Töging/Inn
Frau mit 40 Messerstichen getötet: Prozess beginnt am Montag

Beziehungsstreit in Töging endete tödlich

01.10.2020 | Stand 19.09.2023, 23:39 Uhr
Monika Kretzmer-Diepold

In diesem Wohnhaus in Töging soll ein zur Tatzeit 56-jähriger Kraftfahrer in der Nacht zum 19. Januar seine Frau niedergestochen haben. Sie starb an den Verletzungen. −Foto: Brandl

Ein tödlicher Beziehungsstreit, der sich Anfang des Jahres im Landkreis Altötting ereignete, wird am Montag vor Gericht verhandelt.

Der Streit ereignete sich zwischen einem mittlerweile 57-jährigen Kraftfahrer und dessen Ehefrau in der Nacht zum 19. Januar 2020 in der gemeinsamen Wohnung in Töging. Mindestens 40 Mal soll der Mann mit einem 30 Zentimeter langen Edelstahl-Küchenmesser auf sein Opfer eingestochen haben. Die 37-Jährige verblutete. Der mutmaßliche Täter muss sich ab Dienstag. 6. Oktober, drei Tage lang wegen Totschlags vor dem Schwurgericht Traunstein mit Vorsitzendem Richter Erich Fuchs verantworten. Die weiteren Verhandlungstage finden am 12. und 19. Oktober, ebenfalls jeweils um 9 Uhr, statt.

Nachbar alarmierte die Polizei

Ein Nachbar des Paares hatte die Polizei in den frühen Morgenstunden des Tattages alarmiert. Rettungskräfte rückten an, konnten der Frau aber nicht mehr helfen. Sie fanden die 37-Jährige tot im Bad am Boden liegend vor. Rechtsmediziner wiesen bei der Obduktion über 40 Stichverletzungen nach. Der Tatverdächtige wurde noch in der Wohnung festgenommen und saß seither in Untersuchungshaft.

Die Kripo Mühldorf übernahm damals die Ermittlungen. Dabei stellte sich heraus, dass Auslöser des Streits offenbar ein Foto der Frau mit ihrem neuen Freund und häufige Chats mit ihm via Handy waren. Ein Sohn des 57-Jährigen, der ebenfalls in der Wohnung lebte, konnte den Angeklagten zunächst von der 37-Jährigen trennen, wie der Zeuge der Polizei berichtete. Dann soll der Töginger erneut versucht haben, an das Handy zu gelangen.

Im Schlafzimmer kam es offensichtlich zu einer erneuten körperlichen Auseinandersetzung. Der Sohn schritt wieder ein. Der mutmaßliche Täter soll sich nochmals zurückgezogen haben, dann aber in der Küche das Messer mit einer 19 Zentimeter langen Klinge geholt haben. Nach einem Stich in den Bauch flüchtete die Verletzte ins Badezimmer. Laut Anklage soll es dort zu den Dutzenden, letztlich zum Tod führenden Stichen in den Rumpf gekommen sein. Genaueres werden Sachverständige in dem Prozess berichten.