Bislang stand Tobias Frisch beim ESV Freilassing in allen drei Saisonpartien der Fußball-Landesliga Südost in der Startformation. Nun freut sich der 25-jährige Angreifer auf die Heimpremiere im Max-Aicher-Stadion am Samstag, 3. August (16 Uhr), gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen. Die Gäste liegen mit drei Punkten einen Zähler hinter den Grenzstädtern. Mit einem Heimerfolg könnte der Aufsteiger den Gegner auf Distanz halten. Im Gespräch mit heimatsport.de hat der Rechtsfuß über den Saisonstart, seine Position, persönliche Entwicklung und Ziele geredet.
Herr Frisch, vier Punkte aus drei Spielen. Eine bisher zufriedenstellende Bilanz als Aufsteiger?
Tobias Frisch: Das sehe ich auch so. Wir sind alle sehr zufrieden. Am Anfang hätte keiner geglaubt, dass wir insgesamt so mithalten können. Wir haben gegen den SB Chiemgau Traunstein ein 1:1 geholt, der tendenziell in der Landesliga eigentlich eher vorne mitmischen möchte. Dann gab’s drei Punkte in Bruckmühl (3:1, d. Red.), und leider zuletzt die knappe 0:1-Niederlage in Karlsfeld.
Insgesamt also drei vorzeigenswerte Auftritte?
Frisch: Richtig, drei solide Auftritte. Da war kein Spiel dabei, das wir als Totalausfall bezeichnen müssen. Wir haben auch in Karlsfeld gut mitgespielt, leider ein blödes Gegentor kassiert und hätten selber noch eins schießen können. Man muss ja auch dazu sagen, dass wir alle Partien bislang auswärts absolviert haben.
Umso mehr fiebert man doch da jetzt der Heimpremiere entgegen.
Frisch: Ja, darauf liegt jetzt definitiv der Hype.
Wie schätzen Sie den Gegner aus Garmisch ein?
Frisch: Ich kann die Garmischer ehrlicherweise gar nicht einschätzen, weil ich noch nie gegen sie gespielt habe. Die Landesliga ist für mich ja auch Neuland.
Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen, die drei Punkte in Freilassing zu behalten?
Frisch: Drei Punkte im ersten Heimspiel wären grundsätzlich sehr wichtig. Wille und Einstellung werden ganz viel ausmachen – unabhängig von Zuschauern, Wetter oder Gegner. Wenn dazu jeder einzelne seinen Job auf seiner Position erledigt, bin ich mir ganz sicher, dass wir den Dreier holen.
In Ihrer fußballerischen Karriere haben Sie sich ja auch schon ganz schön weiterentwickelt.
Frisch: Ja genau, ich bin in der D-Jugend zum SBC gekommen und bis zum Herrenbereich auch dort geblieben. Dann ging’s weiter zu meinem Heimatverein SC Vachendorf, ehe mir der Sprung zum ESV Freilassing gelang.
Was konnten Sie bei all diesen Stationen mitnehmen?
Frisch: Beim SBC habe ich die fußballerischen Grundlagen – sowohl spielerisch als auch taktisch – erlernen dürfen. Im höheren Jugendbereich waren wir mit Kreis-, Bezirks- und Bezirksoberliga ziemlich hochklassig unterwegs. Da konnte ich viel mitnehmen. In Vachendorf ging’s für mich dann zum ersten Mal in den aktiven Herrenbereich. Da lernst du dann gleich mal, wie es körperlich zugeht. Jugend- und Herrenbereich – das ist einfach ein Unterschied. Beim ESV musste ich mich auf den Sprung in die Bezirksliga einstellen. Für mich persönlich ging das allerdings noch, weil ich mich schnell in die Mannschaft einfügen konnte.
Die Landesliga ist dann nochmal etwas komplett anderes.
Frisch: Richtig, es ist spielerisch schneller. Man muss flotter schalten. Körperlich ist es noch schwieriger. Auch die Fehler werden brutaler ausgenutzt.
Als Aufsteiger gilt es natürlich, primär die Klasse zu halten. Wohin geht’s für den ESV heuer Ihrer Meinung nach?
Frisch: Natürlich versucht man, die Klasse zu halten. Aber wenn wir auf unsere letzten drei Spiele schauen, würde ich uns sogar im oberen Mittelfeld einschätzen.
Stichwort Mittelfeld. Da sind Sie rein taktisch ja auch zuhause.
Frisch: Ich bin tendenziell eher offensiver Mittelfeldspieler und kein klassischer Abräumer. Daher konzentriere ich mich eher auf die Spielgestaltung und das Toreschießen. Mein Ziel fürs Wochenende ist daher mein erster Saisontreffer. Ich habe mir jetzt aber auch nicht vorgenommen, dass ich fünf, zehn oder 15 Tore in der Landesliga schießen muss. Das Wichtigste ist, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Klar: Wenn ich treffe und der Verteidiger Tore verhindert trägt das dazu bei, dass wir Spiele gewinnen.
Haben Sie die Position im Mittelfeld schon immer bekleidet?
Frisch: Eigentlich ja. Beim SBC war ich ausgebildeter Mittelfeldspieler in Form eines Offensiv-Sechsers beziehungsweise Achter oder hängende Spitze. In Vachendorf war’s dann eher die Stürmerposition. Da wollte der Verein meine Geschwindigkeit nach vorne im Sturm einsetzen. In Freilassing ist das positionell eigentlich gleichgeblieben. Der Trainer (Albert Deiter, d. Red.) hat gesagt, dass es in der Spitze mit meinem Speed und allem Drum und Dran ganz gut funktioniert. Von daher ist mir die Stürmerposition direkt geblieben.
Und diese Position taugt Ihnen auch?
Frisch: Genau, das ist eigentlich die Position, die ich immer spielen wollte und auch mag. Aber auch im zentralen Mittelfeld beziehungsweise als Zehner fühle ich mich sehr wohl.
Sie wohnen in Vachendorf, Ihr Heimatverein ist auch der SCV. Aber Sie wollen sich nun in Freilassing beweisen?
Frisch: Ich musste mich ja auch schon in der Bezirksliga beweisen. Nun stehe ich vor derselben Herausforderung in der Landesliga.
„Radfahren ist jetzt nicht so meins“
Wenn Sie nicht gerade kicken, wo sind Sie sonst unterwegs?
Frisch: Ich arbeite als Landmaschinenmechatroniker. Ansonsten unternehme ich gerne etwas mit ein paar Spezln, bin im Freizeitklettergarten oder gehe auch mal Schwimmen. Andere Sportarten mache ich eigentlich nicht. Radfahren ist jetzt nicht so meins. Fitnesskraftsport betreibe ich zwischendurch – wenn mal Zeit ist.
Schadet ja auf dem Platz sowieso nicht und dem eigenen Körper tut sowas auch mal gut.
Frisch: Genau. Das mache ich für die persönliche Fitness, damit im Zweikampf mit Gegenspielern ein bisschen Widerstandskraft da ist. Darin liegen nur Vorteile.
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