Burghausen
Überaus arbeitsreiches Mai-Wies’n-Wochenende für die Polizei

15.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:05 Uhr

Viel los war auf der Mai-Wies’n am ersten Wochenende – was die Besucher angeht, aber auch die Polizeieinsätze. Das hat das Polizeipräsidium Oberbayern Süd jetzt mitgeteilt. −Foto: Nöbauer

Das polizeiliche Fazit des ersten Wochenendes der Burghauser Mai-Wies’n ist durchwachsen. Vor allem der Auftakt am Freitag war sehr einsatzintensiv. Ein schwerwiegendes Delikt liegt sogar noch im Polizeipräsidium Oberbayern Süd vor, über das noch nachberichtet werde, heißt es von den Beamten.

Freitag auf Samstag
Ein erheblich alkoholisierter 17-jähriger Geschädigter meldete sich gegen 20.30 Uhr bei der Polizei, dass er am Festzelt mit einem Unbekannten aneinandergeraten sei. Dieser habe ihm den Arm ausgekugelt. Durch den Rettungsdienst wurde die Verletzung jedoch als weniger schlimm eingestuft. Ermittlungen zum Unbekannten laufen.
Eine halbe Stunde später geriet eine Jugendgruppe im Festzelt mit dem eingesetzten Sicherheitsdienst in Streit. Die Gruppe wurde des Zeltes verwiesen, die Polizei musste hierbei unterstützen.
Eine Schubserei vor dem Autoscooter wurde gegen 21.45 Uhr gemeldet. Beteiligt waren etwa 50 Jugendliche aus dem Landkreis. Die teilweise uneinsichtigen und aggressiven Jugendlichen wurden durch Polizeikräfte getrennt und die Rädelsführer zur Identitätsfeststellung aus der Gruppe genommen. Da diese es nicht so einfach einsehen wollten, musste mit Anwendung von Pfefferspray und Schlagstock gedroht werden. Gegen auffällige Personen wurden mehrere Platzverweise ausgesprochen, zwei Jugendliche wurden in Gewahrsam genommen.
Gegen 22.30 Uhr verwies der Sicherheitsdienst einen 16-jährigen Garchinger des Festzelts. Im Anschluss wurde diesem ein polizeilicher Platzverweis ausgesprochen, da er weiterhin aggressiv auftrat.
Ein Maßkrugdiebstahl wurde gegen 23 Uhr von einem Sicherheitsdienstmitarbeiter beobachtet. Bei Ansprechen des 19-jährigen Burghausers zeigte sich dieser aggressiv, bedrohte und beleidigte den Sicherheitsdienst-Mitarbeiter. Durch die Polizei wurde der Sachverhalt aufgenommen und dem Alkoholisierten ein Platzverweis erteilt. Hierbei beleidigte er auch die eingesetzten Polizeikräfte. Gegen ihn wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.
Im Anschluss zur Mai-Wies’n bedrohte ein 35-jähriger Auswärtiger mehrere Personen in einem Lokal in der Marktler Straße mit einem Teppichmesser. Der stark alkoholisierte Mann wurde in Gewahrsam genommen, Strafverfahren gegen ihn wurden eingeleitet.
Vollkommen alkoholisiert und desorientiert wurde ein 37-jähriger Burghauser gegen 3.15 Uhr in einem Treppenhaus in der Anton-Riemerschmid-Straße – weitab von seinem Wohnort – angetroffen. Die Polizei nahm ihn mit aufs Revier.

Samstag auf Sonntag

Beamte kontrollierten einen 17-Jährigen gegen 20 Uhr im Stadtpark. Dabei fanden sie ein Einhandmesser, das nicht geführt werden darf. Gegen den Jugendlichen wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach dem Waffengesetz eingeleitet. Er trage das Messer aus Schutz, weil er am Vortrag von drei unbekannten Tätern im südlichen Teil des Stadtparks zusammengeschlagen worden sei. Zu den Tätern ist lediglich bekannt, dass sie ca. 18 Jahre alt und etwa 1,80 Meter groß sein sollen. Zwei trugen Tracht.
Eine Gruppe Polizeibeamter wurde um 21.20 Uhr auf dem Festplatz von einem 37-Jährigen aus dem Bezirk Salzburg-Land zunächst verbal angegangen und dann beleidigt. Gegen den Österreicher wurde ein Strafverfahren eingeleitet und ein Platzverweis ausgesprochen. Da er dem Platzverweis nicht nachkam, musste er in Gewahrsam genommen werden.
Aufgrund eines Fan-Pullovers des TSV 1860 gerieten gegen 22 Uhr zwei Gruppen vor dem Haupteingang des Festzeltes aneinander. Aus dem zunächst verbalen Streit entwickelte sich eine Auseinandersetzung, bei der einem 16-jährigen Österreicher der Pullover mit Gewalt entrissen wurde. Die Polizei ermittelt gegen den unbekannten Täter wegen Raubes. Der Täter wird als etwa 20-jährig, dick und ca. 1,65 Meter groß beschrieben, der hochdeutsch sprach.

Sonntag

Am Sonntag kam es im Zusammenhang mit der Mai-Wies’n zu zwei Körperverletzungsdelikten. Gegen 18.45 Uhr wurde die eingesetzte Polizeistreife von einem 20-jährigen Altöttinger angesprochen und darüber informiert, er sei kurz zuvor an der Bushaltestelle von einer Gruppe Jugendlicher angegangen worden. Hierbei sei er auch von einer Flasche am Kopf getroffen worden. Als er den Täter kurz darauf in der Vollmarstraße zur Rede gestellt habe, sei ihm sein Mobiltelefon aus der Hand geschlagen und er mit einem Stein beworfen worden.
Um 22.10 Uhr gerieten schließlich ein 22-Jähriger aus dem Bezirk Braunau und ein 25-Jähriger aus Burghausen aufgrund eines persönlichen Problems aneinander. Hierbei flogen auch die Fäuste. Beide Betroffenen wurden nicht verletzt, erhielten aber einen Platzverweis. Ein Strafverfahren wurde gegen beide eingeleitet.
Die bekannt gewordenen Vorfälle wurden beim Sicherheitsgespräch am Montag mit den Festwirten, den Sicherheitsdiensten sowie den Verantwortlichen von Werbering und der Stadt Burghausen thematisiert. Gemeinsam werden derzeit Maßnahmen, z.B. Betretungsverbote gegen die Störer, ergriffen, um in ein ruhigeres zweites langes Wochenende gehen zu können. Wo nötig, bittet die Polizei Burghausen um Zeugenhinweise unter ✆ 08677/96910, um die Taten aufklären zu können.

− red