Erfolgreicher Bundesliga-Auftakt
Wacker-Ringer setzen Zeichen: 20:8 gegen Heilbronn – Kampf letztlich mit 40:0 gewertet

16.09.2024 | Stand 16.09.2024, 18:01 Uhr |

Burghausens Magomed Kartojev (oben) zeigte Moral und entschied den Kampf gegen Heilbronns Hossein Alizadeh nach Rückstand kurz vor Schluss mit 9:8 nach Punkten für sich. − Foto: Hölzl

Mit einem beeindruckenden 20:8-Erfolg sind die Ringer des SV Wacker Burghausen in die Bundesliga Süd gestartet. Anlässlich der Saisoneröffnung setzte sich das Team von Eugen Ponomartschuk vor ungefähr 500 Zuschauern in der Burghauser Sportparkhalle gegen die Red Devils Heilbronn durch. Im Nachgang wurde der Kampf mit 40:0 für die Salzachstädter gewertet. Als Grund wird auf der offiziellen Homepage des Deutschen Ringer-Bunds der Einsatz des Heilbronners Damian Macun angegeben, der keine Lizenz habe. Wacker selbst erhielt bis gestern am frühen Nachmittag noch keine offizielle Aussage, wie Pressesprecher Roman Hölzl dem Anzeiger mitteilte.

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Zu Beginn setzte Wackers vierfacher Europameister Arsen Harutyunyan ein dickes Ausrufezeichen, indem er Recep Topal technisch überlegen mit 15:0 besiegte. „Was Arsen heute wieder gezeigt hat, war mehr als eindrucksvoll“, betont Ponomartschuk. Im Greco-Schwergewicht überzeugte Ramsin Azizsir mit einem souveränen 7:1-Punktsieg gegen Heilbronns Neuzugang Martin Otto.

Erwin Kobsar macht seine Sache gut

Bis 66 kg Greco vertrat Erwin Kobsar den noch verletzten Christopher Kraemer und machte seine Sache gegen den jungen Gästeakteur Damien Marcon gut. Am Ende musste er sich jedoch auf Schulter geschlagen geben, wodurch die Red Devils auf 4:6 verkürzten. Im Freistil-Halbschwergewicht trat SVW-Olympiateilnehmer Erik Thiele gegen André Timofeev an. In einem taktisch geprägten Kampf warteten beide in der 98-kg-Klasse auf ihre Chance. Thiele gelang in Durchgang zwei ein sehenswertes Highlight, als er mit einem perfekten Beinfeger seinen Gegner zu Boden zwang und so die entscheidenden Zähler sammelte. Letztlich gewann er 3:0. Zwischen Magomed Kartojev und Heilbronns Neuzugang Hossein Alizadeh gab’s einen emotionalen Höhepunkt. Der Hausherr lief lange einem Rückstand hinterher. Aber Kartojev gab nie auf und schaffte zu Beginn der letzten Minute den 5:8-Anschluss. Mit einem blitzschnellen Beinangriff verkürzte er auf 7:8 und ließ vier Sekunden vor Schluss noch einen Durchdreher zum umjubelten 9:8-Punktsieg folgen. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen und Wacker ging mit einer 9:4-Führung in die Pause.

Schließlich traf Roland Schwarz in der Klasse bis 86 kg griechisch-römisch auf Yaroslav Filchakov – ein Duell, das der Ukrainer in Diensten der Red Devils 5:1 für sich entschied. In der 75-kg-Greco-Klasse bekam es Michael Widmayer mit Heilbronns Neuzugang Alexander Zentgraf zu tun. Der Burghauser marschierte in seiner unnachahmlichen Art voran und zermürbte seinen Gegner. Beim Stand von 13:0 wurde der Gast völlig entkräftet vom Mattenleiter aufgrund seiner passiven Ringweise disqualifiziert.

In der 80-kg-Freistilklasse stand der internationale Topkampf des Abends zwischen Wackers Zelimkhan Khadjiev und dem WM-Dritten Ramazan Ramazanov an. Beide belauerten sich zu Beginn wie Raubkatzen, wobei Khadjiev zur Pause mit 3:2 Punkten führte. Doch Ramazanov hatte das größere Stehvermögen und setzte sich mit 9:5 Punkten durch. Damit verkürzte Heilbronn auf 8:13.

Idris Ibaev dominiert gegen Adam Juretzko

Schließlich hätte der Olympia-Dritte von Paris, Chermen Valiev, sein Debüt im SVW-Dress gegeben. Zum Leidwesen der Zuschauer konnte Heilbronn in dieser Gewichtsklasse verletzungsbedingt keinen Gegner stellen, und vier weitere Punkte wanderten auf das Hausherren-Konto. Im letzten Kampf maß sich der Burghauser Idris Ibaev mit der Ringer-Ikone Adam Juretzko. Ibaev dominierte und war jederzeit Herr der Lage. Mit explosiven Aktionen ging er mit 10:0 nach Punkten als Sieger von der Matte.

Ponomartschuck freute sich, dass sein Team gleich zum Saisonauftakt ein Zeichen setzen konnte. Am kommenden Wochenende sind die Wackerianer kampffrei, weiter geht’s am Samstag, 28. September, mit dem Heimduell gegen den AC Lichtenfels.

− rh

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