Knopfaugen, ein flauschiges Fell und ein angedeutetes Lächeln im Gesicht: Alpakas sind mittlerweile zu Trendtieren geworden – und fordern auch Erwachsene, aber vor allem Kinder zu emotionaler Nähe geradezu heraus. Ihr friedlicher Charakter lässt die innere Ruhe spürbar auf Begleiter ausstrahlen. 16 Kinder folgten da gern der Einladung des Rotary-Clubs Freilassing-Laufen (Landkreis Berchtesgadener Land) zur Alpaka-Wanderung.
Brigitte Strobl empfing die erwartungsfrohen Kinder mit acht ihrer zwölf Alpakas. Sie begann mit der Begrüßung der flauschigen Begleiter und konnte zu jedem der Tiere eine spezielle individuelle Geschichte erzählen. „Wichtig ist die Rangordnung der Herde. Ein Alpaka-Hengst führt auch beim Ausgang die Herde an, die sich hinter ihm einzureihen hat“, erläuterte Brigitte Strobl.
Ihre Herde bestehe vorwiegend aus männlichen Tieren, eine erhoffte Nachzucht sei ihr bisher nicht gelungen, erklärte die Besitzerin weiter. Alpakas seien Herdentiere, sie fühlten sich in der Gruppe am wohlsten, außerdem sind sie Pflanzenfresser und ernähren sich ausschließlich von Gräsern. Das erkläre auch, warum sie über keine Schneidezähne im Oberkiefer verfügten, sondern ihre Nahrung durch eine Kauplatte zerkleinern müssten.
Alpakas sind in höheren, kälteren Lebensräumen zu Hause
Alpakas gehörten zur Familie der Kamele, also zur Ordnung der Paarhufer, erfuhren die Kinder. Sie sind die „kleineren Verwandten des Lamas“ und lebten in den höheren und kälteren Regionen der südamerikanischen Anden. Die meisten hätten heute ihren Lebensraum im südlichen Peru sowie im westlichen Bolivien. Alpakas kämen aber auch mit dem europäischen Klima gut zurecht. Ihr Leben in kälteren Regionen bedinge auch den dichteren und feineren Wollwuchs unter dem langen Fell.
Daher seien Alpakas auch berühmt für ihre feine, warme Wolle, die Strobl zu den kostbarsten Naturfasern der Welt zählte. Aus Alpakawolle gefertigte Kleidung habe vorteilhafte Eigenschaften: Sie ist leicht, kuschelig-weich und klimatisierend. Geschoren würden die Alpakas einmal im Jahr.
Behutsame erste Kontakte
Mit diesen Informationen als Grundlage durften die Kinder und Jugendlichen, mit einem Futternapf ausgestattet, ins Gehege und konnten sich mit ihren Wanderbegleitern vertraut machen. „Auffallend war, wie vorsichtig, behutsam und sorgsam die ersten Kontakte abliefen“, berichtet der Rotary-Club.
Nach der ersten Annäherung wurde zugeteilt. Jedes Alpaka hatte zwei Kinder an einer Führungsleine an seiner Seite. Der Weg über die Breitwiese auf den Högl und über die Ulrichshögler Straße wieder zurück ließ sich in gemütlichem Tempo in einer Stunde problemlos bewältigen.
„Nach der Rückkehr sah man nur glückliche und vom Erlebten beeindruckte, frohe Gesichter. Nicht Hektik, Hetze, Gedränge oder gar Geschrei störten das entspannte Wandern. Am Ende der Tour waren alle entspannt, Alpakas und Menschen“, beschreibt der Rotary-Club das Ende eines gelungenen Ferienprogramms.
Zum Schluss gab es für die Alpakas „umfangreiche Streicheleinheiten“ als greifbaren Dank für die Stunde des gemeinsamen Weges und für die glücklich erlebte emotionale Nähe.
− sl
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