Heißes Inn/Salzach-Duell
„Jeder reißt sich den Hintern auf“: Lobendank und Co. hochmotiviert zum Derby nach Erlbach – Beendet Thiel seine Flaute?

19.10.2024 | Stand 19.10.2024, 10:43 Uhr |

David Lobendank (Mitte), hier bei einem Kopfball gegen die Löwen-U21, gastiert mit dem SV Kirchanschöring bei seinem Ex-Klub SV Erlbach. − Foto: mb.presse

In der Fußball-Bayernliga Süd steht der letzte Spieltag der Vorrunde auf dem Terminplan – und er hat ein absolutes Highlight zu bieten, nämlich das einzige Inn/Salzach-Derby in Liga 5 zwischen dem Tabellensiebten SV Erlbach (25 Punkte) und dem Achten SV Kirchanschöring (24). Gerade mal 50 Kilometer sind es vom Rupertiwinkel ins Holzland, wo am Samstag, 19. Oktober, um 17 Uhr der Anstoß in der Holzbau Grübl-Arena erfolgt.

Hier lesen Sie: Plötzlich Personalnot: Schalding gehen die Spieler aus – Verstärkung aus der Zweiten

Ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub feiert „Anschörings“ Mittelfeldspieler David Lobendank, der mit der Holzland-Truppe in der Saison 2021/22 als Landesliga-Meister den Aufstieg in die Bayernliga gefeiert hat – und entsprechend allerbeste Erinnerungen an diese Zeit hat: „Erlbach war meine erste Herrenstation“, so der 23-Jährige, „es war eine richtig geile Zeit, wir hatten eine tolle Truppe, und der Titelgewinn war schon etwas ganz Besonderes.“

„Es läuft im Moment einfach extrem gut“

Doch momentan spielt er auch bei den Gelb-Schwarzen in einer tollen Truppe, die seit zehn Begegnungen unbesiegt ist und zuletzt vier Dreier in Folge feierte. „Es läuft im Moment einfach extrem gut, jeder reißt sich den Hintern auf um diesen Lauf fortzusetzen“, betont Lobendank. „Uns wurde da sicher nichts geschenkt, wir haben uns das schon alles auch irgendwie erarbeitet“, gibt er sich selbstbewusst.

Er weiß jedoch nur allzugut, dass es an seiner ehemaligen Wirkungsstätte „um mehr als nur drei Punkte“ geht. „SVK gegen Erlbach – das ist immer ein brutales Match, vor allem auswärts. Es wird ein hartes Spiel werden, zumal es ein Derby ist. Das sehen bestimmt nicht nur wir so, sondern auch die Erlbacher.“ Dennoch sei Lobendank überzeugt, „dass wir eine starke Leistung abliefern werden – was dann letztlich rauskommt, wird man sehen“. Der Kader der Gäste dürfte wie zuletzt gut gefüllt sein, möglicherweise ist auch Nick Schreiber (zuletzt krank) wieder mit von der Partie.

Im Vorjahr waren knapp 900 Zuschauer live dabei

Am vergangenen Samstag stürzten Lobendank (trägt die Rückennummer 18) und Co. zwischenzeitlich Tabellenführer TSV 1860 München II, der SVK ließ die Junglöwen mit 1:0 abblitzen und kommt mit breiter Brust ins Holzland. Erlbach dagegen muss sich nach zwei Niederlagen ohne eigenen Torerfolg erst sortieren. SVE-Teamchef Hans Grabmeier erwartet – wie Lobendank – ein enges Spiel vor großer Kulisse. Im Vorjahr zog das Derby knapp 900 Besucher an – eine Zahl, die auch diesmal die Messlatte sein sollte.

Was dem Holzland-Klub zuletzt in die Suppe spuckte, war die angespannte personelle Situation. Hatte Trainer Lukas Lechner in den ersten Wochen der Saison kaum Sorgen – seine eigene Verletzung ausgeklammert – so musste er zuletzt doch deutlich mehr rotieren als ihm lieb ist. Und das auf Schlüsselpositionen. Torwart Andreas Steer musste zweimal passen, sein Bruder Tobias ebenso. Und dass Jakob Vogl wegen einer Kreuzbandverletzung auf lange Sicht ausfallen wird, schmerzt umso mehr.

Holzland-Team kassierte zuletzt zwei 0:2-Niederlagen

Dazu kommt die Ladehemmung: Dem SVE fehlt im Spiel nach vorn die Durchschlagskraft. Dass nun wie zuletzt sowohl gegen Türkspor Augsburg als auch gegen Pipinsried (jeweils 0:2) auch die Defensive bröckelt, ist ungewohnt. „Zweimal nacheinander zwei Gegentore haben wir selten bekommen“, räumt Grabmeier ein und betont: „In beiden Spielen haben wir bei den Gegentreffern kräftig mitgeholfen.“ Er bringt es auf den Punkt: „Zwei Gegentore sind zu viel, denn drei schießen wir kaum mal.“

Auch der, der in der vergangenen Saison mit 18 Treffern großen Anteil am Titelgewinn hatte, Lenny Thiel, hat erst dreimal eingenetzt, auf Treffer Nummer vier wartet er nun schon über zwei Monate. Grabmeier dazu: „Das ist bei Stürmern oft so. Mal geht’s in die eine Richtung, mal in die andere. Einen wirklichen Grund kann man selten festmachen.“

Vetter: „Den Hype so lange wie möglich mitnehmen“

Der Sportliche Leiter der Gäste, Sven Vetter, hätte natürlich auch nichts dagegen, sollte der SVK eine elfte Partie in Folge ohne Niederlage auf den Rasen zaubern. „Wir denken immer nur von Spiel zu Spiel und wollen versuchen, den Hype so lange wie möglich mitzunehmen. Natürlich wird unsere Serie irgendwann reißen, aber ich hoffe, nicht ausgerechnet in Erlbach“, so der Funktionär. Nach dem Duell im Holzland hat der SVK übrigens kaum Zeit zum Regenerieren, schon am kommenden Mittwoch geht’s zum TSV Landsberg (Nachholpartie der 11. Runde), ehe am Sonntag, 27. Oktober, mit dem dritten Auswärtsspiel in Folge beim TSV Kottern die englische Woche abgeschlossen wird.

− cze/cs

Artikel kommentieren