Er bedrängte andere Autofahrer auf der A8 per Lichthupe, überholte rechts und bedankte sich mit dem ausgestreckten Mittelfinger. Alles unter den Augen der Polizei. Am Ende wollte dem Mann an seiner Fahrweise nichts Ungewöhnliches aufgefallen sein.
Am frühen Dienstagnachmittag war eine Zivilstreife der Traunsteiner Verkehrspolizei von einem Autofahrer überholt worden, der es besonders eilig zu haben schien. Die Beamten, deren Wagen mit einer Videoanlage zur Geschwindigkeitsüberwachung ausgerüstet war, wurden im Bereich Anger auf den Opel mit Traunsteiner Zulassung aufmerksam.
Lichthupe und Mittelfinger
In weiterer Folge beobachteten sie bei dem Fahrer „eine aggressive und gefährliche Fahrweise“ heißt es im Bericht der Polizei. Ohne Rücksicht überholte er mehrere Verkehrsteilnehmer verbotswidrig rechts und scherte „in halsbrecherischer Weise“ wieder auf die linke Spur ein. Nur durch starkes Bremsen und umsichtige Reaktionen der anderen konnten Unfälle verhindert werden. Durch pendelnde Fahrweise mit permanenter Betätigung seiner Lichthupe und sehr dichtes Auffahren bei Geschwindigkeiten weit über 100 km/h fiel der „Verkehrsrowdy“ außerdem auf. Lenkern, die nicht sofort Platz machten, wurden beleidigende Gesten durch Zeigen des Mittelfingers zuteil.
Von Einsicht keine Spur
Als die Polizei den 38 Jahre alten Ungarn mit Wohnsitz im südlichen Landkreis Traunstein stoppte, gab dieser gegenüber den Polizisten Überraschendes zu Protokoll: So habe er nichts Ungewöhnliches an seinem Fahrstil erkannt.
Das gefertigte Video der Polizei stellte die Situationen allerdings in einem anderen Licht dar. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs, Nötigung und Beleidigung und diverser Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung eingeleitet. Zudem wird die zuständige Führerscheinstelle informiert.
− red
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