450 Kilometer zum Ferienstart
Wacker-Wahnsinn auf der Autobahn: Acht Stunden Anreise – und trotzdem hellwach in Aschaffenburg

27.07.2024 | Stand 28.07.2024, 12:50 Uhr |

Felix Bachschmid (l.) erzielte das erste Wacker-Tor in der neuen Saison. − Foto: Lakota

Am Freitag begannen in Bayern die Sommerferien. Stau auf den Autobahnen ist da programmiert. Genau an diesem aus verkehrstechnischer Sicht Extremtag musste der SV Wacker Burghausen die weiteste Auswärtsreise in der Regionalliga Bayern antreten. 450 Kilometer nach Aschaffenburg.

Zur Erinnerung: Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr musste der 1. FC Schweinfurt beim SV Schalding ran – weil die „Schnüdel“ im Stau stecken blieben, wurde die Partie kurzfristig abgesagt. Burghausen hatte für seine Anreise vorsichtshalber genügend Puffer eingeplant – zum Glück. Denn ein Verkehrsunfall sorgte auch an diesem Freitag für Behinderungen und der Wacker-Tross schaffte es verspätet, aber gerade noch rechtzeitig ins Stadion − nach acht (!) Stunden im Bus.

Die Partie konnte erst mit 15-minütiger Verzögerung beginnen – doch der Mannschaft von Trainer Robert Berg war von der langen Fahrt überraschenderweise gar nichts anzumerken. „Nach acht Stunden Anreise waren wir hellwach am Platz und haben uns im Gegensatz zu vergangener Woche sehr effektiv gezeigt. Wir haben kaum Chancen ausgelassen und somit auch verdient gewonnen“, resümierte Berg nach dem starken Auftritt, der mit einem souveränen 4:0-Erfolg endete.

Vor knapp 1000 Zuschauern im Stadion am Schönbusch zeigte Burghausen eine reife Leistung und holte sich durch einen frühen Doppelschlag durch Felix Bachschmid (13. Spielminute) und Jasper Maljojoki (16.) sowie einen späten Doppelschlag durch die Tore von Daniel Bares (77.) und Michael John Lema (87.) per Elfmeter einen verdienten Sieg. Burghausen feierte somit den ersten Dreier, nachdem man beim Saisonauftakt gegen die Bayern-Amateure mit 0:1 das Nachsehen hatte.

Früher Doppelschlag



In der 13. Spielminute kam aber Burghausen zu einer ersten Möglichkeit. Kapitän Christoph Schulz setzte Bachschmid mit einem feinen Steckpass in Szene. Dieser schob vor Torhüter Max Grün abgezockt ins kurze Eck ein und sorgte so für das 1:0 mit dem ersten Torschuss. Nur drei Zeigerumdrehungen später bediente Michael John Lema per Ecke Abwehrhühne Jasper Maljojoki, der zum zweiten Wacker-Tor per Kopf einnickte. In der Folge zog sich Burghausen etwas zurück und kontrollierte das Spiel. Erst in der 33. Minute setzte Stürmer Christopher Bibaku nach Doppelpass mit Felix Bachschmid Flügelflitzer Sebastian Malinowski mit einem Pass in die Gasse schön ein. Dieser scheiterte aber allein vor dem hervorragend reagierendem Max Grün. Im direkten Gegenzug leistete sich SVW-Keeper Markus Schöller einen Fehlpass im Spielaufbau, parierte aber stark gegen Matvey Obolkin und bügelte so den Fehler sofort wieder aus.

Während Cheftrainer Robert Berg mit der 2:0-Führung sein Team unverändert aus der Pause schickte, wechselte Aschaffenburg bereits zweimal, kam aber trotz offensiverer Gangart kaum zu zwingenden Chancen. Nach knapp einer Stunde forderte Viktoria Kapitän Benjamin Baier mit einem Freistoß aus 25m Torwart Markus Schöller. Dieser fischte den Ball aber stark aus dem Eck. In der 72. Minute konterte Burghausen über Michael John Lema und Felix Bachschmid. Sebastian Malinowksi scheiterte aber in der Folge mit seinem Schuss aus 20 Metern erneut an Max Grün. Wiederum nur fünf Minuten später probiert es Michael John Lema mit einem Freistoß aus über 30 Metern direkt und traf die Latte. Den Abpraller schnappte sich der aufgerückte Innenverteidiger Vojtech Mares und bediente den eingewechselten Daniel Bares, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie befördern musste. 3:0 und somit die Vorentscheidung in der Partie.

Kurz vor Schluss startete der ebenfalls eingewechselte Youngster Artur Andreichyk ein starkes Solo in der eigenen Hälfte bis zum gegnerischen Strafraum, legt quer auf Daniel Bares. Dieser konnte nur noch per Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Michael John Lema in der 87. Minute souverän. Lema war somit mit einem Tor und zwei Assists an drei der vier Tore beteiligt.

− la/red

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