Stadt zieht Maßnahmen vor
„Dringlicher Handlungsbedarf“: Brandschutz-Mängel bei der Feuerwehr in Bad Reichenhall

21.07.2024 | Stand 21.07.2024, 8:05 Uhr |

Die Hauptwache der Reichenhaller Feuerwehr ist in die Jahre gekommen. Vor einer möglichen Generalsanierung müssen jetzt schon Maßnahmen zum Brandschutz vorgezogen werden. − Foto: Max Klapper

Mit dem Feuerwehrgerätehaus an der Reichenbachstraße befasst sich der Reichenhaller Stadtrat (Landkreis Berchtesgadener Land) in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag, 23. Juli. An dem Gebäude gibt es „dringlichen Handlungsbedarf“ in Sachen Brandschutz, wie es in den Unterlagen für die Sitzung heißt.



Laut Feuerwehrbedarfsplan aus dem Jahr 2022 gibt es ohnehin einen „deutlichen Handlungsbedarf“ bei der Hauptwache. Höhere Priorität hat für die Stadt jedoch der Neubau der Feuerwache in Marzoll. Erst wenn sich der Neubau dort „in Realisierung befindet“, will sie in die Planung für die Hauptwache einsteigen, wie die Stadtverwaltung schreibt.

Zweiter baulicher Rettungsweg erforderlich



Nun lassen es aber „vorliegende Mängel aus dem Brandschutznachweis“ nicht mehr zu, bis zu einer Generalsanierung zu warten, heißt es weiter. Dabei geht es unter anderem um die Fluchtwege aus dem Lehrsaal im Hochparterre, der derzeit über nur einen Ausgang verfügt. Weil der Raum Platz für etwa 50 Personen biete, sei laut Brandschutzkonzept des Ingenieurbüros Roitner aus Freilassing ein zweiter baulicher Rettungsweg erforderlich, schreibt die Stadt. Vorgesehen ist deswegen eine Stahltreppe direkt ins Freie.

Eine Fluchttür sei an der entsprechenden Stelle bereits errichtet worden. Auch weitere kleinere Brandschutz-Maßnahmen wie die Installation funkvernetzter Rauchmelder und die brandschutztechnische Abtrennung des Hausanschlussraums im Untergeschoss zum notwendigen Treppenhaus wurden umgesetzt.

Rund 100.000 Euro brutto



Zudem wurde laut Verwaltungsvorlage im vergangenen Jahr bekannt, dass die Holzbalkonbrüstungen sowie die Säulen des Balkonvordachs der Wohnungen im Obergeschoss verfault sind. Mittels Notsicherung sei die Nutzung der Balkone derzeit gesichert. Aufgrund des dringlichen Handlungsbedarfs hat die Stadt das Architekturbüro Müller aus Freilassing für die Genehmigungsplanung der Erneuerung von drei schadhaften Balkongeländern und die Errichtung einer Fluchttreppe aus dem Hochparterre samt Kostenschätzung beauftragt. Es handelt sich aber um Maßnahmen, die der Stadtrat noch genehmigen muss.

Das soll nun am Dienstag erfolgen. Die Kostenschätzung für die Maßnahmen beläuft sich bei derzeitigen Baupreisen auf rund 100.000 Euro brutto.

WEITERE THEMEN

Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung steht zuerst die Offene Ganztagsschule in Marzoll. Weil die Anmeldungen steigen, soll dort eine Stelle für eine Betreuungskraft geschaffen werden. Auch im zweiten Punkt geht es um die Ganztagsbetreuung, konkret um die Gebühr für das Mittagessen. Weil es immer öfter vorkommt, dass Eltern nicht zahlen, will die Stadt ihre Satzung ändern. Ein Kind kann dann vom Mittagessen ausgeschlossen werden, wenn die Erziehungsberechtigten mit ihren Zahlungsverpflichtungen zwei Monate im Rückstand sind.

Weitere Themen sind die Zukunft des Hartplatzes neben der Mehrzweckhalle Marzoll, der Zuschuss an den Kunst- und Kulturverein Sternenzelt für das Jahr 2026 und der Bebauungsplan „Fischerbräuwiese“. Nach dem Feuerwehrgerätehaus geht es dann mit der nichtöffentlichen Sitzung weiter.

Die Beschlussvorlagen stellt die Stadt auf ihrer Internetseite online unter www.stadt-bad-reichenhall.de in der Rubrik Unsere Alpenstadt – Politik – Bürgerinformationsportal Allris.

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