Für 1031 Kinder aus dem Berchtesgadener Land beginnt am Dienstag, 10. September, ein neuer Lebensabschnitt: Mit Schulranzen und Überraschungstüte werden sie den ersten Schultag begehen. 3953 Kinder besuchen in 175 Klassen die Grundschulen.
An den Mittelschulen werden 1738 Schülerinnen und Schüler in 88 Klassen unterrichtet. Das teilt das Staatliche Schulamt Berchtesgadener Land in einer Pressaussendung mit.
Deutschklassen an zwei Mittelschulstandorten
Der Schulamtsbezirk Berchtesgadener Land verzeichnet 5691 Schüler an 24 öffentlichen Grund- und Mittelschulen und einer privaten Montessori-Schule. Ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, geht aus der Mitteilung hervor. 122 Schülerinnen und Schüler der künftigen 10. Klassen streben im Juni 2025 die Abschlussprüfungen zum Erwerb des Mittleren Bildungsabschlusses an der Mittelschule an.
An zwei Mittelschulstandorten wurden sogenannte Deutschklassen für die Jahrgangsstufen 7 bis 9 neu eingerichtet. Dabei sollen Schulen vorrangig die deutsche Sprache als Grundvoraussetzung für den Zugang zu Bildung erlernen. In den Deutschklassen stehen neben den anderen Fächern zehn Stunden Deutsch als Zweitsprache auf dem Stundenplan. Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 wurden Deutschklassen an einer Realschule und an einem Gymnasium im Landkreis eingerichtet.
Engpässe im Planungsprozess
Die Versorgung der Lehrkräfte im Grundschulbereich ist laut Schulamt als gut zu bezeichnen. Personelle Engpässe gab es im Planungsprozess bei den Mittelschul- sowie bei den Fachlehrkräften. Kompensiert werden konnten sie aber durch Stundenabordnungen von Grundschulen an Mittelschulen sowie durch externe Kräfte.
Die Betreuungsangebote der Schulen über die reguläre Unterrichtszeit hinaus werden laut Schulamt weiter kontinuierlich ausgebaut. Ziel der Bayerischen Staatsregierung sei es, neben der Weiterführung dieser Ganztagsangebote der Mittelschulen, die Ganztagsangebote für Kinder der Jahrgangsstufen eins bis vier in der Grundschule flächendeckend zu etablieren.
Stütz- und Förderklasse als Besonderheit
Eine Besonderheit in der hiesigen Schullandschaft sei die Stütz- und Förderklasse. Dort werden Kinder der Grundschulstufe, die das reguläre Schulangebot nicht wahrnehmen können, bedarfs-gerecht beschult.
Das Projekt ist laut Schulamt ein Ergebnis dessen, dass der Landkreis beschlossen hat, Bildungsregion zu sein. Daran beteiligt sind das Sonderpädagogische Förderzentrum St. Zeno (SFZ), das Staatliche Schulamt, das Staatliches Schulamt Berchtesgadener Land, das Amt für Kinder, Jugend und Familie sowie Startklar – Soziale Arbeit GmbH.
Die Stütz- und Förderklasse ist am Förderzentrum in Bad Reichenhall situiert. Die im Schuljahr 2011/12 begonnene Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit der Zuerkennung des Schulprofils „Inklusion“ an der Grundschule Freilassing wird ebenso fortgesetzt wie das im Schuljahr 2015/16 verliehene Profil Inklusion an der Mittelschule Freilassing. Ungeachtet dessen ist das Modell „Tandemklasse“ dort ausgelaufen.
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250 Stunden Vorkurse zur Sprachförderung
Die inklusiven Modelle an den beiden Schulen erweisen sich laut Schulamt als „sehr erfolgreich“ und bleiben mit dem Ziel des gemeinsamen Lernens und Lebens von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung auch weiterhin bestehen. Im Bereich der Sprachförderung nicht Deutsch sprechender Schüler und für die Vorkurse im Elementarbereich sind aktuell rund 250 Stunden eingeplant. „Die Vorkurse nehmen einen wertvollen Platz in der vorschulischen Sprachförderung im Deutschen ein und sind wichtiger Bestandteil der Kooperation der Grundschulen mit den Kindergärten“, heißt es im Bericht des Staatlichen Schulamts.
Die neu eingeführten Sprachstandserhebungen in den Vorschulgruppen der Kindergärten im März 2025 sollen ein detailliertes Bild hinsichtlich bestehender Sprachförderbedarfe zeichnen, sodass die Grundschule zum Schulbeginn bei den Schulanfängern in diesem Bereich noch gezielter und schneller ansetzen kann.
− red
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