Neuötting
Live aus St. Nikolaus

Deutschlandfunk erneut in Neuötting zu Gast – Übertragung des Sonntags-Gottesdienstes mit viel Kirchenmusik

08.10.2021 | Stand 20.09.2023, 7:05 Uhr

Der Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche wird am Sonntag live vom Deutschlandfunk übertragen. −F.: red

Bereits 2013 hat der Deutschlandfunk die Auferstehungsfeier zu Ostern, damals mit Stadtpfarrer Florian Wöss, großem Orchester und der Chorgemeinschaft Neuötting, aus der Stadtpfarrkirche übertragen. Am Sonntag, 10. Oktober, ist der Deutschlandfunk erneut zu Gast und überträgt live ab 10.05 Uhr den katholischen Sonntags-Gottesdienst. Auch der Saarländische Rundfunk schaltet sich dazu und somit ist mit mindesten einer halben Million Zuhörer zu rechnen, schätzt Musikdirektor André Gold, der Andre Gold, der die kirchenmusikalische Leitung übernimmt. Zelebrant ist Domkapitular Heribert Schauer. Die kirchliche Leitung des Rundfunkgottesdienstes liegt bei Josef Duschl.

Gold berichtet zu den Vorbereitungen, dass im Gegensatz zur Osternacht am jetzigen Sonntag "der Ablauf auf wenige Sekunden genau getimt sein" müsse. Bereits vor einigen Wochen habe es die sogenannte kalte Probe dazu. Dazu trafen sich Stadtpfarrer Heribert Schauer, Josef Duschl und André Gold in der Stadtpfarrkirche und spielten den Gottesdienst ohne Gemeinde einmal durch. "Die Zeit wurde gestoppt, denn sie darf genau 55 Minuten mit An- und Abkündigung betragen." Denn: Um Punkt 11 Uhr folgen die Nachrichten.

"Die Musik spielt dabei eine große Rolle und braucht viel Vorbereitungszeit", teilt Gold mit, denn die biblischen Texte sind für die jeweiligen Sonntage im Jahreskreis vorgegeben. Die Predigt wurde vom Stadtpfarrer erstellt und nimmt Bezug auf das Evangelium des Sonntags, in dem berichtet wird, wie Jesus versucht, einen potenziellen Jünger in seine Nachfolge zu rufen, dieser jedoch ablehnt. So geht Pfarrer Schauer in seiner Predigt der Frage nach, wie man sich eine Berufung von Gott heute eigentlich vorstellen kann – und welche Rolle der Wille des Menschen dabei spielt. "Auch hier ist jedes Wort genauestens in den Laufplan für die Aufnahmeleitung geschrieben", so Gold.

Er hat für den Gottesdienst einige Lieder aus dem Gotteslob ausgewählt, die mit Volk und Kirchenchor St. Nikolaus sowie kleinem Instrumentalensemble musiziert werden und Chor- und Instrumentalsätze dazu geschrieben. "Wichtig dabei war mir, dass die Laienmusik vor Ort zum Zuge kommt, um ein Zeichen zu setzen, dass trotz Corona wieder musiziert werden kann und dass die kirchlichen Chöre nicht aussterben dürfen. Corona hat da viel kaputt gemacht und viele Chöre sind mittlerweile auseinandergebrochen."

Auch werden eigens von ihm arrangierte Werke von Rutter wie "I will sing with the spirit", und Moores "Irish blessing" zu hören sein. "Wichtig ist mir, den Volksgesang mit einzubeziehen und auch moderne englische Musikakzente zu setzen".

Einen besonderen Fokus legt Gold dabei auch den Antwortgesang, zu dessen Psalm er improvisiert und dadurch dem Liturgiegesang neue Impulse geben will. "Die musikalische Improvisation ist übrigens in diesem Gottesdienst wichtiger denn je, denn mit der Musik sind stille Pausen zu überbrücken, die im Radio natürlich nicht vorkommen dürfen und durch die Musik kann die Dauer des Gottesdienstes auf die 55 Minuten genau gelenkt werden, wenn die Dauer der Texte durch unterschiedliches Lesetempo zu kurz wird. Die Kirchenmusik ist also nicht Umrahmung der Liturgie, sondern wichtiger Bestandteil der Verkündigung und Ausdruck des Glaubens", erinnert Gold.

Am Samstag, 9. Oktober, um 19 Uhr zum Vorabendgottesdienst, findet die sogenannte Generalprobe mit dem Rundfunk statt, teilt Andre Gold mit.

− red