Berchtesgaden
Fahnenband am Schneibstein verliehen

Ehrung für die Leistungen des Gebirgsjägerbataillons 232 im Auslandseinsatz

30.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:17 Uhr

Traumhaftes Winterwetter und ein herrlicher Panoramablick bot sich den Soldatinnen und Soldaten bei der Verleihung des Fahnenbandes auf dem Berg.

Ein ungewohntes Bild erwartete die Tourengeher in der vergangenen Woche auf dem Schneibstein in den Berchtesgadener Alpen. Neben dem Gipfelkreuz nahm die Truppenfahne der „Struber Jager“ Aufstellung, teilt die Bundeswehr in ihrer Presseaussendung mit. Zur Ehrung der Einsatz- und Opferbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr verlieh der Divisionskommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht Horst von Butler, das Fahnenband Einsätze an das Gebirgsjägerbataillon 232. Ein solches Fahnenband war kürzlich auch den Reichenhaller Jagern des Bataillons 231 verliehen worden.

Um 6.30 Uhr begann die erste Marschgruppe ihren Aufstieg am Parkplatz Hinterbrand zur feierlichen Übergabe des Fahnenbands. Über die Königsbachalm ging es im ersten Etappenziel zum Carl-von-Stahl-Haus, um nach der Aufnahme des Divisionskommandeurs mit vereinten Kräften den Gipfel zu erklimmen. Genau zur Mittagszeit waren insgesamt 1200 Höhenmeter im Aufstieg bezwungen und das Gipfelkreuz des Schneibsteins strahlte in bestem Kaiserwetter.

Hohe Einsatzbelastung der „Struber Jager“

Nach kurzer Rast und Gipfeleinweisung traten die Abordnungen der Kompanien vor die enthüllte Truppenfahne des Verbandes und der Divisionskommandeur befestigte nach kurzer Ansprache das Fahnenband „Einsatz“. Es steht für die Anerkennung der Leistungen in den Einsätzen der Bundeswehr, die das Bataillon über die vergangenen Jahre erbrachte. In seiner Rede ging Generalmajor von Butler auf die stetig hohe Einsatzbelastung der „Struber Jager“ seit 1993 ein, die die Soldaten schon von Somalia über Kosovo, Afghanistan, Irak bis nach Mali führte. Er sprach seinen größten Respekt für den herausfordernden Dienst der Soldaten aus, der ihm auch durch den gemeinsamen Bergmarsch vor Augen geführt wurde. Er bedankte sich für das einmalige Ereignis, das er mit seinen Soldatinnen und Soldaten bei bestem Wetter und herrlichem Alpenpanorama bestreiten durfte. Auch der Bataillonskommandeur des Gebirgsjägerbataillon 232, Oberstleutnant Sebastian Becker, ging auf die Härten und Strapazen der Einsätze ein, die die Soldaten des Bataillons „ohne zu klagen ertrugen“, so Becker. Auch gegenwärtig befänden sich unverändert Kameraden zum Schutz und zur Abschreckung im internationalen Einsatz in Afrika und in der einsatzgleichen Verpflichtung an der NATO-Ostflanke, heißt es im Bericht. So stand der Bergmarsch zum Gipfel des Schneibsteins symbolisch auch für die besonderen Aufgaben und Gefahren bei den Einsätzen der Bundeswehr im Rahmen des internationalen Krisenmanagements.

Beim abschließenden alpinen Trompetenchoral vom Mitglied des Bischofswiesener Gemeinderates, Paul Koller, waren die Gedanken ebenfalls bei den in den Einsätzen gebliebenen Kameraden des Verbandes seit 1993. Die Fahnenbandübergabe machte noch einmal deutlich, dass auch an den Gebirgsjägern die teilweise körperlichen und seelischen Wunden nicht spurlos vorübergingen.

Nach dem feierlichen Zeremoniell wurden bei einem gemeinsamen Mittagessen auf dem Carl-von-Stahl-Haus Erfahrungen und Erinnerungen ausgetauscht, sowie auch über die aktuell fordernde Zeit für die Bundeswehr und den Krieg in Europa gesprochen. Der Tag der Fahnenbandverleihung durch den Divisionskommandeur beim Gebirgsjägerbataillon 232 stärkte damit auch das gegenseitige Vertrauen durch die gelebte und besondere Kameradschaft am Berg.

Bei der abschließenden Abfahrt ins Tal waren sich alle einig, dass es für die Verleihung des Fahnenbandes an die Struber Gebirgsjäger keinen passenderen Ort als den Gipfel eines Berges geben kann. Zeigt es doch auch die Verbundenheit der Soldaten mit der Natur und der Heimat im Besonderen.

− red