Zwei Grundschulen und Förderzentrum
Hand in Hand in eine neue Ära: 247 Erstklassler in Bad Reichenhall begrüßt

10.09.2024 | Stand 10.09.2024, 17:45 Uhr |

Mit den neuen Büchertaschen und Schultüten ging es am Dienstag zum ersten Mal in die Schule. − Foto: Sabine Zehringer

Für 247 Kinder hat gestern an den beiden Grundschulen und am Förderzentrum in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Damit gibt es in der Stadt 46 mehr Erstklassler als im vergangenen Jahr. Freudestrahlend oder unter Tränen verabschiedeten sich die Kleinen von ihren Eltern und wurden von der Schulfamilie und ihren Lehrerinnen – nur eine der elf ersten Klassen wird von einem Lehrer unterrichtet – freundlich empfangen.

Gesang und Kasperltheater



40 neue Erstklassler empfing Schulleiterin Heike Dufey-Spannring im Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ) St. Zeno. Dieses Jahr gibt es drei erste Diagnose- und Förderklassen, ließ sie wissen. Schüler aus der älteren Jahrgangsstufe sangen „Einfach spitze, dass du da bist“. Sie hüpften, stampften und klatschten. Kerstin Brugger spielte am Klavier. Die Lehrkräfte Ursula von Witzleben und Richard Steiger brachten Eltern und Kinder zum Lachen, als sie ein Kasperltheater aufführten.

Einen guten Start in einen neuen Lebensabschnitt wünschte Dufey-Spannring den Kindern. Im Anschluss gingen die Neulinge mit Klassenlehrer Armin Reimann und Klassenlehrerinnen Julia Follmer und Ulrike Maltan in den Unterricht.

Neben den Erstklasslern beginnt auch für 20 Kinder in der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) eine neue Ära. Eingeteilt sind sie in zwei Gruppen. Stellvertretende Schulleiterin Andrea Herbst hatte zur Begrüßung einen besonderen Gast dabei: Handpuppe Linus, ein schwarzer Rabe mit orangefarbenem Schnabel. Die Kinder sprangen freudig auf, als Linus ihnen den Schnabel reichte.

Ein neues Schulgebäude entsteht



75 Mädchen und Buben starteten in der Grundschule St. Zeno/Marzoll in den neuen Lebensabschnitt. Rektor Wolfgang Kerschl hatte die Zeiten so gelegt, dass er an beiden Schulstandorten zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung die Neulinge samt Eltern, Großeltern und weiteren Angehörigen begrüßen konnte. In Marzoll erinnerte Lung gegen 9 Uhr daran, dass er selbst dort einst Zahlen und Buchstaben lernte, in St. Zeno verwies er nach zehn Uhr zusätzlich auf die benachbarte Baustelle.

Die Kinder werden hautnah miterleben können, wie ein neues Schulgebäude entsteht. Rektor Kerschl nutzte das Stadtmaskottchen Theo Thumsee, um den Erstklasslern die erste Scheu zu nehmen. Wie gut ihm das gelingen kann, war an den Zweitklasslern zu erkennen, die ihn vor Beginn umringten und mit ihm plauderten. „I woaß no genau, wia aufgregt i letztes Jahr war“, verriet ein Bub mit verschmitztem Lächeln. Heute sei er nur „a bisserl aufg‘regt“.

Kaum auszumachen war, wer stolzer und gespannter war: die Kleinen oder die Großen. Große Freude machte den meisten sichtlich, wenn die älteren Schulkinder die neuen Kameraden musikalisch willkommen hießen. Voller Inbrunst sangen sie sowohl in Marzoll als auch in St. Zeno unter anderem „Hand in Hand“. Dann ging es auch schon in die Klassenzimmer zur ersten Unterrichtsstunde. Und da übermannte dann doch den einen oder anderen der Trennungsschmerz. Die große Mehrheit aber nahm mit viel Lachen und Plaudern den Platz am Pult ein. Ihre Eltern konnten bei Kaffee und einem Kuchenbuffet, das andere Eltern liebevoll bestückt hatten, ebenfalls Kontakte knüpfen.

Keinen Raum für alle



Direkt in die Klassenzimmer ging es für fast 100 Kinder in der Grundschule an der Heilingbrunnerstraße am ersten Schultag. Für eine gemeinsame Begrüßung auf dem Sportplatz war es draußen zu nass und für eine Feier drinnen gibt es derzeit keinen Raum, weil die Schule umgebaut und erweitert wird.

Dass das nötig ist, belegen die aktuellen Zahlen: Mit 97 Buben und Mädchen gibt es erstmals vier erste Klassen an der Heilingbrunnerstraße. Hinzu kommen noch 25 Kinder am Standort Karlstein, der ebenfalls zur Schule gehört – insgesamt also 122 Erstklassler, die Rektorin Martha Kienzerle und ihre Kolleginnen am Dienstag willkommen hießen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren waren es 66 Kinder an der Heilingbrunnerstraße und 28 in Karlstein gewesen, im Jahr davor 69 beziehungsweise 23.

Patenkinder für die Kleinen



Die Karlsteiner Erstklassler wurden zusammen mit ihren Eltern und Angehörigen in der Turnhalle begrüßt. Die Kinder der Klassen zwei bis vier sangen „Einfach spitze, dass du da bist“, ehe Rektorin Kienzerle den Neulingen Mut zusprach. „Am Anfang ist alle neu und ungewohnt, aber die Routine kommt bald.“ Damit es leichter geht, stehen den Jüngsten in Karlstein Patenkinder aus der dritten und vierten Klasse zur Seite, die ihnen kleine Geschenke überreichten, während alle größeren Schüler für die Kleinen „Hand in Hand“ sangen.


Fotos von den Klassen finden Sie in der gedruckten Ausgabe des Reichenhaller Tagblatts am Mittwoch.

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