241 Teilnehmer beim 26. Grazi-Man
Keine Wolke, 30 Grad: Erfolge für Lohfeyer, Fölsner und Reichenberger – Jakob Schmid erneut bester Einzelstarter

22.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:06 Uhr |
Hans-Joachim Bittner

Wie gewohnt liefen die Paragleiter mit ihren Sportgeräten ins Ziel: Hier ist der zweitplatzierte Walter Herbst zu sehen. −Foto: Bittner

Keine Wolke präsentierte sich am jungfräulich-blauen Firmament, die rund 30 Grad im Schatten waren dem einen oder anderen zu viel des Guten: Freilich, die Bedingungen beim 26. Grazi-Man konnten kaum besser sein. Die Gleitschirmflieger hatten fast allesamt die gleich guten Verhältnisse. Die Thermik nahm gegen Mittag zu, so dass die später Abgehobenen erstmal einen Aufwind vorfanden. Aufgrund des stabilen Wetters musste das Orga-Team vom Gleitschirmclub Albatros Bad Reichenhall (GSC) um Abteilungschef Wolfgang Nöhrig diesmal jedoch keine Sorgen haben, dass die „bunte Flugshow“ der Paragleiter auf der Kippe stehen würde. „Es hat perfekt gepasst“, so der Spartenleiter, der zum zwölften Mal als Hauptverantwortlicher des Bewerbs gewohnt inforeich im Zielbereich moderierte.

Die aktuelle Ausgabe mit insgesamt 241 Teilnehmern erlebte keinen Landekreis am Karlsteiner Bolzplatz mehr: „In den vergangenen Jahren gab’s hier zu viele Verletzungen“, so GSC-Sportreferent Bernd Winkler. Heuer musste „einfach nur“ ohne Zielkreis-Druck gelandet und auf direktem Weg ins Ziel gelaufen werden – also ohne weitere Strecken, wenn das Zentrum nicht getroffen wurde.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung schickte 96 Mountainbike-Damen und -Herren „atomzeitgenau“ zum vorgesehenen Starttermin auf die rund 400 Höhenmeter-Rad-Reise zur Höllenbachalm. Auf die Bergläufer warteten einmal mehr fünf Kilometer inklusive 650 Höhenmeter, ehe die Gleitschirmflieger ebenfalls fünf Kilometer und 900 Höhenmeter zurück nach Karlstein in Angriff nahmen. Matthias Lohfeyer („RiapSportMänner“) erreichte als Erster die Höllenbachalm, um exakt eine Minute und eine Sekunde schneller als MTB-Vorjahressieger Josef Huber (Martins Bike Shop). Er übergab nur eine Sekunde hinter Lohfeyer an seinen Bergläufer und war damit genau eine Minute schneller als 2022. Starker Dritter: Der Karlsteiner Lokalmatador Roman Angerer (Alpenstoff) in 22:17 Minuten. Andreas Ortner, der das Feld einige Zeit angeführt und somit „gezogen“ hatte, übergab als Siebter (22:43) an seinen Bergläufer Martin Schider (38:12). Den Berglauf dominierte schließlich deutlich Georg Steinbacher (32:41): Es war wohl der Hitze geschuldet, dass er 42 Sekunden länger als 2022 unterwegs war. Finn Hösch (Physio Fuchs) überzeugte in 33:08 als Zweiter, Mike Fölsner vom letztlichen Siegerteam „RiapSportMänner“ nur eine Sekunde langsamer als Dritter.

Grazi-Man-Champions 2023 sind also die „RiapSportMänner“ Matthias Lohfeyer, Mike Fölsner und Christian Reichenberger, die exakt eine Sekunde unter der magischen Ein-Stunden-Marke blieben. Paragleiter Chris Reichenberger aus Piding, der genau 60 Minuten nach dem Start der Radler vor der Zwieselalm abhob, hatte kurz vor seiner Landung auf der Weitwiese eine waghalsige Baum-Berührung. Zum Glück ging alles gut, er gewann diese immer auch mit Risiken verbundene Teil-Disziplin des Grazi-Man in sagenhaften 4:56 Minuten. Die Vorjahressieger Josef Huber, Georg Steinbacher (Berglauf-Bester in 32:41 Minuten) und Walter Herbst benötigten als „Martins Bike Shop“ 23 Sekunden länger (1:00:22) und sicherten sich Platz 2. Herbst landete als zweitbester Parapilot 50 Sekunden nach Reichenberger. Auf dem Bronzerang reihte sich das „Alpenstoff“-Trio (1:01:41) mit Roman Angerer, Anian Rottmüller und Dietmar Siglbauer ein.

Die Vorjahressiegerinnen „Desperado Housewives“ mit Bernadette Klotz, Steffi Koch-Klinger und Ursula Pötsch (1:18:43) wurden diesmal von den „Physio Fuchs“-Damen Alina Reichert, Jacqueline Brandl und Valentina Pötsch (1:15:00) bezwungen. Die Mixed-Wertung ging erwartungsgemäß wieder an die Bergwacht-Crew aus Teisendorf und Anger (1:10:22): Stefan Klinger, Daniel Pickl und Elli Fuchsreiter. In der Einzelstarter-Konkurrenz verteidigte Jakob Schmid aus Bad Reichenhall seinen 2022-Titel in 1:12:24 Stunden vor Jeremy Paxson (1:14:17) und dem Seriensieger früherer Jahre, Andreas Huber (1:15:38) aus Ruhpolding. Zwei Damen bewältigten die Tortour allein, Dörte Dammann und wie im vergangenen Jahr Kerstin Klausner. Leider gab’s auch einen Grazi-Man-Unfall im Rahmen der dritten Disziplin.

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