Deckel drauf: Der SV Erlbach kann am 21. Spieltag der Bayernliga Süd endgültig einen Hacken unter das vor der Saison erklärte Ziel Klassenerhalt machen. Beim Auswärtssieg in Garching gewann der SVE deutlich mit 4:0 und hat nun bockstarke 39 Punkte auf dem Konto. Der Ligaerhalt ist damit kein Thema mehr, vielmehr kann man den Blick im Holzland langsam nach oben richten – auf den Zweiten Schwaben Augsburg fehlen lediglich vier Zähler.
„Das war heute hochverdient, wir haben den Gegner das komplette Spiel dominiert“, lautete das Fazit von Erlbachs Teamchef Hans Grabmeier. Beim Vorletzten, der ab der 41. Minute in Unterzahl agierte, ließ die Mannschaft von Trainer Lukas Lechner am Sonntagmittag von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer das Spiel gewinnen würde. Schon nach 12 Minuten behielt Maxi Sammereier vom Punkt aus die Nerven, versenkte einen Strafstoß zum wichtigen 1:0. Mit dem 2:0 sorgte Benjamin Schlettwagner nur wenig später für eine Art Vorentscheidung (25.). Letzte Zweifel beseitige dann nach dem Wechsel Leonhard Thiel, der nach rund einer Stunde auf 3:0 stellte (57.) – es war schon der elfte Saisontreffer des Angreifers. Tobias Hofbauer krönte zehn Minute vor dem Ende den guten Auftritt der Erlbacher, die den dritten Sieg in Serie feierten und in allen drei Partien ohne Gegentreffer bleiben. Das traumhafte Jahr möchte die Lechner-Elf kommenden Samstag mit einem Heimsieg gegen Ismaning veredeln.
So lief das Spiel
Bereits nach elf Minuten sollte sich die Richtung des Spiels bereits abzeichnen, Sebastian Hager wurde mit einem langen Ball auf links geschickt, ging in den Strafraum und wurde dort per Foul gestoppt. Maximilian Sammereier verlud Keeper Dominik Bals und verwandelte sicher zur frühen Führung (12.). Beflügelt durch das Tor wollten die Spieler aus dem Holzland schnell nachlegen, Alexander Gordok spielte Hager frei, der abzog. Bals klärte zur Ecke, welche von Sammereier gefährlich vors Tor gebracht wurde, ein Schuss wurde auf der Linie geklärt (14.). Anschließend bediente Hager Tobias Hofbauer, dessen Abschluss knapp am linken Torpfosten vorbeiging (18.). Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der SVE das zweite Tor erzielte, Benjamin Schlettwagner gelang der Treffer dann in seinem ersten Startelfeinsatz nach 5-wöchiger Verletzungspause. Eine Hofbauer-Ecke wurde abgeblockt, Sammereier holte sich den Ball und flankte nach innen, wo Schlettwagner per Kopf Bals überlupfen konnte (24.). So standen die Zeichen bereits nach weniger als einer halben Stunde Spielzeit auf den nächsten Sieg für das beste Auswärtsteam der Liga.
Für den VfR sollte an diesem Tage gar nichts funktionieren, man machte sich das Leben selbst noch schwer. Stürmer Roman Gertsmann, zweibester Torschütze seines Teams, leistete sich eine Tätlichkeit gegen Hofbauer und sah in der 41. Minute die rote Karte. So war auch im zweiten Durchgang das Spiel reichlich einseitig, es spielte nur der SV Erlbach. Goalgetter Lenny Thiel durfte sein Torkonto auf elf Treffer hochschrauben, er wurde von Gordok, der sich auf links den Ball erkämpft hatte, schön bedient und vollendete in gewohnter Manier (57.). Anschließend gab es Chancen im Minutentakt, allein Hager hätte zwei bis drei weitere Treffer erzielen können. Die größte Gelegenheit in dieser Phase hatte Thomas Breu, der von Florian Wiedl freigespielt wurde, aber nur den Pfosten traf (74.).
Kurz vorher hatte Lechner gewechselt und Wolfgang Hahn in die Partie gebracht, der seit dem Vorbereitungsspiel gegen den TSV Kastl im Juli verletzt ausfiel. Damit lichtete sich das Lazarett des SVE weiter, so dass aktuell nur noch Julian Scherer und Spielertrainer Lechner selbst ausfallen. Zeitweise hatte der SVE in der bisherigen Saison sieben Verletzte zu beklagen. Den Schlusspunkt in setzte Hofbauer. In der 80. Minute wurde er von Sammereier in Szene gesetzt und traf per Flachschuss ins lange Eck.
Während der SV Erlbach nun recht entspannt in das letzte Spiel vor der Winterpause gegen den FC Ismaning gehen kann, sieht der VfR Garching sorgenvoll in die Zukunft. Zu klar war der Leistungsunterschied zwischen beiden Teams, mit diesem Niveau dürfte auch kommende Woche gegen den SV Kirchanschöring kein Erfolg zu erzielen sein. Das rettende Ufer liegt bereits neun Punkte entfernt, dem Team aus dem Norden Münchens bleibt wohl nur der Umweg über die Relegation, um die Klasse zu halten.
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