Gemeinde arbeitet unter „Hochdruck“
Wasser in Burgkirchen und Kastl muss abgekocht werden: Landratsamt warnt Bürger

09.12.2024 | Stand 10.12.2024, 8:34 Uhr |

Die Aktivkohle-Filteranlage im Kastler Forst versorgt seit dem 19. Oktober 2020 die angeschlossenen Gemeinden mit PFOA-freiem Trinkwasser. − Foto: Gerlitz

Das Landratsamt Altötting warnt alle Haushalte, die ihr Trinkwasser von den Zentralen Wasserversorgungen der Gemeinden Burgkirchen und Kastl (Landkreis Altötting) beziehen, vor Enterokokken im Trinkwasser. Das Wasser muss bis auf Weiteres abgekocht werden.

  

Die Anordnung wurde erlassen, um eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit auszuschließen und gilt bis zur ausdrücklichen Aufhebung durch das Landratsamt Altötting.

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Das Gesundheitsamt Altötting hat angeordnet, das Wasser von den Trinkwasserversorgungen in Burgkirchen und Kastl bis auf Weiteres einmal sprudelnd aufzukochen und dann abkühlen zu lassen. Das gilt in allerlei Fällen: beim Trinken, beim Waschen von Salat und Rohkost, bei der Zubereitung von Lebensmitteln ohne sie zu kochen oder bei der Reinigung von Milchgeschirr in der Landwirtschaft.

Gemeinde warnte schon am Montagabend



Eine erste Warnung war am Montagabend durch die Gemeinde Burgkirchen/Alz an die Öffentlichkeit gegangen. „Aufgrund der Trinkwasserproben vom 4. Dezember erließ das Gesundheitsamt am Landratsamt Altötting in Absprache mit [...] dem Landesamt für Gesundheits- und Lebensmittelsicherheit (LGL) aus Vorsorgegründen eine Abkochverfügung“, hieß es darin.

Gemeinde Burgkirchen a.d.Alz arbeitet mit Hochdruck an Lösung



Die Gemeinde Burgkirchen a.d.Alz versichert als Wasserversorgungsunternehmen, mit Hochdruck an der Ursachenforschung zu arbeiten. Es bestehe enger zwischenbehördlicher Kontakt. Ilja Schäfer, Abteilungsleiter Bauamt und Justiziar der Gemeinde Burgkirchen/Alz, hofft, dass es für die neuen Befunde andere Ursachen als eine tatsächliche Verkeimung des Trinkwassers gibt.

Wo Enterokokken nachgewiesen wurden



In Trinkwasserproben der folgenden Probennahmestellen wurden Intestinale Enterokokken nachgewiesen: Brunnen 1 Forst Kastl neu (Enterokokken 3 KBE/100ml), Brunnen 2 Forst Kastl neu (Enterokokken 10 KBE/100ml), in der Aktivkohlefilteranlage am Ausgang Absorber F100.1 vorrangige Filterstufe (Enterokokken 5 KBE/100ml) und am Abgang ins Versorgungsnetz Burgkirchen (Enterokokken 1 KBE/100ml).

An allen Werktagen dieser Woche wurde eine mikrobiologische Beprobung der genannten Parameter (E. coli, Enterokokken, coliforme Bakterien, Pseudomonas aerugenosa) an mehreren Probennahmestellen veranlasst. Diese sind: Brunnen Kastl I neu, Brunnen Kastl II neu, Filterstraßen 1 mit 3 (jeweils am Ausgang der vorrangigen und der nachrangigen Filterstufe), Netzabgang Burgkirchen, Netzabgang Kastl, Hochbehälter Eschelberg, Markt Tüßling (Hochbehälter Mörmoosen), Gemeinde Emmerting (Schule).

− ge/sli

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