Nach dem qualitativ hochwertigen Bundesliga-Vorrundenkampf zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf können sich Ringerfans auf das zweite Aufeinandertreffen am Samstag, 2. Dezember, 19.20 Uhr, in Baden-Württemberg freuen. Beim Duell Spitzenreiter (Burghausen) gegen den Tabellendritten wartet auf die Zuschauer in Folge des Stilartenwechsels erneut eine Vielzahl an hochklassigen Einzelbegegnungen.
Im Auftaktkampf scheinen die Voraussetzungen auf beiden Seiten nicht optimal zu sein. So fiel Burghausens Fabian Schmitt im jüngsten Heimduell krankheitsbedingt aus. Schorndorfs Ahmed Alfaraj hingegen kassierte zuletzt die gelb-rote Karte, sodass er am Samstag definitiv nicht zur Verfügung stehen wird. Alternativ kann der Hausherr auf den aserbaidschanischen Weltmeister Eldaniz Azizli zurückgreifen, der jedoch vermutlich aufgrund der Teilnahme an den Militärweltmeisterschaften in Baku verhindert sein dürfte. Im Limit bis 130kg Freistil scheint der Einsatz von Wackers Erik Thiele fix, auf ihn wartet entweder Mohsen Siyar oder Ertugrul Agca. Ob sich der ASV in der Klasse bis 61kg Freistil trauen wird, den bulgarischen EM-Dritten Georgi Vangelov gegen Dreifach-Europameister Arsen Harutyunyan ins Rennen zu schicken, darf stark angezweifelt werden. Mit Burak Demir wäre ein deutscher Ringer die Alternative. Ein besonderer Kampf steht im Greco-Halbschwergewicht an, sollte es in der 98-kg-Klasse zum Aufeinandertreffen zweier Neuzugänge zwischen Felix Baldauf und Lucas Lazogianis kommen. Besonders brisant: Baldauf wechselte vor der Saison von Schorndorf an die Salzach. Im letzten Duell vor der Pause soll SVW-Akteur Christopher Kraemer für einen wichtigen Sieg bis 66kg griechisch-römisch sorgen, wenngleich ihm mit dem Rumänen Razvan Arnaut ein bärenstarker Gegner gegenüberstehen wird.
Zu einem der Schlüsselkämpfe kommt es in der Klasse bis 86kg Freistil, in der Burghausens Deutscher Meister Eduard Tatarinov gesetzt ist. Er wird sich tendenziell mit dem starken Franzosen Akhmed Aibuev oder dem deutschen Spitzenringer Osman-Kubilay Cakici messen müssen. Zu einem Duell auf internationalem Spitzenniveau kann es bis 71kg Freistil kommen, sollte Weltmeister Iszmail Muszukajev auf Schorndorfs Islam Dudaev treffen, der als EM-Bronze-Gewinner 2022 in der laufenden Saison noch ungeschlagen ist. Ein besonderer Kampf wartet in jedem Fall auf Idris Ibaev, der bis 80kg griechisch-römisch auf einen der vielen Top-Athleten der Gastgeber treffen wird. Einzig die Frage bleibt offen: Wen wird Schorndorfs Trainer Sevsay Sedat ins Rennen schicken? Zur Auswahl stehen beispielsweise der Norweger Exauce Mukubu und der Franzose Johnny Bur, zuletzt gingen der im 75-kg-Limit beheimatete Georgier Iuri Lomadze beziehungsweise der deutsche Freistiler Babajan Ahmadi auf die Matte. Eines der wenigen sich klar abzeichnenden Mattenduelle bahnt sich bis 75kg griechisch-römisch an, wenn SVW-Akteur Michael Widmayer auf Ruslan Kudrynets trifft. Alternativ könnte der Gastgeber wie schon in der Hinrunde den französischen Weltmeister Ibrahim Ghanem aufbieten, dem jedoch gegen Widmayer nur ein schmeichelhafter 5:3-Punktsieg gelang. Im abschließenden Freistil-Fight des 75-kg-Limits kann auf Burghauser Seite entweder Iszmail Muszukajev eine Klasse aufrücken – oder aber Ali-Pasha Umarpashaev nimmt seinen angestammten Platz im Team ein. Der ASV setzte zuletzt auf den starken Shamil Ustaev, der qualitativ durchaus im Stande ist, gegen die beiden Salzachstädter mitzuhalten. Schlussendlich wird erneut der Aufstellungspoker beider Trainer mitentscheidend über Sieg oder Niederlage sein.
Doppelkampf-Wochenende für die zweite Mannschaft
Bereits am Freitag, 1. Dezember, um 18.30 Uhr empfangen die SVW-Nachwuchsringer (Grenzlandliga) den TV Traunstein in der Lirkhalle. Für die „Zweite“ stehen an diesem Wochenende zwei Kämpfe in der Oberliga auf dem Plan: Am Samstag geht’s zum Tabellennachbarn TSV Burgebrach, und am Sonntag wollen die Salzachstädter um 19.30 Uhr Spitzenreiter TSV Westendorf in der Sportparkhalle ein Bein stellen.
− rh
Artikel kommentieren