hin zur Obsession zu bestimmen und den Menschen damit auf triebhafte Irrwege, mit dem drohenden Verlust jeglicher Perspektive, führen zu können. Dies alles mündet in der bitteren Einsicht, dass jeder Mensch womöglich beides in sich trägt: das Gute und das Böse. Ein Appell an die Gerechtigkeit.

− red

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