Entspannt ist die Hochwassersituation in Ainring (Landkreis BGL), berichtet Feuerwehrkommandant Martin Waldhutter am Sonntag der Redaktion. Bis auf einen Keller mit Wasser, verstopfte Abflüsse und einen umgestürzten Baum gab es keine größere Schäden. Gesperrt wurde die überflutete Fuß- und Radunterführung in Mühlreit.
An drei Gewässern – dem Wiesbach, dem Sonnwiesgraben und dem Mühlstätter Graben – gibt es inzwischen Pegelmessgeräte. Da jenes am Mühlstätter Graben den Voralarm auslöste, wurden in der Nacht auf Samstag im Ainringer Dorf die mobilen Hochwasserschutzwände für die Ulrichshögler Straße aufgestellt. 30 Feuerwehrler waren dafür zwei Stunden im Einsatz.
Fast 130 Liter pro Quadratmeter
Der Wildbach blieb in seinem Bett, aber vorsorglich bleiben die Wände noch stehen, da es eine neuerliche Unwetterwarnung gibt. Das Problem sei, dass man nicht wisse, wo und wie schnell das Wasser herunterkommt, so Waldhutter. „Mein Bauchgefühl ist aber, da wird sich nicht mehr viel tun“, geht er davon aus, dass Ainring glimpflich davon gekommen ist.
Bewährt habe sich, was die Gemeinde in den vergangenen Jahren in den Hochwasserschutz investiert hat, „das merken wir deutlich.“ Etwa das Sickerbecken an der Kreisstraße 18. Es fange extrem viel aus dem Mühlstätter Graben ab, bevor das Wasser nach Perach weiterläuft.
„Irre viel Arbeit“ ersparten auch die neu angeschafften mobilen Hochwasserschutzwände, so Waldhutter. Ein Meter Schutzwand entspreche 50 Sandsäcken, „da kann man sich den Aufwand ausrechnen“, zumal die Säcke danach entsorgt werden müssten.
Seit Donnerstagfrüh bis Sonntagfrüh hat es in Ainring 126 Liter pro Quadratmeter geregnet, informiert das Rathaus. Das sei „brutal viel“, so Bauamtsleiter Thomas Fuchs. Glück sei gewesen, dass sich der Niederschlag über längere Zeit verteilte.
Die Regenpause am Sonntag verschaffe hoffentlich den nötigen Puffer, um für die von Sonntagnachmittag bis Dienstagmittag angesagten Regenmengen gewappnet zu sein. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit weiteren 50 bis 70 Liter. Sorge bereite natürlich der zu erwartende Grundwasseranstieg insbesondere in Perach und Heidenpoint.
Zu den Kommentaren