Burghausen
Schmackhaftes „Danke“

Ukrainischer Abend am Samstag im „Haus der Familie“

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:01 Uhr

Einer der Höhepunkte des ukrainischen Abends Kinder sangen die Nationalhymne und rührten damit die Gäste. −Fotos: Nöbauer

Heiter waren die vergangenen Monate sicherlich für keinen von ihnen – vielleicht mit einer kleinen Ausnahme: Einige der in Burghausen und Umgebung lebenden Ukrainer feierten am Samstag im Haus der Familie einen ukrainischen Abend, in dessen Rahmen sie sich bei ihren deutschen Helfern bedanken wollten. Besonderer Höhepunkt: Als die ukrainische Nationalhymne, gesungen von einem ganz jungen Chor mit tatkräftiger Unterstützung der Gäste, durch das Foyer schallte, floss bei manchem die eine oder andere Träne der Rührung.

Ein riesengroßes Buffet hatten die ukrainischen Frauen für ihre Gäste gezaubert – teils schon vorbereitet, teils frisch in der Küche im Haus der Familie zubereitet. Süßes und Saures. Die Köstlichkeiten des Landes wolle man als Zeichen des Dankeschöns anbieten, sagte Natalia Laib, eine der treibenden Kräfte der Ukraine-Hilfe im Landkreis. „Einige der Frauen sind sogar auf mich zugekommen und haben gemeint, es sei zwar eine etwas ungewohnte Umgebung gewesen, aber sie seien sich ein wenig vorgekommen wie zu Hause, weil sie ihr Essen für viele Gäste kochen durften. Auch dafür waren sie unglaublich dankbar.“

Eingangs der Veranstaltung blickte Natalia Laib auf sämtliche Hilfsaktionen seit Kriegsbeginn zurück. „Der erste Aufruf erfolgte Ende Februar.“ Über Whats-App-Gruppen wurde sich organisiert und Material gesammelt, um schnelle Hilfe zu leisten, denn: „Wir haben uns nicht unterkriegen lassen und werden es auch in Zukunft nicht.“

Aktuell wird im Landkreis warme Kleidung für die ukrainischen Soldaten gesammelt, genauso wie Spielzeug für die Kinder in einem Lemberger Krankenhaus. Ein großes Problem habe bisher aber noch nicht gelöst werden können: „Es ist aktuell fast unmöglich, Generatoren zu beschaffen“, sagte Laib. Geld sammeln möchte auch der Arzt Dr. Oleksandr Shevchenko aus Altötting: Er hat ein medizinisches Fachbuch im Bereich Neuropädiatrie herausgebracht – und das Geld aus dem Verkauf geht auf das Spendenkonto des Reischacher Ortsverbands der Arbeiterwohlfahrt für die Ukrainehilfe.

Weil man mit dem Abend in Burghausen nicht alle Helfer erreichen hat können, werde für das erste Quartal des kommenden Jahres eine Neuauflage in Altötting angepeilt, kündigte Natalia Laib an.

− ala