„Fühle mich sehr wohl“
Routinier mit 23 Jahren: Sebastian Hager ist in Erlbach nicht mehr wegzudenken

05.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:58 Uhr

Dribbelstark und pfeilschnell: Sebastian Hager ist mit fünf Treffern und sieben Vorlagen neben Routinier Thomas Breu (9/3) der bester Scorer im Erlbacher Team. −Foto: Christian Butzhammer

Der SV Erlbach auf Platz 2 in der Bayernliga Süd. Gibt‘s nicht? Gibt‘s doch! Betrachtet man nämlich nur die Tabelle der Rückrunde, dann mischt der Aufsteiger tatsächlich ganz oben mit. 17 Punkte holte die Mannschaft von Lukas Lechner aus neun Partien und damit fast so viele wie in der gesamten Hinserie (20). Keine Frage, der SVE ist mittlerweile mehr als angekommen in der fünft höchsten Spielklasse und auch bereit für den „wirklichen“ Tabellenvierten. Dieser heißt FC Ingolstadt II und gilt bei vielen als die spielstärkste Mannschaft der ganzen Liga.

Das sieht auch Sebastian Hager so. „Wir haben im Hinspiel 0:3 verloren und das war verdient“, erinnert sich der Angreifer vor dem Rückmatch am Donnerstag (19 Uhr). Doch seither habe sich viel verändert beim SVE. Die Mannschaft trete mit einem anderen Selbstverständnis auf, habe sich an die Anforderungen in der Liga gewöhnt. Man wisse, was auf einen zukomme, sagt Hager nicht nur mit Blick auf die Ingolstädter. Zudem hab man gemerkt, dass man mit jedem Gegner mithalten können, sich nicht verstecken muss.

Als A-Jugendspieler schafft er schon den Durchbruch

23 Jahre ist Sebastian Hager alt. Dennoch zählt er schon zu den dienstältesten Spielern in Erlbach. Und zu den absoluten Leistungsträgern. Noch als A-Jugendlicher wechselt er 2017 vom SSV Eggenfelden zum damaligen Landesligisten. „Ich hatte in der Jugend Angebote aus Burghausen, aber immer abgelehnt. Als die Anfrage aus Erlbach kam, dachte ich mir, ich mache das jetzt einfach“, erzählt er. Bereut hat er es nie. Im Gegenteil. Hager schafft sofort den Durchbruch. Dem pfeilschnellen und dribbelstarken Stürmer gelingen in seiner Premierensaison sieben Treffer, ein Jahr später sind es sogar 15. Auch im Aufstiegsjahr steuert Hager 15 Tore bei, legt dazu elf Treffer auf.

Kein Wunder, dass bei diesen Statistiken auch Angebote von benachbarten Regionalligisten ins Haus flattern Doch Hager lehnt immer dankend ab. Warum? „Erlbach ist einfach etwas Besonderes. Wir haben einen wahnsinnigen Zusammenhalt im Team, verstehen uns alle richtig gut. Hier spiele ich wirklich mit Freunden Fußball, das hat man nicht so oft“, erklärt er. Zudem habe man mit Lukas Lechner einen „hervorragenden Trainer“, der seine ganz eigene Art pflege, wie er mit Spielern umgeht. „Er ist taktisch und menschlich top.“

Angebote aus der Regionalliga abgelehnt

Bei diesen Aussagen verwundert es nicht, dass Hager auch schon für die neue Saison zugesagt hat im Holzland. „Ich fühle mich einfach wohl hier, bin auch im Mannschaftsrat. Über alles andere mache ich mir derzeit keine Gedanken“, sagt er mit Blick auf die künftigen Karriereziele.

Das Ziel des SVE lautet in dieser Saison ganz klar Ligaerhalt. Und bei elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang liegt der Aufsteiger bestens im Rennen. „Wir müssen den Blick jetzt nicht mehr nur nach hinten richten und können nun etwas befreiter aufspielen. Das tut auch mal ganz gut“, sagt Hager, der in Erlbach in der Landesliga auch schon Abstiegskampf pur erlebt hat. „Da standen wir ganz tief hinten drin, Das war schon krass. Aber gemeinsam haben wir es gepackt.“

Auch in dieser Saison gibt es im Herbst eine Phase, als Erlbach ins Taumeln gerät. Doch aus den letzten vier Spielen vor dem Winter sammeln die Oberbayern sieben Punkte. Es folgt eine gute Vorbereitung und der 2:0-Auftaktsieg gegen Deisenhofen. „Das hat uns viel Vertrauen gegeben. Und diesen Flow haben wir mitgenommen“, sagt Hager. Sieben weitere Zähler holt Erlbach in den folgenden vier Partien, die Mannschaft zeigt sich dabei als stabiles Gebilde, ein Team, das weiß, was es kann – und will.

Hager ist in dieser Truppe mit fünf Treffern und sieben Vorlagen neben Routinier Thomas Breu (9/3) der bester Scorer. Während die Defensive seit Saisonbeginn bestens funktioniert (25 Gegentreffer, die zweitwenigsten der Liga), gibt es im Offensivspiel zunächst ein paar Anfangschwierigkeiten. Doch auch diese sind mittlerweile behoben. Schoss Erlbach in der gesamten Hinrunde 20 Tore, sind es in der Rückrunde schon 16 – und damit sogar zwei mehr als Spitzenreiter Schalding.