Wassertemperatur über 23 Grad Celsius
Alles bereit in Freilassinger Freibad: Becken sind warm – Gäste halten sich noch zurück

25.05.2024 | Stand 25.05.2024, 5:00 Uhr |
Antonia Hauser

Das Freibad hat seit Christi Himmelfahrt geöffnet: Ein Besucheransturm blieb in diesem Zeitraum wegen des schlechten Wetters noch aus.  − Fotos: Antonia Hauser

Statt Wasserplatschen hörte man am Freitagvormittag nur das Brummen des Rasenmähers: Das Freilassinger Freibad hat nun seit rund zwei Wochen geöffnet. Doch die Badegäste bleiben wegen des unbeständigen Wetters bisher noch aus – obwohl die Wassertemperaturen je nach Becken gestern zwischen 23 und 25 Grad Celsius lagen.

Das Aufsichtspersonal ist derzeit deswegen mehr mit Arbeiten rund ums Becken beschäftigt, als mit der Badeaufsicht selbst – ein Ortsaugenschein. Einsam zieht ein älterer Herr seine Bahnen im Sportbecken des Freibads. Er kommt normalerweise regelmäßig mit seiner Frau zum Schwimmen und gehört zu den Stammgästen. Doch am gestrigen Freitag ist er allein ins Bad geradelt. „Seiner Frau ist es noch zu kalt“, erklärte Egon Tempelin, der sich an der Kasse mit dem Mann unterhalten hatte. Tempelin arbeitet schon lange für die Stadt Freilassing. Früher als Aufsicht im Schwimmbad, heute ist er als stellvertretender Betriebsleiter Sport und Freizeit für die Verwaltung und Organisation des Badebetriebs zuständig.

Bei schönem Wetter von 8 bis 20 Uhr offen



Das ganze Jahr über kümmern sich in den beiden Bädern Freilassings zehn Angestellte darum, dass sich alle sicher fühlen. Im Freibad heißt das bei schönem Wetter ganz klassisch: Badeaufsicht. Doch was machen die Angestellten eigentlich, wenn das Wetter unbeständig ist? Dann stehen Rasenmähen, Reinigungsarbeiten, Heckenpflege oder kleine Reparaturen auf dem Programm, erzählte Tempelin. Das Freibad hat bei schönem Wetter von 8 bis 20 Uhr offen. Lediglich bei schlechtem Wetter verkürzen sich die Öffnungszeiten. Dann haben die Pforten nur von 8 bis 10 und von 16 bis 19 Uhr geöffnet.

Manche gehen auch an heißen Tagen lieber ins Hallenbad



Jemand, der zu diesen Zeiten meistens an der Kasse zu finden ist, ist Anni Klinger. Sie begrüßt dort Stammgäste und die, die es vielleicht werden wollen. Auf die Frage, wie der Saisonkartenvorverkauf in diesem Jahr laufe, antwortete das Freilassinger Urgestein: „sehr gut“. Das bestätigte auch Pressesprecher Daniel Beutel und betonte, dass es zusätzlich im Vorverkauf einen Rabatt auf die Saisonkarte gebe und ergänzte: „Wir haben auch den Vorteil, dass wir hier in Freilassing zwei Bäder haben und Besitzer einer Freibad-Saisonkarte einen ermäßigten Einzeleintritt ins Hallenbad bekommen.“ Und das werde auch gut angenommen. Sogar so gut, dass an manchen heißen Sommertagen einige lieber in die Halle als nach draußen gehen. Den Grund habe sich Tempelin von einem Badegast einmal so erklären lassen: keine Sonnencreme, mehr Parkplätze und kühlere Temperaturen.

Das Gras nass, der Boden kalt: Wetter spielt noch nicht mit



Doch über Hitze konnten sich die Badegäste in dieser Saison noch nicht beschweren. Auch wenn in den vergangenen zwei Wochen hin und wieder die Sonne rauskam, war es den Gästen einfach noch zu kalt, bestätigte Tempelin. Das nasse Gras, der kalte Boden und auch der eisige Wind, seien Gründe, warum es im Freibad noch nicht vor Gäste wimmelt. Daran habe auch der Start der Pfingstferien nichts geändert. Dieser Zeitraum gilt normalerweise als eine der Hochphasen des Badebetriebs – aber dieses Jahr liege sie einfach noch etwas zu früh im Kalender, so Tempelin.

Auch wenn die Außentemperaturen noch nicht locken, tun das für ambitionierte Schwimmer zumindest die Wassertemperaturen. Scheint die Sonne, werden die Becken über sogenannte Solar-Absorber-Matten erwärmt. Das sind schwarze Kunststoffschläuche auf den Hauptgebäuden des Freibades, durch die das Beckenwasser gepumpt wird. Scheint keine Sonne und sinken die Wassertemperaturen (im Nichtschwimmerbecken unter 25,5 und im Schwimmerbecken unter 23,5 Grad) dann springt die Gasheizung ein. Auf diese Variante habe man sich auch heuer verständigt, gab es doch in den vergangenen Jahren wegen dieser Heizmethode auch Kritik.

Interessant ist vielleicht noch die Lage im Planschbecken. Das war am gestrigen Freitagvormittag nämlich komplett leer. Der Grund: Das Becken werde jeden Tag vom Aufsichtspersonal gereinigt und dafür ausgelassen. Befüllt wird es erst, wenn es wirklich benötigt wird. Dann sei es aber innerhalb von fünf Minuten voll und aufgeheizt, beruhigt Tempelin.

Artikel kommentieren