Ob kleines Sträußchen oder großes Gesteck: Auf dem Friedhof St. Zeno schmücken die Reichenhaller in den Tagen vor Allerheiligen und Allerseelen die Gräber ihrer Lieben.
Das Spielzeugauto, das ein Engel bewacht, ist schon etwas verblasst von der Sonne. Nur wenige Monate liegen zwischen dem Sterbe- und Geburtsdatum, das auf dem liegenden Steinherz eingraviert ist. Bernd Künzel zieht gerade ein Alpenveilchen aus dem Boden, unter dem sein Enkel liegt. „Mehr kann man für die Verstorbenen nicht mehr machen“, sagt er beinah zärtlich, „Ich würde ihm jetzt lieber den Führerschein zahlen. Er würde heuer 18 werden.“