Arbeit des BFV-NLZ-Teams trägt Früchte
Kostner: „Es ist schon toll, wie viele Talente wir immer wieder rausbringen“

17.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:59 Uhr

Stets nah dran an Spielern und Trainern: Michael Kostner (Mitte), Leiter des Burghauser BFV-Nachwuchsleistungszentrums. −Foto: Zucker

Seit etwa einem Jahr ist Ex-Profi Michael Kostner als Leiter des Burghauser BFV-Nachwuchsleistungszentrums tätig. Als er verpflichtet wurde, gestaltete sich die Lage seinen eigenen Worten zu Folge schwierig, weil noch jede Menge Trainerstellen für die nun noch laufende Saison offen waren. Heuer sei dies anders, so der DFB-Pokalsieger von 1988 mit Eintracht Frankfurt: „Bis auf den U16-Co-Trainer ist alles klar, und mir war auch sehr wichtig, schnell Planungssicherheit zu haben. Auch die Eltern und die Spieler selbst wollen doch frühzeitig wissen, mit dem sie es in der nächsten Saison zu tun haben.“

Indirekte Kritik an seinem Vorgänger Gerald Straßhofer sickert da durchaus durch. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass der „Noch-U19-Chefcoach“, der früher unter anderem Co-Trainer zu Regionalliga-Zeiten beim TSV 1860 Rosenheim war, in der neuen Saison nicht mehr zum Wacker- Trainerteam gehören wird (wir berichteten). Die Trennung war zumindest insofern verwunderlich, als Straßhofer mit den Salzachstädtern aktuell starker Dritter im 16er-Feld der eingleisigen A-Junioren-Bayernliga ist. „Er hat gute Arbeit geleistet, das kann man ihm nicht absprechen“, sagt Kostner (54), „aber der Tabellenplatz ist im Jugendbereich eben nicht das Wichtigste. In meinen Augen gehört da einfach mehr dazu.“ Der Chef gab Nico Merz, momentan noch U17-Trainer, den Vorzug – nicht der einzige Wechsel im Trainerkarussell des Wacker-NLZ.

Buchner-Verpflichtung „eigentlich nur eine logische Folge“

Die markanteste Veränderung neben der U19 – sie ist ja zugleich der Unterbau des eigenen Regionalliga-Teams der Männer – gibt es zweifellos in der U16, die künftig von Christoph Buchner als Chefcoach „gemanagt“ wird. Der 33-Jährige beendet seine aktive Laufbahn, die er nach einigen Profistationen (u. a. Burghausen, Kaiserslautern, Saarbrücken, Lustenau, Chemnitz, Koblenz) beim Bezirksligisten FC Töging ausklingen ließ, und möchte nun den jüngeren B-Jugendlichen des SVW Technik und Taktik vermitteln sowie natürlich Beine machen. „Ich wollte ihn schon im letzten Sommer holen, wir sind immer in Kontakt geblieben, eigentlich ist es nur eine logische Folge, dass er jetzt bei uns anpackt“, so Kostner über Buchner.

Franz Hinterberger bleibt als „Feuerwehrmann“ erhalten

Dass auch der eine oder andere Übungsleiter aus dem aktuellen Trainerteam im Sommer „Servus“ sagt, sei in diesem Geschäft normal, meint der NLZ-Leiter. So verlässt Goran Roksandic die U17 mit unbekanntem Ziel. Alex Hofmann hört aus privaten und beruflichen Gründen auf, und Andi Legler (beide derzeit in der U15 tätig) geht aus dem einfachen Grund, weil er bei einem anderen Verein Cheftrainer werden möchte. Auch Franz Hinterberger (Co-Trainer der U14) wird kürzertreten, „doch er bleibt uns als Feuerwehrmann erhalten und hilft uns bei Bedarf aus“, so Kostner.

Während es im oberen Nachwuchsbereich im Normalfall eine klare Abgrenzung von Chef- und Co-Trainer gibt, ist die Sache bei den jüngeren Mannschaften ein wenig anders gelagert – „hier haben wir eigentlich immer zwei gleichberechtigte Trainer, zum Beispiel auch in der U15 – da sind Atakan Akdemir und Daniel Brechbühl sogar gut befreundet“.

Besprechungen mit Huber und Sigurdsson

Kostner bespricht seine Ideen immer wieder mit Wacker-Cheftrainer Hannes Sigurdsson und dem Geschäftsführer der Wacker Burghausen Fußball GmbH, Andreas Huber, „doch die Entscheidungen im NLZ treffe ich dann schon allein“. Mit den Ergebnissen, was das Aufrücken von A-Jugendlichen in den Herrenkader betrifft, aber auch das Interesse hochrangiger Vereine wie FC Bayern, TSV 1860 München, Red Bull Salzburg oder SpVgg Unterhaching an diversen Wacker-Nachwuchsspielern, sei er sehr zufrieden. „Es tut sich brutal was in der Entwicklung nach oben“, freut sich der 54-Jährige.

„Und es ist für uns auch kein Beinbruch, wenn Spieler zu solchen Top-Vereinen wechseln. Im Gegenteil: Es spricht doch für unsere Arbeit. Ich würde mir auch öfter mal wünschen, dass Vereine aus unserer Umgebung das ähnlich sehen, wenn wir Interesse an einem Spieler von ihnen haben. Sie sollten nicht denken, dass wir ihnen jemanden wegnehmen wollen, sondern dem von uns entdeckten Spieler die Chance geben, sich hier im NLZ zu verbessern.“ Doch auch diesbezüglich sei der frühere Bundesliga-Spieler und einstige Teamkollege von Legenden wie Toni Polster, Charly Körbel, Uli Stein oder Lajos Détári auf der richtigen Fährte, „denn ich bin da in wirklich gutem Kontakt mit den Vereinen aus der Umgebung“.

Förderverträge für einige U19-Spieler

Als „sehr, sehr positiv“ bezeichnet es Kostner, dass mit Tobias Duxner, Emin Salispahic und Erich Kirchgessner drei U19-Spieler des Jahrgangs 2004 einen Fördervertrag für die neue Saison im Herrenbereich bekommen. „Mit Artur Andreichyk war zudem ein ,2005er‘ schon öfter in der ,Ersten‘ dabei“. Es sei schon toll, so Kostner, „wie viele Talente wir immer wieder rausbringen“. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. – Hier das Burghauser NLZ-Trainerteam für die Saison 2023/24 auf einen Blick:

U19: Nico Merz (Cheftrainer), Gerhard Hansbauer (Co-Trainer), Maximilian Axthammer (Torwarttrainer).

U17: Daniel Blindhuber (Cheftrainer), Jürgen Hans (Co-Trainer).

U16: Christoph Buchner (Cheftrainer), Co-Trainer-Position noch offen.

U15: Atakan Akdemir, Daniel Brechbühl (beide gleichberechtigt).

U14: Max Tschesche (Cheftrainer), Laurenz Esterbauer (Co-Trainer).

U13: Christoph Kobler, Kevin Sening (beide gleichberechtigt).

U12: Simon Zaunseder, Muhamed Subasic (beide gleichberechtigt).

U11: Samir Cakor, Slaven Jakic (beide gleichberechtigt).