„Sie tun unserem Land einen ehrenvollen Dienst“

Rund 120 Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen legen ihr feierliches Gelöbnis ab

30.03.2023 | Stand 30.03.2023, 19:00 Uhr

Stellvertretend für ihre Kameraden legte diese Gruppe das Gelöbnis ab. Deren Fahnenbegleiter war Hauptmann Sebastian Räcker aus Neuötting.

„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe“, diese Worte besiegelten am Donnerstagvormittag das feierliche Gelöbnis von rund 120 Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillon 232 aus Bischofswiesen, zu dessen 6. Kompanie die Innstadt seit 15 Jahren mit einer Patenschaft steht.

Neben den Angehörigen der Rekruten, die aus ganz Deutschland sowie im Fall einer Familie sogar aus Manchester/England angereist waren, nahm eine Vielzahl an geistlichen, politischen und militärischen Vertretern am Gelöbnis teil, auch zeigte sich großes Interesse bei der Bevölkerung. Den Rahmen bildete ein Ehrenzug des Gebirgsjägerbataillons 232 mit der Truppenfahne und das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen, das mit der Bayernhymne und der Deutschen Nationalhymne sowie mit weiteren Stücken wie dem Kaiserjägermarsch und dem Bayerischen Defiliermarsch die Feierlichkeit unterstrich.

„Die vielen Rekrutinnen und Rekruten bieten ein beeindruckendes Bild auf dem Stadtplatz“, freute sich Bürgermeister Peter Haugeneder. Die Bundeswehr sei ein fester und mehr denn je ein notwendiger Bestandteil der Gesellschaft, die trotz Aussetzung der Wehrpflicht und Diskussionen deren Sinn und Notwendigkeit anerkennt. „Wenn Sie heute ihren Eid leisten, können Sie es in dem Bewusstsein tun, eine Aufgabe zu übernehmen, die von der Gesellschaft gewollt und akzeptiert ist. Sie hätten es sich weitaus einfacher machen können. Das haben Sie offensichtlich ganz bewusst nicht getan!“, zollte das Stadtoberhaupt an die Soldatinnen und Soldaten gewandt Anerkennung und Respekt. „Dass es tatsächlich einmal zu einem Kriegseinsatz kommt, diese Vorstellung war jahrzehntelang völlig in den Hintergrund getreten. Heute sind solche Einsätze grausame Realität, allerdings kein Ausdruck neuen militärischen Ehrgeizes des Westens. Ganz im Gegenteil, sie sind auf Friedenserhaltung und -sicherung ausgerichtet und auf die Erhaltung unserer demokratischen Grundordnung in der westlichen Welt“, so Haugeneder.

Seit ihrem Dienstantritt habe sich ihr Alltag spürbar verändert, unterstrich Rekrutensprecher Jäger Nöthlich. „Nach der Grundausbildung waren wir zwar dieselben Personen, aber andere Menschen.“ Jeder sei ein Unikat mit ganz eigenen Bedürfnissen, doch man habe rasch eine Gemeinschaft gebildet, Grenzen wahrgenommen und schließlich durch Herausforderungen einen stärkeren Zusammenhalt gefunden – wie es eben nur in der Armee möglich sei.

Oberstleutnant Patrick Pfeffer, stellvertretender Bataillonskommandeur, bescheinigte den Rekruten eine sehr harte, fordernde Zeit in der Grundausbildung, wobei selten ein Einzelner im Vordergrund stehe, was heute anders sei. Jeder habe es verdient, stolz auf das bisher Geleistete zu sein und mit Zuversicht den kommenden Aufgaben entgegenzutreten.

„Sie bekennen sich dazu, unserem Heimatland einen besonderen, einen ehrenvollen Dienst zu erweisen. Der Dienst wird Ihnen neben vielen Entbehrungen auch abverlangen, in letzter Konsequenz Leib und Leben für Deutschland zu geben – eine sehr mutige Entscheidung. Es gilt ein Leben in Freiheit, Wohlstand und Frieden zu bewahren sowie unsere Werte und demokratischen Normen zu verteidigen. Sie übernehmen mit dem Gelöbnis Verantwortung für die von unserer Gesellschaft festgelegten Werte- und Rechtsstaatsprinzipien“, so Oberstleutnant Pfeffer, der den Gebirgsjägern besondere Robustheit und Leidensfähigkeit bescheinigte, mit der Möglichkeit in der Gemeinschaft an den Herausforderungen zu wachsen.

Den Schlusspunkt setzte ein dreifach kräftiges Horrido auf die Partnerstadt Neuötting, das feierliche Gelöbnis und der von Liedern begleitete Ausmarsch. Für geladene Gäste gab es einen Empfang im Stadtsaal.

− pk