„Das Wochenende war relativ entspannt bei uns im Landkreis. Die erste Welle haben wir gut überstanden“, sagte am Sonntag Bernhard Thöni, verantwortlich für den Katastrophenschutz am Landratsamt Altötting.
Die Pegel der Flüsse waren zwar hoch, aber lediglich die Salzach erreichte am Sonntag zwischen 7 und 10 Uhr Meldestufe 1 mit einem Stand von knapp über 500 Zentimeter; Stufe 2 mit über 580 Zentimeter war aber nie greifbar. Und ab dem späten Vormittag ging der Salzach-Wasserstand zurück. Flussnahe Wege aber waren in Burghausen überschwemmt und nicht passierbar.
Die Wasserkraftwerke stellten auf Durchzug
Das galt stellenweise auch an der Alz, in Emmerting etwa bezüglich einer Radlunterführung. Doch auch hier: keine Meldestufe, ebenso wenig an der Isen oder am Inn. Die Wasserkraftwerke stellten auf Durchzug und regelten so die durchbrausenden Mengen. Und auch die kleineren Bäche und Gießen waren unter Kontrolle, etwa in Altötting am Zusammenfluss von Sicken- und Mörnbach.
Dennoch gab es kleinere Einsätze für die Feuerwehren wegen des Dauerregens von Freitag bis Samstagnachmittag. „Allerdings keine Zentren, sondern alles auf Gemeindeebene“, wie Bernhard Thöni anmerkt. Beispielsweise in der Gemeinde Erlbach, wo Straßen überflutet waren, oder in Reischach, wo Oberflächenwasser eines Feldes Teile eines Gebäudes unterspülte, was die Feuerwehr unterband, indem die Helfer einen Graben zogen und so für eine Ableitung sorgten. Oder in Wald/Alz, wo mobiler Hochwasserschutz gegen das abfließende Hangwasser aufgebaut wurde.
Was die nächsten zwei Tage bringen, ist ungewiss
Im Vergleich zu den Nachbarn im Landkreis Traunstein oder an der Rott im Landkreis Rottal-Inn konnten die Einsatzkräfte am Wochenende im Kreis Altötting durchschnaufen. Was allerdings die nächsten zwei Tage bringen werden, ist unklar. Die Warnung vor Unwetter mit ergiebigem Dauerregen gilt bis Dienstag, 12 Uhr. Die Katastrophenschützer warten auf die zweite Welle: „Wir sind wachsam“, verspricht Bernhard Thöni.
− jor/ecs
Artikel kommentieren