München/Burghausen
Wacker mit Rekorddividende - Gründer-Urenkel bleibt Aufsichtsrats-Chef

Hauptversammlung des Chemiekonzerns: Höchste Dividende jemals

17.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:58 Uhr

Alexander Wacker ist bei der Hauptversammlung als Aufsichtsrats-Chef bestätigt worden. −Foto: Wacker

Das Rekordjahr für den Chemiekonzern Wacker mündet nun in einer Rekorddividende: Wie im Vorfeld vom Vorstand vorgeschlagen, bestätigten die Aktionäre am Mittwoch eine Dividende von zwölf Euro pro Anteilsschein. Außerdem wurde Alexander Wacker, Nachfahre des Firmengründers, erneut zum Aufsichtsratschef gewählt.



Neu im Aufsichtsrat ist Patrick Cramer, teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Er rückt für Franz-Josef Kortüm nach, der mit Beendigung der Hauptversammlung sein langjähriges Mandat als Aufsichtsratsmitglied aus Altersgründen niedergelegt hat. Cramer ist promovierter Biochemiker und früherer Professor und Dekan an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Derzeit arbeitet er als Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen. Ende Juni wird Cramer sein neues Amt als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft in München antreten.

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Hartel: 2022 bestes Jahr in Wacker-Geschichte



Wie schon vor einigen Wochen beim Jahrespressegespräch blickte Vorstandschef Christian Hartel bei der Versammlung vor rund 500 Aktionären im Internationalen Congress Center München noch einmal auf die Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres zurück. „2022 war das mit Abstand beste Jahr in der Geschichte des Unternehmens – trotz Krieg und Krisen, trotz aller Unsicherheiten und Unwägbarkeiten“, hob Hartel hervor. Insgesamt hatte Wacker 2022 den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent auf 8,21 Milliarden Euro gesteigert und ein Nettoergebnis von 1,28 Milliarden Euro erzielt – ein Plus von 55 Prozent.

So viel Dividende schüttet Wacker aus



Insgesamt entspricht die Bardividende einer Ausschüttungssumme von 596 Millionen Euro. Das sind, wie in der Dividendenpolitik des Chemiekonzerns festgelegt, etwa 50 Prozent des Jahresergebnisses. Für das laufende Jahr ist Wacker trotz des „erheblichen konjunkturellen Gegenwinds“ weiter optimistisch. „Für das Gesamtjahr 2023 erwarten wir einen Umsatz in der Größenordnung von 7 bis 7,5 Milliarden Euro“, bekräftigte Hartel die im März veröffentlichte Prognose.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde dabei voraussichtlich in der Bandbreite von 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro liegen, so der Vorstandschef, der eine insgesamt sehr harmonische Hauptversammlung erlebte: alle Beschlüsse wurden – wie auch die Entscheidung zur Dividende – mit großer Mehrheit getroffen. Darunter auch eine Entscheidung zum künftigen Modus der Hauptversammlungen. So behält sich Wacker vor, auch weiterhin die Teilnahme virtuell zu ermöglichen. Diese Entscheidung gilt zunächst für die nächsten fünf Jahre.