Am diesjährigen Drehscheibentag wurden in Freilassing zwei runde Geburtstage gefeiert: Vor 100 Jahren wurde die Drehscheibe des ehemaligen Bahnbetriebswerks in Betrieb genommen – und auch die Vereinsgründung der „Freunde des historischen Lokschuppens 1905 Freilassing“ jährte sich – zum 20. Mal allerdings.
„Die Drehscheibe war Herzstück des Bahnbetriebswerkes und ist heute zentraler Teil des Museumsalltags“, wird Bürgermeister Markus Hiebl in einer Pressemitteilung zum „Drehscheibentag“ zitiert. Im Zuge dessen dankte Hiebl den Mitgliedern des oben genannten Vereins für langjähriges Engagement. So wurde in ehrenamtlicher Arbeit die seit 1998 stillgelegte Drehscheibe von Mitgliedern des Vereins aufwendig saniert. „Ohne funktionsfähige Drehscheibe hätte die Lokwelt nicht eröffnet werden können. Umso mehr würdigen wir die unzähligen Arbeitsstunden des Vereins, der dieses Jahr seinen 20. Geburtstag feiert“, sagte Hiebl.
„Stadt der Eisenbahn“ mit Leben erweckt
Der Drehscheibentag ließ nochmals die Betriebsamkeit der aktiven Zeit des Bahnbetriebswerkes spüren und erweckte den Begriff „Stadt der Eisenbahn“ mit Leben. Insgesamt vier Lokomotiven wurden beim „Drehscheibentag“ bei strahlendem Sonnenschein aus dem Rundlokschuppen auf die Drehscheibe gezogen.
Dank der Vereinsmitglieder und der Unterstützung durch die Freilassinger Firma Robel Bahnbaumaschinen, die eine Rangierlok und das erforderliche Personal zur Verfügung gestellt hatte, konnten die verschiedenen Loks aus dem Museum gezogen und nach einer Ehrenrunde auf der Drehscheibe wieder in den Rundlokschuppen zurückgeschoben werden.
Drehscheibe ist Publikumsmagnet
Seit der Fertigstellung des Freilassinger Rundlokschuppens im Jahr 1905 war die Drehscheibe das zentrale Element des Bahnbetriebswerks – und ist es immer noch. Mit damals 18 Metern Durchmesser war diese irgendwann zu klein und wurde 1924 mit 23 Metern Durchmesser neu gebaut. Ihre ursprüngliche Tragkraft betrug 200 Tonnen, die jetzige 140 Tonnen. Die Drehscheibe wird im Museumsbetrieb für Demonstrationsfahrten genutzt und ist ein Publikumsmagnet für große und kleine Museumsgäste.
− red
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