55. Weltcup-Sieg mit Bahnrekord
„Haben Nerven bewiesen“: Heimisches Rodel-Duo Wendl/Arlt bejubelt fünften EM-Titel in Winterberg

20.01.2025 |

Die heimischen Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt jubeln im Ziel von Winterberg: EM-Gold Nummer fünf war dem „Oberbayern-Express“ sicher. − Foto: Michael Kristen

Sie haben es wieder getan: Tobias Wendl und Tobias Arlt holten mit ihrem 55. Weltcup-Sieg insgesamt (klassische Rennen 49, Sprints 6) gleichzeitig ihren fünften EM-Titel. In Winterberg konnte dem „Oberbayern-Express“ bei seltenem Traumwetter zu dieser Zeit in dieser Region kein Doppel das Wasser reichen.

Die in einem ganz normalen Weltcup-Rennen inkludierte 56. FIL-Europameisterschaft nahmen bei den Herren 22 Doppelsitzer-Teams aus 13 Nationen in Angriff. In Lauf eins unterboten Wendl/Arlt (RC Berchtesgaden/WSV Königssee) trotz teils wackliger Fahrt bereits ihren eigenen Bahnrekord: 42,606 Sekunden. In Lauerstellung nur zwei Tausendstel dahinter die Österreicher Gatt/Schöpf, fünf weitere fehlten erstmal Müller/Frauscher – es war also extrem eng und somit spannend. Die Top 18 durften Durchgang zwei bestreiten: Und Wendl/Arlt sicherten sich mit einem erneuten Bahnrekord – 42,546 Sekunden – nicht nur einen normalen Platz 1, sondern neben dem Weltcup-Erfolg auch EM-Gold sowie einen neuen Weltrekord an Doppelsitzer-Siegen. Die hartnäckigen Österreicher mussten sich diesmal mit den Rängen 2 (Gatt / Schöpf), 3 (Müller/Frauscher) und 4 (Steu/Kindl) geschlagen geben. Da die Letten Bots/Plume nur auf Rang 6 kamen, konnten Wendl / Arlt nun auch die Weltcup-Gesamtführung übernehmen.

„Es ist der 55. Weltcup-Sieg insgesamt, aber er fühlt sich an wie der erste. Wir hatten heute mega-viel Spaß. Nach dem ersten Durchgang war es brutal eng, aber wir haben Nerven bewiesen und nochmal einen geilen Lauf runtergezogen, bei super Wetter, sehr spannend auch fürs Publikum. Wir sind zufrieden und glücklich“, bilanzierte Wendl, wie sein Teamkollege Artl 37 Jahre.

Anna Berreiter auf Position 5

Julia Taubitz behielt bei den Damen die Nerven und holte mit neuem Bahnrekord EM-Gold vor Madeleine Egle (AUT) und Emily Sweeney (USA). Anna Berreiter vom RC Berchtesgaden wurde Sechste und wurde somit EM-Fünfte: „Die Top-Sechs waren natürlich schon irgendwo das Ziel. Aber natürlich will man bei der Europameisterschaft nach den Medaillen greifen. Das hat heute nicht geklappt“, meinte die Bischofswieserin im Anschluss: „Ich bin im zweiten Lauf ein bisschen mehr Risiko gegangen und habe dann prompt oben einen Fahrfehler gemacht. Da wusste ich schon, dass die Zeit weg ist. Ich hab mich nochmal gestreckt und das Beste draus gemacht.“

− bit


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