Flucht von Tittmoning aus
Schleuser rast mit 150km/h durch Burghausen und entkommt der Polizei

25.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:40 Uhr

Ein mutmaßliches Schleuserfahrzeug gelang am Mittwoch die Flucht vor der Polizei. −Foto: Bundespolizei

Ein mutmaßliches Schleuserfahrzeug hat die Polizei am Mittwoch in Tittmoning (Landkreis Traunstein) gestoppt, einem anderen Fahrzeug gelang aber die Flucht. Die rasante Verfolgungsjagd führte unter anderem durch Burghausen (Landkreis Altötting) - mit einer Geschwindigkeit von rund 150 km/h.



Einsatzkräfte der Bundespolizei Freilassing hatten am frühen Mittwochmorgen in Tittmoning zwei unmittelbar hintereinanderfahrende Autos bei der Einreise aus Österreich beobachten. Mit überhöhter Geschwindigkeit navigierten der vorausfahrende VW Taigo und der dahinterfahrende VW Passat zunächst Richtung Trostberg, um dann Richtung Burghausen abzubiegen, berichtet die Bundespolizei. Auf Höhe Nonnreit sei es einem Polizeifahrzeug gelungen, sich vor den Passat zu setzen und diesen zum Anhalten zu bewegen - doch der Fahrer des Taigos raste davon.

Polizei: Schleuser fuhr gezielt Schlangenlinien



Eine zweite Polizeistreife nahm die Verfolgung auf. Mit etwa 150 Kilometern pro Stunde raste der Fahrer des Kleinwagens durch Burghausen, so die Polizei. „Er missachtete dabei nicht nur die Anhaltesignale der Beamten, sondern fuhr gezielt in Schlangenlinien, um die Streife am Überholen zu hindern.“ Um die Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer zu verringern, vergrößerte die Polizeistreife den Abstand zum Fliehenden. Weil der Fahrer seinen Kleinwagen wieder nach Österreich lenkte, wurde auch die österreichische Polizei in die Fahndung eingebunden, jedoch konnte das Fahrzeug nicht mehr gestellt werden.

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Indessen wurde der Passat auf Höhe Nonnreit einer polizeilichen Kontrolle unterzogen. Rechtmäßig ausweisen konnte sich laut Polizei lediglich der Fahrer, ein 34-jähriger Pole. Seine vier russischen Begleiter besaßen weder einen Reisepass noch ein Visum oder einen Aufenthaltstitel. Wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern wurde der 34-jährige Pole vorläufig festgenommen und getrennt von seinen Begleitern zur Bundespolizei Freilassing gebracht.

650 Euro pro Person für Schleusung



Die Migranten gaben an, dass der 34-Jährige sie in Slowenien aufgenommen hätte und sie nach Deutschland bringen sollte. Für die Schleusung sollte jeder der Insassen 650 Euro an den Fahrer bezahlen. Deshalb ermittelt die Bundespolizei nun wegen Einschleusens von Ausländern gegen den polnischen Fahrer. Er soll dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die vier Russen erwartet eine Strafanzeige wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts. Sie sollen nach Österreich zurückgewiesen werden.

Die Ermittlungen gegen den Fahrer des geflohenen VW Taigos laufen indes weiter. Die Bundespolizei Freilassing bittet Verkehrsteilnehmer, die durch die rücksichtlose Fahrweise gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 08654 7706 - 0 zu melden.

− cav