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Erschöpft, gestürzt, verkrampft: Bergwacht Ramsau im Dauereinsatz am Watzmann

12.08.2024 | Stand 12.08.2024, 15:57 Uhr |

Blick zu den Watzmanngipfeln, rechts der Kleine Watzmann: Vier Mal ist die Bergwacht Ramsau in den vergangenen Tagen zu Notfällen gerufen worden. − Foto: Bergwacht Ramsau

Einsatzreiche Tage hat die Bergwacht Ramsau hinter sich gebracht. Vier Mal hintereinander waren die ehrenamtlichen Bergretter am Watzmann gefordert, schreibt das Rote Kreuz in seinem Bericht. Einen tödlich auf der Überschreitung Abgestürzten konnten sie nicht mehr retten.

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35-jähriger Urlauber mit Kreislaufproblemen



Im Abstieg von der Watzmann-Südspitze brauchte ein 35-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen mit akuten Kreislaufproblemen am Montag gegen 12 Uhr Hilfe. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ setzte Notarzt und Bergretter mit der Winde an der Einsatzstelle in rund 2200 Metern Höhe ab, die den Mann medizinisch versorgten. Der Pilot wartete am Landeplatz auf 2350 Metern. „Christoph 14“ holte dann in zwei Windengängen den Patienten, den Arzt und den Bergretter ab und flog sie ins Tal. Von dort aus ging es im Heli weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Vier Bergretter waren bis 13.30 Uhr im Einsatz.

Muskelkrämpfe beim Abstieg vom Hocheck



Massive Muskelkrämpfe beklagte eine 55-jährige Münchnerin am Samstag im Abstieg vom Hocheck zum Watzmannhaus. Gegen 13.20 kam sie nicht mehr weiter. „Christoph 14“ nahm am Ramsauer Sportplatz zwei Bergretter auf und flog über die Westseite durchs Wimbachgries an, da die Ostseite des Bergs weitgehend wolkenverhüllt war. Der Heli konnte dann beide in einer Wolkenlücke zwischen Hochstieg und Hocheck-Gipfel mit der Winde absetzen, so dass sie nur wenige Minuten weiter bis zur Patientin gehen mussten. „Christoph 14“ holte dann in zwei Windengängen jeweils einen Bergretter mit der 55-Jährigen und den Rucksäcken ab und flog alle ins Tal. Der Begleiter der Frau, der bereits vorab zum Haus abgestiegen war, um Hilfe zu holen, stieg selbst weiter ab und übernahm dann die 55-Jährige nach kurzer Untersuchung durch den Heli-Notarzt. Neun Bergretter waren gute zwei Stunden im Einsatz und holten für den Heli auch den Tankanhänger aus Berchtesgaden.

Zwischen Wetterstation und Falzalm gestürzt



Ein 59-Jähriger hatte sich bei einem Sturz zwischen Wetterstation und Falzalm am Donnerstag um kurz nach 12.30 Uhr am Knie verletzt. Deshalb rief die fünfköpfige Wandergruppe am Watzmann-Hocheck um Hilfe. Die Bergwacht rückte zunächst mit zwei Fahrzeugen aus, um den Verletzten zu versorgen, mit der Gebirgstrage bis zur Mitterkaseralm zu transportieren und dann ins Tal zu fahren, forderte dann aber wegen der starken Schmerzen den Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes mit Notarzt und Rettungswagen nach. Da der Patient wegen der starken Schmerzen nicht mehr mit der Gebirgstrage bewegt werden konnte, forderte der Einsatzleiter „Christoph 14“ nach. Die Besatzung setzte ihren Notarzt mit der Winde an der Einsatzstelle ab, nahm den versorgten 59-Jährigen dann mit der Winde auf und flog ihn zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Acht Bergretter waren bis 15.30 Uhr unterwegs.

− red

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